Vertrauen – ein kostbares und sensibles Gut

Leipzig, 22. März 2019 (ADN). Bei zu vielen Menschen ist Vertrauen gefährdet oder gar zerstört. Es ist oft ein langer Weg, es wieder zurückzugewinnen, damit Mitmenschlichkeit und Solidarität wieder blühen können. Diese Erkenntnis stand eingangs eines Gesprächsforums am Donnerstagabend in Leipzig, das vom Schweizer Psychiater Moritz Nestor einfühlsam und tiefgründig eingeletet wurde. Im Mittelpunkt seines Vortrags standen die Reminiszenzen einer 75jährigen Frau und ihrer Familie, deren Lebensweg von Württemberg nach Osteuropa nach Besarabien – ins heutige Moldawien – führte. Den geschichtlichen Hintergrund bildeten die Anwerbungen des russischen Zaren Alexander, der mit kostenlosem und zinsfreiem Land fleißige Deutsche auf seinen Territorien neu ansiedeln wollte. Es entstanden erst 24 Musterkolonien mit 9.000 Personen. Später vergößerte sich deren Zahl auf 150 Kolonien mit 93.000 Siedlern. Diverse Fluchten und Vertreibungen in den beiden Weltkriegen führten die Frau und ihre Mutter durch den Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn sowie nach Polen und zurück nach Deutschland. Trotz der kaum aushaltbaren Grausamkeiten, mit denen die Meschen konfrontiert wurden,  obsiegte letztendlich dennoch wieder die Menschlichkeit miteinander – sogar von Feind zu Feind.  ++ (ps/mgn/22.03.19 – 080)

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Wien, Jalta und Helsinki als Muster-Anker zur friedlichen Konfliktlösung der Gegenwart

Belgrad/Zürich, 8. Dezember 2015 (ADN). „Nur der Respekt vor den geltenden Regeln des Völkerrechts und die friedliche Konfliktbeilegung sichern uns das Überleben und unseren Kindern eine Zukunft“. Das erklärte der ehemalige Staatsseketär im deutschen Bundesverteidigungsministerium, Willy Wimmer, auf einer kürzlich in Belgrad veranstalteten Sicherheitskonferenz von Wissenschaftlern, Diplomaten, Politikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus mehr als 20 Ländern. In der von der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ am Dienstag verbreiteten Rede des erfahrenen Politikers schlägt er einen großen Bogen und geht bis auf Jalta zurück. Da sei man versucht, tiefer zu bohren. Es kämen Orte mit Jahreszahlen dazu, die früher liegen, 1914 oder 1919. „Wir müssen an das Jahr 1871 und die Gründung des Deutschen Reichs denken,“ so Wimmer. Seit diesem Zeitpunkt sei es angeblich das Ziel amerikanischer Politik gewesen, eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland zu hintertreiben. Man sei gut beraten, an das Ende der napoleonischen Kriege zu denken. Es habe die Idee des russischen Zaren Alexander und des österreichischen Kanzlers Metternich gegeben, friedliche Konfliktlösung auf der Basis einer „Heiligen Allianz“ zu betreiben. „Es war ein frühes Helsinki“, stellte Wimmer über das aktuelle Gewicht des Wiener Kongresses 1814/15 für die gegenwärtige politische Weltlage. ++ (mi/mgn/08.12.15 – 333)

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