Brüssel/Berlin, 19. Mai 2021 (134)
Institut für Waldumbau vorgeschlagen
Jena, 1. März 2021 (ADN). Es wäre sinnvoll, ein virtuelles Institut für Waldumbau zu gründen. Das schlägt Dr. Henrik Hartmann vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena vor. Es sollte Arbeitsgruppen von verschiedenen Universitäten und Institutionen sowie weitere Experten zusammenbringen, um durch verantwortungsbewusste Forstwirtschaft einen aktiven Klima- und Umweltschutz zu gewährleisten.
Im Rundfunk erklärt Hartmann am Montag, dass der Klimawandel den europäischen Wald gefährdet. Die Wälder in Skandinavien und Südeuropa seien besonders empfindlich. Wassermangel und zu hohe Außentemperaturen führten zur Schwächung. Dürre und Schadinsekten trügen dazu in besonderem Maße bei. Das ergäben Satellittendaten, die in den vergangenen 40 Jahren ausgewertet worden sind. Sogar große alte Bäume litten unter Ressourcenmangel. Mit Hilfe des neuen Instituts muss nach Auffassung des Wissenschaftlers ermittelt werden, welche Bäume dem künftigen Klima gewachsen sind. Sägemühlen bräuchten bestimmte Holzsorten. Gleiches gelte für den Fortbestand der Fauna.
Wie Forstbehörden und Waldwirtschaft reagieren, teilt Horst Sproßmann, Kommunikationschef von ThüringenForst, umgehend mit. „Nach drei Jahren Dürre, Sturm- und Borkenkäferschäden hat sich die Zahl der Verjüngungsflächen und Kulturen im Privat-, Staats- und Kommunalwald massiv erhöht. Die dortigen Jungpflanzen sind aber die Lieblingsspeise des Rehwildes. Hohe Rehwildbestände stellen deshalb eine akute Bedrohung sowohl für die natürliche wie die gepflanzte Waldverjüngung dar.“ Aus diesem Grund hätten Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen und nun auch Thüringen die Rehwildjagd von Mai auf April vorgezogen. ++ (wd/mgn/01.03.21 – 056)
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Protest gegen Springer-Preis-Verleihung an Elon Musk
Berlin, 1. Dezember 2020 (ADN). Diverse Bürgerinitiativen, Nachhaltigkeitsbefürworter und Naturschützerorganisationen wollten am Dienstagabend in Berlin gegen die Verleihung des Axel-Springer-Preises an den südafrikanisch-amerikanischen Großinvestor Elon Musk. Jedoch sammelten sich zu angekündigten Zeit keine Demonstrationsteilnehmer auf dem vorgeshehen Platz der Kundgebung.
Der Widerstand gegen Musk ist auf seinePläne in Deutschland konzentriert. Sein Konzern errichtet am östlichen Rand von Berlin inmitten eines Trinkwasser- und Landschaftsschutzgebietes ein gigantisches Automobilwerk. Dort sollen bereits im nächsten Jahr rund 250.000 Elektroautos hergestellt werden. Obwohl keinerlei rechtskräftige endgültige Baugenehmigung der zuständigen Brandenburger Behörden vorliegt, werden die Bauarbeiten ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die Bautätigkeit fußt auf fragwürdigen vorläufigen Entscheidungen des Potsdamer Landesamtes für Umwelt.
Das gesamte Projekt, das sowohl von der Bundespolitik als auch von den Brandenburger Landespolitikern allseits gelobt und gefördert wird, steht in krassem Widerspruch zu den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz. Elon Must hatte am Dienstagvormittag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters indirekt zugestanden, dass das geplante hohe Bautempo der Fabrik im brandenburgischen Grünheide sich nicht aufrechterhalten lassen könne. Die jährliche Produktionszahl von 500.000 Elektroautumobilen werde wohl erst 2022 erreicht, nicht bereits – wie angekündigt – schon im Jahr 2021. ++ (me/mgn/01.12.20 – 360)
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Corona-Krise signalisiert Aufbruch zu nachhaltigem Wirtschaften
Köln/Berlin/Halle an der Saale, 14. April 2020 (ADN). Die Studie der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina erörtert Strategien für eine allmähliche Rückkehr in den Alltag. Das erklärte Prof. Jürgen Renn, Mitautor der Untersuchung aus der in Halle an der Saale ansässigen und häufig kaum in der Öffentlichkeit beachteten Wissenschaftseinrichtung, am Dienstag im Deutschlandfunk. Die Corona-Krise sei ein Warnsignal. Sie hänge ursächlich mit den Veränderungen zusammen, die Menschen etwa in der Landnutzung und in der Ausbeutung der Natur verursacht haben. Der Artenverlust verdeutliche das nachdrücklich. „Und die Klimakrise ist ja auch nicht vorbei. Ich glaube, dass an jetzt nachhaltig reagieren muss. Das heißt, man ussdie richtigen wirtschaftlichen Investitionen tätigen. an uss jetzt die Energiewende in Angriff nehmen und an sollte die Agrarwende und die Verkehrswende und die Mobilitätswende dabei nicht vergessen,“ so Renn, der auch Chef des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) ist. Notwendig sei Bewegung wegen des Krisendrucks, u langfristige Resilienz und Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Krisen zu bieten. Viren kämen immer häufiger, weil Lebensräume begrenzt werden und imer mehr Druck auf Ökosysteme ausgeübt wird. Oberstes Ziel sei, bis zu Jahr 2050 treibhausneutral zu sein. Daseinsfürsorge müsse funktionieren.
In einer MPIWG-Pressemitteilung vom Ostermontag heißt es: „Eine weitgehend übersehene Voraussetzung für das Ausbrechen der Corona-Pandemie ist der rapide Lebensraumverlust von Wildtieren durch immer estensivere Landwirtschaft und Klimawandel sowie die damit einhergehende Verschlechterung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen.“ Die Corona-Krise mache verständlich, welche radikalen Einschnitte zum Schutz von Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft notwendig sind. „Solche Lehren geraten jedoch allzu schnell in Vergessenheit“, so die Autoren der Leopoldina-Studie. „Wir wissen aus vielen anderen Krisen, dass nach einer Phase der akuten Zuspitzung schnell wieder gesellschaftliches Vergessen einsetzt. Corona sollte ein Anfang sein, diesen mentalen und politischen Mechanisus zu brechen und jetzt vorausschauend zu handeln. Damit die kommende Krise nicht noch einschneidender wird.“ ++ (wt/mgn/14.04.20 – 102)
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500.000 Alt-Buchen in Thüringen eingegangen – 700 Millionen Euro aus Wandertourismus
Sondershausen/Artern, 10. Oktober 2019 (ADN). In Thüringen sind in diesem Dürrejahr rund eine halbe Million alte Buchen vertrocknet und eingegangen. Das teilte ThüringenForst-Vorstand, Volker Gebhardt, am Mittwoch dem Landeswirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee mit. Der Landespolitiker hatte sich ein Bild von der Situation vor Ort in den Wäldern rund um den Kyffhäuser gemacht. Von den außergewöhnlich hohen Verlusten ist der Kyffhäuserkreis im nördlichen Thüringen am stärksten betroffen. Zwanzig Prozent – also etwa 100.000 ausgewachsene Buchen – sind dort der Dürre zum Opfer gefallen, sagt Marko Auer vom Forstamt Sondershausen.
Während des Waldspaziergangs sicherte Tiefensee den Thüringer Forstleuten, die insgesamt 550.000 Hektar Wald betreuen, erneut finanzielle Mittel für den Ausbau von Wanderwegen zu. Es sollen jährlich zwei Millionen Euro dafür fließen. Im Jahr 2018 wurde diese Förderung erstmals zugesagt und zur Verfügung gestellt. Sie sollen die touristische Infrastruktur verbessern. Der ehemalige Bundesbauminister und Ex-Oberbürgermeister von Leipzig erklärte, Thüringen zum beliebtesten Wanderland Thüringens machen zu wollen. In einer Pressemitteilung seiner Behörde wird darüber informiert, dass es seit Mitte vergangenen Jahres eine Wanderwegekonzeption für das Bundesland gibt. Das Wegenetz umfasse 17.000 Kilometer Wanderwege. Um sie zu pflegen fehlten den Kommunen die finanziellen und personellen Mittel. Deswegen sei diese Aufgabe dem Landesbetrieb ThüringenForst übertragen worden. In diesem Jahr stünden etwa 100 Pflegemaßnahmem auf dem Programm. Dazu zählten das Freischneiden von Wegen und Aussichtspunkten, Mäharbeiten, das Instandsetzen von Schutzhütten und Bänken. „Mit mehr als 700 Millionen Euro entfällt fast ein Viertel des touristischen Gesamtumsatzes in Thüringen auf den Wandertourismus“, erklärte Tiefensee. ++ (nc/mgn/10.10.19 – 286)
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Bund steigt in grüne Staatsanleihen ein – Finanz-Lehrmeister China
Luxemburg/Frankfurt am Main, 11. Mail 2019 (ADN). Die in Luxemburg beheimatete Europäische Investitionsbank (EIB) ist Pionier grüner Anleihen. Sie erarbeitet auf EU-Ebene die Taxonomie für den Green- und Sustainable-Bond-Markt mit. Wie EIB-Präsident Werner Hoyer am Sonnabend im Interview mit der in Frankfurt am Main herausgegebenen „Börsen-Zeitung“ mitteilt, sei endlich ein „gemeinsames Lexikon und eine einheitliche Messlatte nötig. „Nur so kann der Markt funktionieren und positiven Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaft ausüben.“ Er spreche sich für klare Kriterien und eine saubere Taxonomie für Nachhaltigkeitsanleihen aus, damit sich diese Papiere am Markt durchsetzen. Dann werde auch die Angst verschwinden, dass jemand ein weißes Blatt grün anmalt und es Green-Bond nennt. Eine solche Befürchtung könne er nachvollziehen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass dieses Klassifizierungssystem zum Vorbild für andere Länder werden und sich weltweit etablieren kann. Er begrüße das Vorhaben der Bundesrepublik Deutschland, in den Markt grüner Staatsanleihen einzusteigen.
„Wir sind in Gesprächen mit wichtigen Partnern, zum Beispiel mit China. Das Land hat bereits vor einigen Jahren erkannt, dass Green-Bonds eine zentrale Rolle für die Umsetzung der Umweltpolitik spielen können. Ende 2015 wurde der China-Katalog auswählbarer Green-Bond-Projekte mit Unterstützung aller Aufsichtsbehörden veröffentlicht. Dieser Schritt hat das chinesische Emissionsvolumen massiv nach oben getrieben. Bereits ein Jahr später kamen fast 40 Prozent sämtlicher Neuemissionen in dem Segment aus dem Land der Mitte“, sagte Hoyer über den asiatischen Finanz-Lehrmeister. ++ (nh/mgn/11.05.19 – 129)
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Junge Wälder mit höchstem Klimaschutzeffekt
Erfurt, 8. Mai 2019 (ADN). Je älter die Wälder, umso geringer die Klimaschutzwirkung. Darauf macht die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst am Mittwoch aus Erfurt in einer ausführlichen Pressemitteilung aufmerksam. Ein internationales Forscherteam habe nun herausgefunden, dass sich weltweit bedeutende Kohlenstoffsenken in Wäldern bilden, die jünger als 140 Jahre alt sind. In Mitteleuropa – so auch in Thüringen – seien dies häufig jene Wälder, die sich in nachhaltiger forstlicher Bewirtschaftung befinden. ++ (wl/mgn/08.05.19 – 126)
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Globale Holzernte zu 17 Prozent aus illegalen Quellen – 50.000 Spezies weltweit ausgelöscht
Erfurt/Basel, 18. April 2019 (ADN). „Nach einer Studie des Kompetenzzentrums Holzherkünfte des Hamburger Thünen-Instituts, einer staatlichen Behörde im Zuständigkeitsbereich des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), hat sich die Holzverbrauchsmenge weltweit innerhalb der letzten 50 Jahre verdoppelt. Mit ihr gewachsen ist der illegale Holzeinschlag, der bis zu 17 Prozent der globalen Holzernte ausmacht.“ Darüber informiert am Donnerstag in Erfurt die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst in einer Pressemitteilung. Nach den Worten von ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt ist es „Aufgabe der Hamburger Holzdetektive, illegale Machenschaften im milliardenschweren globalen Handel mit Holz aufzudecken“.
Die 15 Wissenschaftler des Kompetenzzentrums erstellen jährlich rund 1.400 Herkunftsgutachten – Tendenz steigend. Mit immer feineren Methoden wird nicht nur die Holzart, sondern mittels Genmarkern sogar der Platz ermittelt, an dem der einzelne Baum gewachsen ist und geschlagen wurde. Zudem kann geschütztes Tropenholz in Papier, Faserplatten oder sogar in Grillkohle identifiziert werden. Mit der vor sechs Jahren in Kraft getretenen EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) sind Holzhändler und -verarbeiter verpflichtet, lückenlos über Art und Herkunft des Holzes zu berichten. Insofern ist auf der sicheren Seite derjenige, der sich beim Holzkauf für einheimischen Rohstoff aus Thüringens Wäldern entscheidet. Das dämmt den illegalen Holzhandel ein und sichert die 40.000 Arbeitsplätze in Thüringens Forstwirtschaft und holzverarbeitenden Industrie.
Auf die katastrophalen Folgen der Abholzung des Regenwaldes geht der bekannte Kapitalismuskritiker, Völkerrechtsexperte und mehrfache UNO-Sondergesandte Jean Ziegler aus der Schweiz in einem Zeitungsinterview am Donnerstag ein. Im Laufe von 50 Jahren seien 18 Prozent des afrikanischen Waldes, 30 Prozent der ozeanischen und asiatischen Urwälder und 18 Prozent der lateinamerikanischen und karibischen Wälder abgeholzt worden. Die biologische Vielfalt weise einen alarmierenden Rückgang auf. Tag für Tag verschwänden Pflanzen- und Tierarten unwideruflich. Zwischen 1995 bis 2015 – binnen zwei Jahrzehnten – seien mehr als 50.000 Spezies ausgelöscht worden. ++ (nh/mgn/19.04.19 – 106)
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Griechenlands Tourismus boomt – Aus Athens Wohnungen werden Ferienquartiere
Berlin, 7. März 2019 (ADN). Das Jahr 2018 war das erfolgreichste in der 25jährigen Firmengeschichte der Hotelgruppe Neptune auf der griechischen Insel Kos. Das erklärte ihr Chef Wotan Paulus am Donnerstag zum Auftakt der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Auch in den schlechtesten Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland habe seine Hotelanlage noch eine Auslastung von etwa 70 Prozent erreicht. Ein Grund könne sein, dass vor allem Familien mit Kindern zum Stammpublikum gehören. Die Mehrzahl seiner Gäste kommt aus Nordrhein-Westfalen, Österreich und der Schweiz. Eine weitere Ursache der erstaunlich anhaltenden Stabilität dürfte die langfristige ökologische Orientierung sein. Neptune-Hotels sind stark um Nachhaltigkeit bemüht. Im Ergebnis dessen gehört das Unternehmen zu den 100 umweltfreundlichsten Hotels, die vom weltweit führenden Reiseveranstalter TUI ausgewählt worden sind. Paulus und seine Mannschaft wurden dreimal in Folge mit dem TUI Umwelt Champion Award ausgezeichnet. Zu den Kriterien für dieses Prädikat zählen neben rein umwelttechnischen Werten wie Energie- und Wasserverbrauch auch soziale Aspekte wie Kinder- und Arbeitnehmerschutz. Außerdem pflegt man mit der lokalen Wirtschaft, Bevölkerung und Verwaltung harmonische Kontakte.
Dass Neptune durchaus als Spiegelbild der Gesamtlage des griechischen Tourismus taugt, ist unschwer erkennbar. Der eingetretene Boom gleicht einer Wiederauferstehung. Beispielsweise hat das Reiseunternehmen DER Touristik seine Flugkapazitäten in die Ägäis zu zahlreichen Inseln ausgebaut. Kos, Kreta, Rhodos, Samos und Korfu gehören zu den angesteuerten Zielen. Jedoch gilt der Aufschwung noch als fragil und mängelbehaftet. Außerdem wird auch Griechenland zunehmend von Negativerscheinungen auswärtiger Reiselust geprägt. Deutlich spürbar ist das in der Hauptstadt Athen. Dort erobern Tourismus-Investoren ganze Stadtviertel und verwandeln Dauerwohnungen von Griechen in Kurzzeit-Übernachtungsplätze und Ferienquartiere für Fernreise-Touristen. Die Einheimischen mit ihren geringen Einkommen werden monetär aus ihren angestammten Wohn-Quartalen verdrängt. ++ (wi/mgn/070.3.19 – 066)
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Erinnerung an Vater der Nachhaltigkeit
Erfurt/Freiberg, 3. März 2019 (ADN). Die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst erinnert am Sonntag an den 305. Todestag des sächsischen Forstpioniers Hans Carl von Carlowitz aus Freiberg. Der Fortwissenschaftler gilt als derjenige, der das heute so aktuelle und bedeutsame Prinzip der Nachhaltigkeit aus der Taufe gehoben und systematisch auf seinen – aus moderner Sicht – dornigen Weg gebracht hat. Von Carlowitz analysierte vor rund drei Jahrhunderten den desaströsen Zustand der Wälder und entwickelte dagegen das Prinzip des „nachhaltenden“ Umgangs mit Ressourcen am Beispiel der regionalen Forste, die durch rücksichtslosen Raubbau ruiniert worden waren. Sachsen war damals die größte Montanregion Europas und benötigte riesige Mengen an Holz zum Bergbau sowie als Energieträger.
Hans Carl von Carlowitz beschrieb seine Idee der „nachhaltigen Nutzung“ in dem 432seitigen Werk „Sylvicultura oeconomica“, das 1713 auf der Leipziger Buchmesse präsentiert wurde. Diese Schrift gilt als grundlegendes Lehrbuch der deutschen Forstwissenschaft und wird unter den Nachhaltigkeitsexperten als eine Art Bibel eingestuft. Das Werk mit dem Untertitel „Hauswirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baumzucht“ veränderte zunächst die deutsche, später auch die internationale Forstwirtschaft, um dann von den Vereinten Nationen zum Ende des letzten Jahrhunderts als „Sustainable Developement“ übernommen zu werden, schreibt ThüringenForst-Kommunikationschef Horst Sproßmann. Er zitiert dazu Thüringens Forstministerin Birgit Keller: „Angesichts der Folgen des Klimawandels ist das in der Forstwirtschaft entwickelte Nachhaltigkeisprinzip relevanter denn je und mahnt uns zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in allen Lebensbereichen. Die natürliche Waldverjüngung und der Waldumbau zum klimatoleranten Mischwald, die heute in der Thüringer Forstwirtschaft praktiziert werden, sind die Weiterentwicklung der Ideen von Hans Carl von Carlowitz.“
Nach den Worten von Thüringenforst-Vorstand Jörg Riepgen haben sich die Carlowitz’schen Ideen „für einen schonenden Umgang mit der gütigen Natur aus Verantwortung für künftige Generationen zum Prinzip der Nachhaltigkeit entwickelt, das heute als zukunftsfähiges gesellschaftliches Leitbild weltweit Beachtung findet“.
Carlowitz selbst erlebte den globalen Siegeszug seiner Ideen nicht mehr. Er starb kurz nach Vorstellung seines Buches. Seit 2003 wird an der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg jährlich der Hans-Carl-von-Carlowitz-Preis verliehen. 2018 erhielten der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke sowie der ehemalige Sprecher und Vizepräsident der chinesischen Umweltbehörde, Du Shaozhong, die Auszeichnung.
Am nächsten Dienstag wird in der Stadthalle Chemnitz der Carlowitz-Dialog im Beisein des Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, veranstaltet. ++ (nh/mgn/03.03.19 – 062)
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