Brasilia, 28. April 2017 (ADN). Mehrere Tausend brasilianische Indigene demonstrieren gegenwärtig im Rahmen einer Aktionswoche in der Hauptstadt Brasilia gegen die Beschneidung ihrer Schutzgebiete. Darüber informiert am Freitag die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) ausführlich. Die Situation sei eskaliert, als die Protestierer das Parlamentsgebäude erreichten. Polizei griff gewaltsam ein.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden im vergangenen Jahr mindestens 13 brasilianische Indigene bei Landkonflikten ermordet. Fernab der großen Ballungszentren spielt sich ein Landkonflikt ab, in dem es nicht selten blutig zugeht. Die SZ schreibt dazu: „Der amazonische Regenwald ist zunehmend bedroht und damit auch die Territorien und Jagdgründe der indigenen Bevölkerung. Eher still und heimlich hat die Regierung Temer ein Gesetz auf den Weg gebracht, das die Rückstufung von fünf Schutzgebieten vorsieht“. Die zwischenzeitlich erstaunlichen Erfolge Brasiliens beim Waldschutz würden schon seit geraumer Zeit wieder zurückgefahren. Im zurückliegenden Jahr habe die Abholzung um 29 Prozent zugenommen. Mit dem Regierungswechsel in Brasilia habe nicht nur der skandalumtoste Temer die Macht übernommen, sondern auch die einflussreiche Agrarlobby. Damit seien die Kettensägen auf dem Vormarsch. ++ (in/mgn/28.04.17 – 119)
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