Zürich, 26. August 2016 (ADN). Die gesamte Theorie der freien Märkte, der Wirkung von Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung bricht in sich zusammen, wenn sich zeigt, dass die zugrundegelegten Axiome und Bedingungen mit der Lebensrealität des Menschen und der Wirtschaft nicht vereinbar sind. Das stellt Prof. Richard A. Werner von der Universität Southampton (Großbritannien) in der jüngsten Ausgabe der Schweizer Wochen-Zeitung „Zeit-Fragen“ fest. Das werde letztlich auch durch einen Blick in die Geschichte dokumentiert. Eine volkswirtschaftlich orientierte Geld- und Wirtschaftspolitik, die sich primär an der Entwicklung vor Ort ausrichtet und deren Schutz verpflichtet ist, sei erforderlich. Um das Problem generell zu lösen verlangte Werner die Rückkehr zu alten Konzepten. „Die neue Idee ist, zurückzukehren zu den Ursprüngen der genossenschaftlichen Banken, als diese vor 150 Jahren überall gegründet wurden“, so der renommierte Finanzexperte. Er verwies auf das Beispiel USA, wo die Kleinbanken ihre eigene Aufsicht haben mit viel leichteren Auflagen als die Großbanken. „Die EU und die EZB haben sich bisher geweigert, wahrscheinlich auf Anordnung der USA, derartige Gleichbehandlung der Kleinbanken in Europa mit den Kleinbanken in den USA zuzulassen“, kritisiert Werner. In Deutschland würden die kleinen Banken regelrecht kaputtgemacht. Selbst kleinste Banken mit nur zehn Angestellten müssten so detailliert berichten wie die Deutsche Bank, die dafür allein 1.000 Fachleute anstellt. ++ (fi/mgn/26.08.16 – 231)
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