Tod des „Mauerbrechers“

Madrid/Rom/Berlin, 15. Dezember 2021 (ADN). Im Alter von 92 Jahren ist der italienische Journalist Riccardo Ehrman in Madrid gestorben. Darüber informierte sein ehemaliger Arbeitgeber, die italienische Nachrichtenagentur ANSA, am Dienstagabend.

Ehrman, ihr seinerzeitiger Korrespondent in der DDR, hatte am 9. November 1989 auf der historischen Berliner Pressekonferenz die entscheidende Frage an das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski nach dem DDR-Reisegesetz gestellt. Die Antwort des Parteifunktionärs führte unmittelbar zum Massensturm auf die DDR-Grenze und die Öffnung der Mauer. Die Bevölkerung gab dem erfahrenen Nachrichtenredakteur deshalb den Spitznamen „Mauerbrecher“ und feierte ihn überschwänglich. ++ (na/mgn/15.12.21 – 338)

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Erinnerungsmaschinerie zum DDR-Untergang läuft

Berlin, 14. Februar 2019 (ADN). Die Erinnerungsmaschinerie zum Untergang der DDR ist in Gang gesetzt. Mit einem bemerkenswerten Beitrag hat diese Phase die Zeitung „Der Tagesspiegel“ nun eingeläutet. Auf einer ganzen Seite wird ein Streit über die Frage geschildert, „wer hat Schabowski die alles entscheidende Frage gestellt ?“. Im Mittelpunkt steht die legendäre Pressekonferenz vom 9. November 1989, auf der SED-Politbüromitglied Günter Schabowski den Fall der Mauer zwischen DDR und BRD bekanntgegeben hatte. Es handelt sich dabei um einen Klärungsversuch, welcher Journalist mit welcher Frage den Stein der Geschichte so entscheidend ins Rollen gebracht haben könnte. Der italienische Journalist Riccardo Ehrmann von der Nachrichtenagentur ANSA in Rom gilt bis dato als derjenige, der dies getan hat. Seit langem machen ihm diesen Rang zwei seinerzeitige Berichterstatter der Boulevard-Zeitung „Bild“ streitig. Es handelt sich dabei um Peter Brinkmann und Hennes Schulz, die ihr „Wirken für den Fall der Berliner Mauer und die deutsche Einheit“ offensichtlich ins rechte Licht zu rücken. Sie tun dies mit kaum zu überbietenden Arroganz und Widerwärtigkeit. Die Vor- und Nachgeschichte dieses historischen Moments wird ausgeblendet. Dies geschieht seit fast 30 Jahren und wohl auch nicht zufällig. Die unübersehbare Selbstherrlichkeit der vorgeblichen medialen Sieger lässt für die nächsten Monate der jüngsten deutsch-deutschen Geschichtsschreibung nichts Gutes ahnen. ++ (de/mgn/14.02.19 – 045)

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