Magdeburg, 30. November 2020 (ADN). „Wir haben gesehen, wieviel Forschungsbedarf es noch gibt.“ Dieses Resüme zog Gilbert Lupfer, Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, am Montag nach einer zweitägigen, per Online abgehaltenen Fachtagung in Magdeburg, an der rund 170 Kultur-Fachleute teilnahmen. Bisher sei zunächst Grundlagenforschung betrieben worden. Die Konferenz habe dazu beigetragen, einen guten Überblick darüber zu gewinnen, in welchem Umfang und mit welcher Intensität das Ausplündern des Kulturlandes DDR vonstatten gegangen ist. Der Kunstexperte Mathias Deinert hatte zuvor in einem Bericht festgestellt, dass in der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) aus Ostdeutschland etwa neunmal mehr Kulturgüter geraubt wurden als seinerzeit von den deutschen Nationalsozialisten.
Allerdings ist nach den Worten von Lupfer zu konstatieren, dass das 2015 gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste seine größten Fortschritte bei der Aufklärung der NS-Raubkunst erzielt hat. Das stehe auch weiterhin im Vordergrund der Arbeit. Als weiteres Betätigungsfeld der als Stiftung des Bundes konstruierten Institution zeichne sich seit einiger Zeit das Aufarbeiten des Kolonialismus in den seinerzeit von Deutschland besetzten und ausgebeuteten Staaten ab. ++ (ku/mgn/30.11.20 – 360)
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