Conte: Italien schreibt in Sachen Corona kein Wirtschaftshandbuch, sondern ein Geschichtsbuch

Rom, 31. März 2020 (ADN). „Wir schreiben hier nicht die Seiten eines Wirtschaftshandbuchs, sondern die Seiten eines Geschichtsbuchs“. Das erklärte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte in einem Exklusiv-Interview mit der ARD am Dienstagabend an die Adresse der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet. Aus Deutschland und anderen EU-Länder komme der Vorwurf, Italien wolle mit der Ausgabe von Corona-Bonds Schulden innerhalb der Europäischen Union vergemeinschaften. Deutschland müsse nicht einen einzigen Euro bezahlen. Im Übrigen habe Italien seine Schulden immer ausgeglichen und seit dem Jahr 2011 ununterbrochen einen positiven Primärhaushalt ausgewiesen. Bei der Bekämpfung der Corona-Krise, die die EU als Wettbewerber mit China und den USA noch mehr ins Hintertreffen gebracht hat, geht jedes EU-Land inzwischen seinen eigenen Weg. Der besondere Weg Italiens bestehe in einem besonders engen Austausch der Wissenschaft mit der Praxis und einer maximalen Transparenz, die an den Tag gelegt wurde. ++ (co/mgn/31.03.20 – 088)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

10 Entnazifizierungs-Forderungen im Kampf gegen „braunes Virus“

Berlin, 27. März 2020 (ADN). Die Schriftstellerin, Publizistin und Journalistin Daniela Dahn stellte einen Zahnpunktekatalog auf, um gegen das „braune Virus“ für eine konsequente Entnazifizierung in Deutschland vorzugehen. Die Mitbegründerin der DDR-Oppositionsgruppe „Demokratischer Aufbruch“ erläuterte ihre Forderungen am Freitag in der Tageszeitung „neues deutschland“ (nd). Sie beruft sich dabei auf ein von der Hanauer Bürgerin Newroz Duman entworfenes „Programm der Entnazifizierung“ in Behörden, Schulen, Ämtern, Parteien und Parlamenten. Da darauf bislang niemand reagiert hat, habe sie ihren Forderungskatalog veröffentlicht, so Dahn. Sie will es nicht bei dem Appell belassen, der womöglich wiederum folgenlos bleibt.

Die ostdeutsche Bürgerrechtsprotagonistin erklärte in der Zeitung:“Wenn die angesprochenen Institutionen nicht beabsichtigen auf die Forderungen einzugehen, haben sie die Pflicht , dies vor der Öffentlichkeit zu begründen“. ++ (re/mgn/27.03.20 – 084)

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Entschädigung für Zwangsarbeit weiter mangelhaft

Berlin/Warschau/Oranienburg, 22. März 2020 (ADN). Drei Millionen Polen waren von den deutschen Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit eingesetzt. Dazu sendete der Deutschlandfunk am Sonntagabend unter dem Titel „Späte Einsicht, wenig Geld“ eine Reportage aus Warschau. Der Kampf für Entschädigung sei nach dem Zweiten Weltkrieg lange und zäh gewesen.

Allein in Berlin hat es rund 3.000 Sammelunterkünfte und Barackenlager sowie umfunktionierte Schulen und Kinos gegeben. 44.000 solcher Zwangsarbeiterlager gab es im gesamten Deutschen Reich, davon 30.000 für Zivilisten. Stanislaw Zalewski, der als KZ-Häftling in diversen Fabriken für die Deutschen schuften musste, verlangt keine Entschädigung, sondern eine Leistung für seine Sklavenarbeit. ++ (kz/mgn/22.03.20- 081)

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