Kulturelles Plündern der DDR als Forschungsprojekt

Magdeburg, 30. November 2020 (ADN). „Wir haben gesehen, wieviel Forschungsbedarf es noch gibt.“ Dieses Resüme zog Gilbert Lupfer, Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, am Montag nach einer zweitägigen, per Online abgehaltenen Fachtagung in Magdeburg, an der rund 170 Kultur-Fachleute teilnahmen. Bisher sei zunächst Grundlagenforschung betrieben worden. Die Konferenz habe dazu beigetragen, einen guten Überblick darüber zu gewinnen, in welchem Umfang und mit welcher Intensität das Ausplündern des Kulturlandes DDR vonstatten gegangen ist. Der Kunstexperte Mathias Deinert hatte zuvor in einem Bericht festgestellt, dass in der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) aus Ostdeutschland etwa neunmal mehr Kulturgüter geraubt wurden als seinerzeit von den deutschen Nationalsozialisten.

Allerdings ist nach den Worten von Lupfer zu konstatieren, dass das 2015 gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste seine größten Fortschritte bei der Aufklärung der NS-Raubkunst erzielt hat. Das stehe auch weiterhin im Vordergrund der Arbeit. Als weiteres Betätigungsfeld der als Stiftung des Bundes konstruierten Institution zeichne sich seit einiger Zeit das Aufarbeiten des Kolonialismus in den seinerzeit von Deutschland besetzten und ausgebeuteten Staaten ab. ++ (ku/mgn/30.11.20 – 360)

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Advent heißt Ankunft – erneuter Sputnik-Schock

Budapest/Moskau, 29. November 2020 (ADN). Corona betritt nun unverblümt die politische Bühne. Deutliches Zeichen dafür ist, dass sich Ungarns Außenminister Peter Szijjarto über eine starke Lobby gegen ausländische Corona-Impfstoffe in der Europäischen Union (EU) beschwert. Die ungarische Regierung wäre sehr froh, wenn der russische Impfstoff „Sputnik V“ im Land produziert werden könnte. Allerdings könnte das bis zu anderthalb Jahre dauern. Grund sei die Abwehr solcher Absichten durch EU-Behörden. Offensichtlich besteht die enorme Furcht vor einem erneuten Sputnik-Schock nach 63 Jahren in völlig anderer Dimension.

„Aber wir sind schon daran gewöhnt und haben mehrmals gezeigt, dass keine Lobby imstande ist, uns davon abzubringen, die Interessen der Ungarn auf die erste Stelle zu setzen“, erklärte der Chefdiplomat gegenüber dem TV-Sender „Rossija 24“.

Dass „Sputnik V“ neben Ungarn auch in Deutschland hergestellt werden kann, bestätigte der Leiter des Russischen Fonds für Direktinvestitionen (RDIF), Kyrill Dimitrijew. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) informierte über Verhandlungen mit dem russischen Forschungsunternehmen, das „Sputnik V“ entwickelt hat. ++ (mz/mgn/29.11.20 – 359)

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Klage gegen Drosten, Wieler und diverse Politiker wegen „inszenierter Pandemie“

Göttingen/Fulda/Berlin, 24. November 2020 (ADN). „Wir verklagen diejenigen, die behaupten, der PCR-Test erkenne Infektionen. Das sind vor allem der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten und Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts. Im Visier der Klagen stehen auch die Politiker, die sich auf Drostens und Wielers Rat verlassen haben. Vor Gericht werden wir fragen, warum die Politik nicht auf andere Experten gehört hat – etwa den Nobelpreisträger und Stanford-Professor John Ioannidis: Ihm zufolge ist das Virus viel weniger gefährlich, als es Drosten und das RKI behaupten. Er hat errechnet, dass 0,14 Prozent der Corona-Kranken sterben. Damit ist das Corona-Virus nicht gefährlicher als eine Grippe.“ Das erklärte der Göttinger Rechtsanwalt Reiner Fuellmich am Dienstag in einem Interview mit der „Fuldaer Zeitung“. Er vertritt den Kläger, Dr. Wolfgang Wodarg, der sich in den verschiedensten Funktionen in den vergangenen Jahren auf diesem medizinischen Sektor als Experte ausgewiesen hat.

Die 54 Seiten umfassende Klageschrift, die am Vortag beim Landgericht Berlin eingereicht wurde, enthält eine sehr deutliche Einschätzung des international anerkannten kanadischen Mediziners Prof. Roger Hodgkinson. Er sagte vor wenigen Tagen gegenüber einem Parlamentsausschuss in Ottawa: „Es gibt eine völlig unbegründete öffentliche Hysterie, die von den Medien und Politikern angetrieben wird. Das ist der größte Schwindel, der je an einer ahnungslosen Öffentlichkeit begangen wurde. Es gibt absolut nichts, was getan werden kann, um diesen Virus einzudämmen. Dies ist nicht mehr als eine schlechte Grippesaison. Es ist Politik, die Medizin spielt, und das ist ein sehr gefährliches Spiel.“ Es handele sich um eine „inszenierte Pandemie“.

Weiterhin ist der Klage das Urteil eines portugiesischen Berufungsgerichts beigefügt. Das Gericht in Lissabon stufte die staatlichen Einschränkungen im Zusammenhang mit Corona am 11. November 2020 als Freiheitsberaubung ein.++ (co/mgn/24.11.20 – 354)

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Tiefe Feindschaft zwischen Griechen und Türken hält an

Athen/Izmir, 23. November 2020 (ADN). Auf neue Signale der anhaltend tiefen Feindschaft zwischen Griechen und Türken weist der Deutschlandfunk in einem Hintergrundbericht am Montagabend hin.

Einer der gewalttätigen Gipfelpunkte zwischen den beiden Völkern am Mittelmeer war der vor 100 Jahren tobende griechisch-türkische Krieg (1919-1922). Folge dieser militärischen Auseinandersetzung war ein gewaltiger Bevölkerungsaustausch. Sämtliche 1,2 Millionen auf uraltem Siedlungsgebiet in der heutigen Türkei mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach Griechenland vertrieben. Umgekehrt hatten 400.000 in Griechenland lebenden Muslime ihre Häuser zu verlassen und wurden in die Türkei zwangsumgesiedelt. Dieser große „Bevölkerungsaustausch“ wirkt bis in die Gegenwart nach. Die Vertriebenen beider Seiten wollen zurück in ihre ursprünglichen Siedlungsterritorien. ++ (gr/mgn/23.11.20 – 353)

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Verdrängen ist Endstadium der Macht des Vergessens

Florenz/Dublin, 22. November 2020 (ADN). Das Vergessen gehört zum gesellschaftlichen Erholungsprozess. So erklärt der australische Historiker Christopher Clark die Erwartung, dass auch die Corona-Krise rasch den Kreis der menschlichen Sorgen verlässt. „Pandemien verschwinden sehr bald aus dem kollektiven Bewusstsein“, sagt der Geschichtsexperte und Buchautor am Sonntag im Deutschlandfunk. Deshalb bleibe es fraglich, ob Lehren aus der Krise gezogen werden. Als überzeugendes Beispiel nennt er die italienische Stadt Florenz, die einst von der Pest überzogen war.

Dass das auch für politische Schreckensereignisse gilt, zeigt der „irische Blutsonntag“, mit dem vor 100 Jahren die britische Krone Dublin und Irland brutal unterworfen hatte. Britische Besatzer erschossen 14 Zivilisten aus Rache dafür, dass die Untergrundorganisation IRA zwölf hohe britische Agenten umgebracht hatte. Dem folgte ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg.

Nach den Worten des Journalisten Padhraic O Dochartaich setzt Versöhnung die Benennung von Unrecht voraus. „Es ist so lange so erfolgreich totgeschwiegen worden, das es eigentlich nicht mehr existiert. Vielleicht ist es gar nicht geschehen. Das ist einfach die Macht des Vergessens, genau das Gegenteil von Erinnerungskultur und Gedächtniskultur. Man muss sich nicht entschuldigen für das, was nach unserer Erinnerung gar nicht geschehen ist. Das ist das Endstadium des Erfolges der Verdrängung.“ ++ (352)

Bürgerräte oder Bürgerwehren

Berlin, 21. November 2020 (ADN). Der Co-Vorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Robert Habeck, teilt gegenüber der Funke-Mediengruppe am Sonnabend mit, dass mit bundesweiten Volksabstimmungen die derzeit in Deutschland bestehenden Probleme nicht gelöst werden können. Er plädiere statdessen für Bürgerräte, die den Parlamenten Vorschläge zu konkreten Fragen unterbreiten könnten. Ähnliche Gedanken äußerte unlängst der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble.

Die Ideen der beiden Spitzenpolitiker lassen darauf schließen, dass sie erhebliche Zweifel an der derzeit herrschenden repräsentativen Demokratie und der damit verbundenen allmächtigen Parteiendominanz haben. Gemäß Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland müsste ohnehin alle politische Macht direkt vom Volk ausgehen, während den Parteien vom dem häufig fälschlicherweise als Verfassung bezeichneten Dokument lediglich eine Mitwirkung an der politischen Willensbildung eingeräumt wird. Dass diese grundgesetzlich verankerte Relation bisher in der politischen Praxis über Jahrzehnte generell ins Gegenteil verkehrt wurde und wird, provoziert bereits einen grundlegenden Wandel. Insofern könnten die empfohlenen Bürgerräte sogar logischerweise zu Bürgerwehren im umfassenden demokratischen Sinne mutieren. ++ (dk/mgn/21.11.20 – 351)

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