Santiago de Chile/Washington, 24./25. Dezember 2016 (ADN). Presseberichten zufolge sollen indigene Völker im chilenischen Parlament besser repräsentiert werden. Die Zeitung „La Terchera“ berichtet am Wochenende über den Besuch von Staatspräsidentin beim Volk der Mapucho im Süden des Landes. Dabei schlug sie weiterhin rechtliche Verbesserungen vor, mit denen Landrechte anerkannt sowie Sprache und Kultur vor dem Niedergang gerettet werden sollen.
Bachelet hatte zu Beginn dieses Jahres ein Gesetz unterzeichnet – „Ley indigena“, demzufolge ein Ministerium und ein Rat für indigene Völker entsteht. Nach ihren Worten bedürfen Multikulturalität und Pluralität einer höheren Anerkennung.
Die Mapucho sind das einzige indigene Volk Lateinamerikas, das der spanischen Eroberung standhielt. Seine Entrechtung begann erst nach dem Einmarsch der Armee in den 1860er Jahren, nachdem Chile im Jahr 1818 unabhängig geworden war. Es gibt schätzungsweise rund 600.000 Mapucho im Süden Chiles. Hunderttausende weitere leben entwurzelt in der Hauptstadt Santiago. Nur noch zehn bis 15 Prozent der Mapucho sprechen aktiv ihre Sprache.
Desweiteren wurde im November dieses Jahres bekannt, dass 8.000 Menschen einer indigenen Huillicher-Gemeinde auf der chilenischen Pazifik-Insel Chiloe ein Verfahren auf Anerkennung ihres Volkes anstrengt. Ziel ist, als zehnte Ethnie in die Liste der indigenen, im „Ley indigena“ registrierten Völker aufgenommen zu werden.
Weltweit leben etwa 370 Millionen Menschen in einem indigenen Volk. Nach einer Studie des Washingtoner „World Ressources Insitute“ (WRI) sind die Rechte der indigenen Völker in Lateinamerika am besten geschützt. ++ (vk/mgn/24.12.16 – 251)
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