Zellulose saugt vagabundierendes Öl aus dem Meer

Zürich, 4. Juli 2017 (ADN). Ölpest ist ein Dauerproblem auf den Weltmeeren. Havarierte Tanker und sinkende Bohrinseln gehören zu den Verursachern. Um die Folgen solcher Umweltkatastrophen zu beseitigen, daran arbeitet das Schweizer Zentrum für Materialforschung. Wie der Deutschlandfunk am Dienstag aus Zürich berichtet, stehen Zellulose-Fasern im Mittelpunkt als Stoff, um das vagabundierende Öl einzufangen, aufzusaugen und zu binden. Die Zellulose kann ein Vielfaches ihres Eigengewichts aufnehmen. Zwei Gramm Ausgangsmaterial  isolieren 25 Gramm Rohöl. Die wissenschaftliche Arbeit begann vor drei Jahren. ++ (gr/mgn/04.07.17 – 186)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur,  SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

„Schnauze voll von allgegenwärtiger Plastikpest“ – Stündlich 675 Tonnen Plastmüll im Meer entsorgt

Berlin, 10. Juni 2017 (ADN). Der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke klinkt sich am Sonnabend in eine Internet-Petition gegen die Plastikflut ein. Er hat die „Schnauze voll von der allgegenwärtigen Plastikpest.“ Wo man hinschaue, sei es sichtbar – in Plastik eingeschweißtes Biogemüse oder der ganze Plastikmüll im Meer, am Strand, am Straßenrand, am Flussufer. 

Zum Zeitpunkt der Jaenicke’schen Intervention waren bereits mehr als 68.000 Unterschriften eingesammelt. Die von Martin Plothe initiierte Bittschrift, die letztlich Bundeskanzlerin übergeben werden soll, verweist auf ungeheure Folgen des Plastik-Wahns. So braucht allein eine Plasteflasche 450 Jahre, bis sie vollständig abgebaut ist. Stündlich werden 675 Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere gekippt. Sie stehen im Zentrum dieser globalen Umweltkrise, an der die Politik bisher schweigend vorbeigesehen hat. Erst gestern, viel zu spät, war die allererste UN-Ozean-Konferenz in New York mit wohlklingenden Erklärungen zuende gegangen. Doch es fehlt der nationale Willen. Die Bundesrepublik Deutschland, die sogar mit einem Vertragsverletzungsverfahren der EU hinsichtlich der Ausweisung von Meeresschutzgebieten konfrontiert ist, war sogar mit drei Ministerien – Umwelt, Landwirtschaft und Entwicklungshilfe – vertreten.

Völkerrechtlich ist eine gemeinsame Verwaltung der Meere schwierig, weil die Küsten unter der Hohheit der Nationalstaaten mit einem Abstand von 200 Seemeilen stehen. In diesen Zonen existieren exklusive Rechte zur Ausbeutung der Ressourcen seitens der jeweiligen Staaten. Jahrzehntelanger Kampf oder – besser formulert – Krampf sind abzusehen. Und das, obwohl es längst – seit 1982 – ein internationales Seerechtsübereinkommen (SRÜ) gibt, das den Schutz der Meere regelt. ++ (uw/mgn/10.06.17 – 162)

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Ökologischer Fußabdruck immer größer – Stiftung Denkwerk Zukunft beendet Tätigkeit

Berlin,  2. Oktober 2016 (ADN). Der ökologische Fußabdruck wird immer größer – auch in Deutschland.  Von 2, 5 vor einigen Jahren hat er sich auf 3,1 ausgedehnt. Das ist trotz der umfangreichen Bemühungen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit geschehen. Das erklärte Prof. Meinhard Miegel am Sonntag in seinem Schlusswort zur vierten Konferenz der Stiftung Denkwerk Zukunft in Berlin. Der Riesentanker „Klimawandel“ habe seine Fahrtrichtung seit dem ersten vor vier Jahrzehnten erstellten warnenden Bericht des Club of Rome nicht verändert. „Wir nähern uns dem Eisberg unvermindert an und befinden uns in einem existenziellen Dilemma“, so der Vorstandsvorsitzende des 2007 von ihm mitgegründeten „Denkwerks Zukunft“. Beängstigend sei, dass wir nicht wissen, was ist. Dass diese Menschheit handelt und ihre Lebensweise grundlegend ändert, werde unendlich schwer. Ganz viele kleine Schritte seien dazu notwendig und zu bündeln. Es gelte, von der Lebenslüge Abschied zu nehmen, es könne so bleiben wie es ist. Das betreffe vor allem die westlichen Industrieländer.

Miegel kündigte an, dass die Stiftung zum Ende dieses Jahres die Tätigkeit in der seit zehn Jahren praktizierten Organisationsform einstellt und in einem neu strukturierten Gebilde die Bemühungen um den Erhalt des Planeten Erde und um eine nachhaltige Entwicklung der globalen  Zivilgesellschaft fortsetzen wird.

Tags zuvor fand die deutsche Erstaufführung des Films „Racing Extinction“ statt.  Darin werden die Kardinalsünden der Menschheit im Umgang mit den Meeren und ihren Lebewesen eindrucksvoll dargestellt. Der 90-Minuten-Streifen illustriert, dass die Versauerung der Weltmeere eine vielfach größere Gefahr für den Weiterbestand der Erde birgt als die auf dem Land vom Menschen verursachten Umweltschäden. Während in der Wald- und Landwirtschaft 5.000 Millionen Tonnen Kohlendioxid produziert werden, entstehen durch Missbrauch der weltweiten Gewässer 36.000 Milionen Tonnen Kohlendioxid. ++  (nh/mgn/02.10.16 – 268)

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