Unmenschliche Situation in Pflegeheimen

Berlin, 23. Juli 2020 (ADN). „Entweder Sie haben da so eine Art KZ-Wärter oder Sie haben da jemanden mit vernünftigen Ansichten. Aber das hängt davon ab, ob Sie Glück haben“. So kennzeichnet die Pflegeexpertin Adelheid von Stösser am Donnerstag in Berlin in der zweiten Expertenanhörung des Corona-Ausschusses die personelle Situation in deutschen Pflege- und Altersheimen. Das habe alles mit Menschlichkeit nichts mehr zu tun und mit Hygiene auch nicht. Hygiene heiße Gesundheitsfürsorge. Das beziehe alles mit ein. Abwägen sei also gefordert. Man könne auf der einen Seite nicht Maßnahmen ergreifen, die auf der anderen Seite die Gesundheit ruinieren. Das Risiko müsse mit dem möglichen Nutzen ein vernünftiges Verhältnis bilden. Das passiere gerade nicht und sei allen hier vorzuwerfen – auch den Ärzteverbänden. „Es wundert ich, dass sie sich darum nicht gekümert haben „, so von Stösser. Die Antworten der von ihr angeschriebenen Ministerien und Abgeordneten seien formelhaft geblieben und von dafür eingerichteten Kommunikationsabteilungen ohne Entscheidungskompetenz bearbeitet worden. Die Lage der Betroffenen ähnele denen von Gefängnisinsassen. Pflegeheime seien quasi rechtsfreie Räume.

Der Arzt und SPD-Politiker Wolfgang Wodarg hält Medien und Wissenschaft nicht nur in Sachen Corona institutionell für korrupt. Die Pharmaindustrie bei der Impfstoff-Entwicklung von der Haftung freizustellen, sei verbrecherisch. Dennoch sei es geschehen. ++ (co/mgn/23.07.20 – 233)

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