2050 ohne Kohlendioxid wäre wirklicher Umbruch

Saarbrücken, 26. Mai 2019 (ADN).  Eine Zukunft in 2050 ohne Kohlendioxid ist eben eine, die wirklich einen Umbruch darstellt und den müssen wir gestalten. Dafür brauchen wir Jugendliche, dafür brauchen wir Leute, die daür verantwortlich sind und die Verantwortung übernehmen wollen. Das sagte der ehemalige Bundesumweltminister und Ex-Chef des UNO-Umweltprogramms, Prof. Klaus Töpfer, am Sonntag im Deutschlandfunk. Wenn Arten sterben, sei es meistens ein Hinweis, dass „wir eine andere Nutzung der Böden haben und nicht genug Aufnahmefläche für Kohlendioxid da ist“. ++ (kl/mgn/26.0519 – 144)

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Vollständiges Dekarbonisieren des Stromsektors ist strategisch bedeutsam

Potsdam, 14. Oktober 2018 (ADN). „Wir müssen bis zum Jahr 2050 die gesamte Weltwirtschaft emissionsfrei haben, zumindest netto.“ Das erklärt am Sonntag Otmar Edenhofer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung im Deutschlandfunk angesichts des jüngst vorgelegten 5. Weltklimaberichts des Weltklimarates. Das heiße, vielleicht noch ein paar Gigatonnen Kohlendioxid (CO2) der Athmosphäre zu entziehen, aber bis zur Mitte des Jahrhunderts kohlendioxid frei zu sein. Damit verbunden sei eine schnelle und vollständige Dekarbonisierung des Stromsektors, wei das von strategischer Bedeutung ist. Das sei die Voraussetzung für den Betrieb von Elektroautos und das Elektrifizieren des Transport- und Wärmesektors. Übertragen auf die deutsche Situation müsste die Stromwirtschaft ihren Kohlendioxidausstoß bis 2030 um 60 Prozent vermindern. Das wäre schon ein ganz guter Wert. Die Politik sei im Augenblick dabei, für die ferne Zukunft immer ehrgeizigere Ziele zu formulieren, aber die dazu notwendigen Mittel nicht zu ergreifen.

Nach den Worten von Edenhofer ist jetzt die entscheidende Frage, was in der Kohlekommission passiert. Sie soll definieren, was zu tun ist, um die Ziele für 2030 zu erreichen. Jetzt müsse die Bundesregierung zeigen, dass sie beim Kohleausstieg tatsächlich den ersten Schritt gehen will und kann. Ein Symbol dafür könne sein, dass der Hambacher Forst stehenbleibt. Wesentlich sei nicht die Frage, wieviel Gigawatt vom Netz genommen werden, sondern wieviel Kohle aus dem System genommen wird. Das funktiniere nur mit einem vernünftigen Preis für Kohlendioxid am Europäischen Emissionsmarkt. Er müsse zwischen 30 und 40 Euro pro Tonne Kohlendioxid betragen. „Die Klimapolitik ohne CO2-Preis, das wäre ungefähr so, als wenn man sich eine moderne Medizin ohne Antibiotika vorstellen wollte. ++ (nh/mgn/14.10.18 – 267)

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Schnelles Wiederaufforsten verlangsamt Klimawandel

Berlin, 25. September 2018 (ADN). Menschen, die sich zuvor wie hoffnungslose Opfer von Armut und Klimawandel gefühlt haben, erkennen, dass sie es zum großen Teil selbst in der Hand haben, sich eine bessere Zukunft zu schaffen. Das erklärte der Träger des Alternativen Nobelpreises, Tony Rinaudo, in einem am Dienstag in der Tageszeitun g „neues deutschland“ (nd) veröffentlichten Interview. Der Preisträger aus Australien bezieht das auf die von ihm entwickelte Wiederaufforstungstechnik und die damit angewandte Methode (FMNR), mit der ausgetrocknete und Böden und Wüsten besonders rasch zu begrünen und zu bewalden. Die Technik ermögliche es, das Potential des Klimawandels tatsächlich zu verlangsamen. „Wenn Bäume wachsen, speichern sie Kohlendioxid und binden kohlenstoff in Wurzeln, Stämmen, Ästen und Blättern.“ FMNR sei auf mehreren zehn Millionen Hektar auf der ganzen Welt anwendbar. Armut könne auf diwese Weise stark reduziert werden. Als Beispiel nannte Rinaudo den afrikanischen Staat Niger, einem der ärmsten weltweit. Dort sei FMNR in den vergangenen 35 Jahren auf sechs Millionen Hektar ausgedehnt worden und habe dazu beigetragen, das Bruttonationaleinkommen um schätzungsweise rund 900 Miillionen Dollar zu steigern.  ++ (nh/mgn/25.09.18 – 248)

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Planetare Grenzen ignoriert – Neun Existenz-Konditionen des Systems Erde

Berlin, 8. Juli 2018 (ADN). Es gibt absolute Grenzen, die zum Erhalt der Erde und der menschlichen Lebensgrundlagen einzuhalten sind. Ein internationales Forscherteam hat dazu in jahrelanger Arbeit ein Modell entwickelt. Es umfasst neun essentielle ökologische Dimensionen. Darauf verweist Corinna Vosse in einem Beitrag für die Juli-Ausgabe  dese Monatsmagazin „OXI – Wirtschaften anders denken“. Für jede Dimension würden globale Grenzwerte ausgewiesen. Schon wenn eine dieser Grenzen überschritten ist, bestehe die Gefahr weitreichender Systemveränderungen, die womöglich die Bewohnbarkeit der Erde für die Menschheit einschränkt. Das Modell mit seinen planetaren Schranken beschreibe damit einen Rahmen für menschliche Aktivität und insbesondere des Wirtschaftens, von dem die meisten Eingriffe ausgehen.

Dieses Modell liefert nach den Worten der Wissenschaftlerin und Leiterin der Akademie für Suffizienz eine gute Vorlage für die politische Programmatik.  Dennoch sei es in Fachkreisen wenig bekannt und werde in der Politik kaum als Entscheidungshilfe herangezogen. Warum eine solche Ignoranz vorherrscht, liegt nach Meinung von Vosse an der menschlichen Gewohnheit, Grenzen nicht zu akzeptieren. Das passe nicht zum Selbstverständnis heutiger Gesellschaften. Um diesen Mangel an Einsicht zu beheben, schlägt sie personengebundene Kohlendioxid-Kontingente als eine Art alternative Währung vor. Das sei vergleichbar mit den sogenannten „Carbon Rationing Action Groups“ (CRAG), die in einigen Gemeinden eingeführt worden sind. ++ (uw/mgn/08.07.18 – 170)

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Kohlendioxid senkt Nährstoffgehalt von Reis

Zürich, 29. Mai 2018 (ADN). Reis ist Grundnahrungsmittel für zwei Milliarden Menschen auf der Erde. Ihnen erwächst eine ernste Gefahr dadurch, dass der erhöhte Kohlendioxid-Gehalt in der Athmosphäre den Nährstoffgehalt im Reis schmälert. Darüber berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Dienstag. Den Feststellungen liegen Forschungen aus Japan, den USA und Australien zugrunde. Die beteiligten Wissenschaftler haben herausgefunden, dass beim Reisanbau unter künstlich erhöhtem Anteil von Kohlendioxid in der Umgebungsluft auf die für das Jahr 2100 vorhergesagte Menge der Gehalt von Eiweiß, Eisen und Zink sowie der Vitamine B1, B2, B5 und B9 gravierend sank. Für die Versuche wurden 18 verschiedene Reissorten in Japan und China unter freiem Himmel getestet. In Ländern, in denen der Pro-Kopf-Verbrauch an Reis sehr hoch ist, wächst damit die Gefahr für Kleinkinder unter fünf Jahren, an Kleinwuchs, Auszehrung und Untergewicht zu leiden.

Mit dem Befund stehen die Forscher, so die NZZ, keineswegs alleine da. Den gleichen negativen Einflüssen sind weitere Nutzpflanzen ausgesetzt. Das betreffe Weizen, Mais, Erbsen, Hirse und Sojabohnen. ++ (ew/mgn/29.05.18 – 130)

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Lied von der gescheiterten Energiewende

Berlin, 30. März 2018 (ADN). Die Energiewende läuft für Deutschland so etwa wie der Europäische Songcontest. Vorletzter Platz. Darauf weist Manfred Haferburg am Freitag in dem Portal http://www.vera-lengsfeld.de hin. Kommentator Peter Urban habe gerufen: „Wir haben nichts falsch gemacht“ und Barbara Schöneberger meinte “ „Levina hat doch so gut gesungen“. Die ARD nannte das Elend „einen eleganten Auftritt“. Im Ergebnis seien die rumänischen Jodler besser gewesen.

Der Index zeigt: Deutschland steht vor großen ernergiepolitischen Herausforderungen als viele andere Länder. Hier belegt Deutschland Platz 110 von 114. Das liegt vor allem an Deutschlands Abhängigkeit vom Kohlestrom. Dessen Anteil betzrägt 42 Prozent. Der Gipfel der Energiewende-Peinlichkeit wurde erreicht, als gerade bekannt wurde, dass kein Land der Erde im Jahr 2017 mehr Kohlendooxid eingespart hat als ausgerechnet der – laut Spiegel – größte Klimasünder USA mit ihrem eine Schwefelspur hinterlassenden Präsidenten Trump an der Spitze. Während im Vorreiter-Deutschland die Kohlendioxidemissionen weiter ansteigen, gelang es den USA. Großbritannien, Japan und sogar Mexiko den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken.  ++ (wi/mgn/30.03.18 – 089)

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Kopenhagener Weihnachtsbaum-Forschung – Hochburg Sauerland mit 12.500 Hektar Anbaufläche

Bonn, 25. Dezember 2017 (ADN). In deutschen Wohnzimmern stehen am Jahresende 24 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume. Sie „brennen“ in etwa der Hälfte der mehr als 40 Millionen Haushalte. Nach Aussage der derzeitigen Weihnachtsbaumkönigin Vanessa Frank ist die Nordmanntanne gegenwärtig der beliebteste Baum. Das belege sein Marktanteil von 70 Prozent. Wie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mitteilt, wird in Kopenhagen sogar zum Weihnachtsbaum geforscht, um das perfekte Gewächs zu finden. Es geht dabei um schönen Wuchs, höhere Forsttoleranz, geringen Nadelverlust und schwere Entflammbarkeit. Die Organisation informierte Mitte dieses Monats ausführlich über die Bedeutung des Weihnachtsbaums für den Markt, die Beschäftigungslage und den Umweltschutz, speziell den ökologischen Fußabdruck. So binde ein Hektar Weihnachtsbaum-Kultur innerhalb von zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid und 300 Tonnen Staubpartikel.

In Deutschland gibt es 2.000 bis 4.000 Weihnachtsbaumproduzenten, die jährlich ein Umsatz von 700 Millionen Euro erzielen sowie rund 100.000 Dauer- und 50.000 Saisonarbeitsplätze sichern. Die Anbaufläche von Weihnachtsbäumen liegt in Deutschland zwischen 30.000 und 50.000 Hektar. Zwei Drittel davon entfallen auf Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen (NRW). Letzteres Bundesland hat mit 18.000 Hektar Weihnachtsbaum-Plantagen den unumstritten höchsten Anteil inne. Das Sauerland ist mit 12.500 Hektar Weihnachtsbaum-Hochburg. Um einer einseitigen Privilegierung von Weihnachtsbaum-Wäldern vorzubeugen, begrenzt NRW Großplantagen, indem Anbauflächen von mehr zwei Hektar einer behördlichen Genehmigung unterworfen werden. ++ (wh/mgn/25.12.17 – 370)

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Hoffnungsvolles Pilotprojekt zur Müllverwertung abgebrochen – Sachsen verweigerte geringe Subventionssumme

Leipzig, 27. Oktober 2017 (ADN). Ein Erfolg versprechendes Pilotprojekt zur vollständigen Wiederaufbereitung des „allerletzten Mülls“ – einschließlich des übelsten Sondermülls aus der Autoindustrie und der Bauwirtschaft – scheiterte in Schwarze Pumpe an der Nichtbewilligung weniger Millionen Euro aus den Kassen des sächsischen Wirtschaftsministeriums. Das sagte Prof. Bernd Meyer vom Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg am Freitag auf einer Vortragsveranstaltung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig. Das Geld sei benötigt worden, um die alle zwei Jahre zu absolvierende Revision der Behältertechnik der Chemieanlage bezahlen zu können. Da es nicht zur Verfügung gestellt wurde, durfte die Anlage nicht weiter betrieben werden und wurde demontiert. Im SVZ Schwarze Pumpe waren in den 15 Jahren von 1992 bis 2007 vier Millionen Tonnen Abfall rückstandsfrei verwertet worden. Es war eine komplette chemische Verwertungskette, in der Methanol und Strom erzeugt wurden. Zu den Ausgangsstoffen gehörten agglomerierter Kunststoffabfall und Schredderholz, sogar vom Zoll beschlagnahmte Zigaretten und ungültige DDR-Geldscheine landeten im Trichter der Anlage. Heute ist von der zukunftsträchtigen Anlage nichts mehr übrig, so Meyer. Damit wurde ein Projekt abrupt beendet, das einen realistischen Weg aufzeigte, eine geschlossene kohlendioxidfreie Kohlenstoffkreislaufwirtschaft in die Tat umzusetzen.

Die Freisetzung von Kohlenstoff ist bis heute eine der gravierendsten Belastungsfaktoren für Umwelt und Klima – lokal, regional und global. Die gegenwärtig allgemein praktizierte und dominierende Verbrennung von Müll und Abfall ist keine Lösung, sondern nur ein Provisorium, mit dem das generelle Problem verlagert wird. Beim Verbrennen von Müll gelangen erhebliche Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre. Dieser sogenannten linearen Kohlenstoffwirtschaft haben sich die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen verschrieben. Inzwischen sind deren Überkapazitäten derart angewachsen, dass sogar Müll im Ausland aufgekauft wird, um ihn in Deutschland zu verbrennen. Dieses klima- und umweltpolitische Paradoxon wird stillschweigend von Behörden und Politikern hingenommen.

Nunmehr wird jedoch ein neuer Versuch in Leuna unternommen, so Meyer. In vier Jahren dürfte ein auf ähnlichen Technologien fußendes Werk betriebsbereit sein. Es werde dabei auf jede staatliche deutsche Subvention und Einflussnahme verzichtet. Er setze ausschließlich auf privates Kapital, mit dem projektiert, gebaut und betrieben wird. Kapitalgeber aus dem Ausland seien am stärksten interessiert und stünden im Vordergrund. Das größte Engagement sei aus China zu erwarten. Dort ist der Leidensdruck auch besonders hoch. ++ (co/mgn/27.10.17 – 300)

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EKD-Vorsitzender erläutert Leitlinien zur Erneuerung der Kirche

Leipzig, 8. Oktober 2017 (ADN). „Wie kann man fromm sein, ohne sich um Politik zu kümmern ?“. Diese selbstgestellte rhethorische Frage beantwortete der Vorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Sonntag in Leipzig mit einem Beispiel aus der Diskussion über den Klimawandel eindeutig. Bei einem Besuch der Schwesterkirche in Tansania führte ihn sein Amtsbruder zu den verdorrten Feldern des Landes unter Hinweis darauf, dass der Ausstoß von Kohlendioxid in dem afrikanischen Land pro Kopf und Jahr weit unter einer Tonne liegt. Die entsprechenden Vergleichswerte für die USA betrügen 16,5 Tonnen, für Deutschland 9,3 Tonnen und der globale Durchschnittswert vier Tonnen. Obwohl also die Einwohner von Tansania den geringsten Ausstoß des klimaschädlichen Gases verursachen, hätten sie die Hauptlast der durch den Klimawandel herbeigeführten Schäden mitzutragen. Diese grobe Ungerechtigkeit müsse politisch aufgelöst werden und die Kirchen hätten die Verpflichtung, die Schöpfung der Natur zu bewahren. 

Bedford-Strohm, der auch Landesbischof der Evangelischen Kirche Bayerns ist, hatte in der Leipziger Michaelis-Kirche während des sonntäglichen Gottesdienstes eine sogenannte Kanzelrede zum Thema „Kirche in Erneuerung“ gehalten, die als Serienveranstaltung innerhalb der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläums stattfindet. Er hatte dazu sieben Leitlinien zur Orientierung der Christen in Deutschland aufgelistet und erläutert. Dabei dominierten innerkirchliche Reformüberlegungen, die die EKD ausgearbeitet hat und verfolgt. Breiten Raum nimmt dabei die Überwindung der konfessionellen Gegensätze zwischen Protestanten und Katholiken ein. Ein zentraler Streitpunkt sei das heilige Abendmahl, bei dem die katholische Kirche einen sehr viel strengeren Anspruch formuliert und in jedem Gottesdienst nach einem Jahrhunderte alten Ritus zelebriert wird. Während es ausschließlich katholischen Gläubigen vorbehalten ist, darf am Abendmahl der evangelische Kirche jeder, der will, teilnehmen. Dennoch zeigte sich der EKD-Vorsitzende optimistisch, dass es nicht noch 300 Jahre dauern wird und er als 57jähriger noch zu hoffen wagt, ein gemeinsames Abendmahl beider Konfessionen zu erleben. Inzwischen kursiere in Kreisen der katholischen Bischofskonferenz ein Papier, dass ein Entgegenkommen andeutet und Annäherung der unterschiedlichen Positionen verspricht. Selbst der Papst habe ihn persönlich ermuntert mit der vielsagenden Formel „Redet mit Christus und schreitet mutig voran !“. Dahinter versteckt sich die geheime Botschaft an die katholischen und evangelischen Christen „Lasst es uns einfach machen“, schlussfolgerte eine Teilnehmerin in dem Nachgespräch, das im Anschluss an den Gottesdienst mit Kanzelrede stattgefunden hatte. ++ (re/mgn/08.10.17 – 282)

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DiEM25 mischt in Italiens Kommunalwahlen mit

Rom, 15. Juni 2017 (ADN). Die vom ehemaligen griechischen Finanzminister Yannis Varoufakis im Februar vergangenen Jahres in der Berliner Volksbühne gegründete paneuropäische Bewegung DiEM25 mischt im Kommunalwahlkampf Italiens mit.  Die zweite Runde der Wahlen in den italienischen Städten und Gemeinden findet am nächsten Sonntag statt. In einer Erklärung wird darauf hingewiesen, dass Italiener die Möglichkeit haben, sich für Listen von Gruppen zu entscheiden, die dem Manifest und den Grundsätzen von DiEM25 nahestehen. Das Koordinierungskollektiv der Bewegung habe mehrere Wahlplattformen analysiert, um lokale Koalitionen zu finden, die diese Vorstellungen vertreten. Das gelte insbesondere für Themen wie Sozialschutz, Migration und Flüchtlinge sowie politische und soziale Bürgerbeteiligung. Gleiches gelte für grüne Energie und Kohlendioxid-Reduktion. Solche Wahlkonzepte habe man beispielsweise in Padua, L‘ Aquila, Verona, Piacenza, Lucca, Cuneo und Molfetta gefunden.

DiEM25 zeigt sich überzeugt von der Kraft kommunaler Bewegungen, dem Erfolg der Graswurzelbewegung und steht an der Seite der „Rebel Cities“ wie Neapel und Barcelona im Kampf um Wandlungsprozesse nationaler und europäischer Politik. ++ (eu/mgn/15.06.17 – 167)

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