Institut für Waldumbau vorgeschlagen

Jena, 1. März 2021 (ADN). Es wäre sinnvoll, ein virtuelles Institut für Waldumbau zu gründen. Das schlägt Dr. Henrik Hartmann vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena vor. Es sollte Arbeitsgruppen von verschiedenen Universitäten und Institutionen sowie weitere Experten zusammenbringen, um durch verantwortungsbewusste Forstwirtschaft einen aktiven Klima- und Umweltschutz zu gewährleisten.

Im Rundfunk erklärt Hartmann am Montag, dass der Klimawandel den europäischen Wald gefährdet. Die Wälder in Skandinavien und Südeuropa seien besonders empfindlich. Wassermangel und zu hohe Außentemperaturen führten zur Schwächung. Dürre und Schadinsekten trügen dazu in besonderem Maße bei. Das ergäben Satellittendaten, die in den vergangenen 40 Jahren ausgewertet worden sind. Sogar große alte Bäume litten unter Ressourcenmangel. Mit Hilfe des neuen Instituts muss nach Auffassung des Wissenschaftlers ermittelt werden, welche Bäume dem künftigen Klima gewachsen sind. Sägemühlen bräuchten bestimmte Holzsorten. Gleiches gelte für den Fortbestand der Fauna.

Wie Forstbehörden und Waldwirtschaft reagieren, teilt Horst Sproßmann, Kommunikationschef von ThüringenForst, umgehend mit. „Nach drei Jahren Dürre, Sturm- und Borkenkäferschäden hat sich die Zahl der Verjüngungsflächen und Kulturen im Privat-, Staats- und Kommunalwald massiv erhöht. Die dortigen Jungpflanzen sind aber die Lieblingsspeise des Rehwildes. Hohe Rehwildbestände stellen deshalb eine akute Bedrohung sowohl für die natürliche wie die gepflanzte Waldverjüngung dar.“ Aus diesem Grund hätten Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen und nun auch Thüringen die Rehwildjagd von Mai auf April vorgezogen. ++ (wd/mgn/01.03.21 – 056)

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500.000 Alt-Buchen in Thüringen eingegangen – 700 Millionen Euro aus Wandertourismus

Sondershausen/Artern, 10. Oktober 2019 (ADN). In Thüringen sind in diesem Dürrejahr rund eine halbe Million alte Buchen vertrocknet und eingegangen. Das teilte ThüringenForst-Vorstand, Volker Gebhardt, am Mittwoch dem Landeswirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee mit. Der Landespolitiker hatte sich ein Bild von der Situation vor Ort in den Wäldern rund um den Kyffhäuser gemacht.  Von den außergewöhnlich hohen Verlusten ist der Kyffhäuserkreis im nördlichen Thüringen am stärksten betroffen. Zwanzig Prozent – also etwa 100.000 ausgewachsene Buchen – sind dort der Dürre zum Opfer gefallen, sagt Marko Auer vom Forstamt Sondershausen.

Während des Waldspaziergangs sicherte Tiefensee den Thüringer Forstleuten, die insgesamt 550.000 Hektar Wald betreuen, erneut finanzielle Mittel für den Ausbau von Wanderwegen zu. Es sollen jährlich zwei Millionen Euro dafür fließen. Im Jahr 2018 wurde diese Förderung erstmals zugesagt und zur Verfügung gestellt. Sie sollen die touristische Infrastruktur verbessern. Der ehemalige Bundesbauminister und Ex-Oberbürgermeister von Leipzig erklärte, Thüringen zum beliebtesten Wanderland Thüringens machen zu wollen. In einer Pressemitteilung seiner Behörde wird darüber informiert, dass es seit Mitte vergangenen Jahres eine Wanderwegekonzeption für das Bundesland gibt. Das Wegenetz umfasse 17.000 Kilometer Wanderwege. Um sie zu pflegen fehlten den Kommunen die finanziellen und personellen Mittel. Deswegen sei diese Aufgabe dem Landesbetrieb ThüringenForst übertragen worden. In diesem Jahr stünden etwa 100 Pflegemaßnahmem auf dem Programm. Dazu zählten das Freischneiden von Wegen und Aussichtspunkten, Mäharbeiten, das Instandsetzen von Schutzhütten und Bänken. „Mit mehr als 700 Millionen Euro entfällt fast ein Viertel des touristischen Gesamtumsatzes in Thüringen auf den Wandertourismus“, erklärte Tiefensee. ++ (nc/mgn/10.10.19 – 286)

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Wald ist sensibles Ökosystem mit „Da Vinci-Code“ und „Zukunftsbäumen“- Deutscher Forstverein tagte

Dresden/Erfurt, 12. Mail 2019 (ADN). Mehr als 50 Exkursionen in Sachsen, Polen und Tschechien gehörten zum Programm der 69. Tagung des Deutschen Forstvereins unter dem Motto „Waldgesellschaft“, die am Sonntag in Dresden nach viertägiger Dauer zu Ende ging. Neben einem abwechslungsreichen Kulturprogramm wurden Seminare zu aktuellen Themen rund um Wald, Holz- und Forstwirtschaft abgehalten. Die rund 1.100 Teiulnehmer diskutierten vor allem über die aktuellen gravierenden Waldschäden – Stürme, Dürre, Borkenkäfer – , die Rolle der Forstwirtschaft im ländlichen Raum, die Erwartung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen an den Wald und Fragen der Forstpolitik in Europa.

Der ganzen Stadt Dresden wurde der Wald und dessen Bedeutung in vielerlei Facetten nahe gebracht. „Wir wollen den Wald in der Stadt erlebbar machen“, sagte Sachsens Landesforstpräsident Utz Humpfling bei der Eröffnung eines Waldmarktes auf dem Dresdener Alt- und Neumarkt. Wälder hätten für das menschliche Wohlbefinden eine herausragende Stellung. Es handle es sich um ein wundervolles und sensibles Ökosystem. Im Alltag sei man sich der lebenspendenden Leistungen der Wälder nicht immer bewusst. Sachsens Wälder sind zu 44 Prozent (232.000 Hektar) in privater Hand. Acht Prozent ( 42.000 Hektar) gehören zu kommunalen Körperschaften und zwei Prozent sind Kirchenwald.

Dass der Wald als Lebensraum auch ein höchst reichhaltiger Wissensspeicher und ein Hort nachhaltiger Weiterbildung ist, verdeutlicht unmittelbar nach dem  großen Treffen der „Waldgesellschaft“ in Dresden die in Erfurt ansässige Anstalt ThüringenForst in einer Pressemitteilung über den „Da Vinci-Code“ der Förster. Mit einem zunächst sehr geheimnisvollen, letztlich aber sehr informativen Alphabet liefern die Bäume anhand von Kennzeichen und Buchstaben  Wissenswertes über den Zustand des Waldes. Beispielsweise heißt es dort: „Wenn ein Baum in den Augen eines Försters besonders wertvoll ist, dann markiert er den Stamm mit einem grünen oder weißen Farbring oder Punkt. Diesen Prozess nennt man Auslese. Eine vitale Krone und ein langer gerade gewachsener Stamm ohne Schadmerkmale kennzeichen solche ‚Zukunftsbäume‘. Diese Bäume sind das Kapital des Waldbesitzers bzw. des Försters und sollen in den nächsten Jahrzehnten ‚Speck ansetzen‘ dick werden.“ Dazu werde der Baum individuell gefördert. Um das Licht und um Nährstoffe konkurrierende Nachbarbäume müssen dem Klassenbesten weichen. 

Der 1899 in Schwerin gegründete Deutsche Forstverein ist die älteste Interessenvertretung für Wald und Forstwirtschaft in Deutschland. Sie soll die Zusammenhänge rund um den Wald hinterfragen und Denkmodelle  für eine gemeinsame Zukunft von Wald und Mensch erarbeiten. ++ (nh/mgn/12.05.19 – 130)

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Forst und Sport schließen Kooperationsvertrag

Ilmenau, 7. September 2018 (ADN). Der Landessportbund (LSB) Thüringen und die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) ThüringenForst haben am Freitag in Ilmenau auf dem ersten „Thüringer Waldgipfel“ ein Kooperationsabkommen geschlossen. Den Vertrag unterzeichneten LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt und ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt. Danach soll einersets gemeinsam für den Wald als Ort der Erholung und von Sportaktivitäten geworben werden. Anderseits sollen auf die Gesamtheit vielfältiger Nutzeransprüche und die oft genug kostenfrei für die Gesellschaft  erbrachten Leistungen der Waldeigentümer stärker in Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Die oft gleichgerichteten, durchaus aber auch gegensätzlichen Interessenslagen benötigen einen stetigen politischen Bewertungs- und Abwägungsprozesss, um das einzigartige Natur-, Klima- wie auch Wirtschaftssystenm Wald nicht überzustrapazieren“, heißt es in einer aktuellen ThüringenForst-Presseinformation zum „Thüringer Waldgipfel“.Dazu gehörte auch eine hochkarätige forstpolitische Diskussionsveranstaltung mit 200 Teilnehmern.

Unter dem Begriff „Waldsprecher Thüringen“ haben sich rund 35 Organisationen aus dem gesamten Bundesland zusammengefunden, die den Wald in den öffentlichen Fokus rücken wollen. Neben Institutionen der Forst- und Holzbranche sind dies vor allem Akteure aus den Bereichen Sport, Gesundheitswesen, Bauen und Energie. ++ (wg/mgn/07.09.18 – 230)

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2016 weltweite Wasserschäden im Umfang von 14 Milliarden Dollar bei Unternehmen

Gernsbach, 2. Dezember 2016 (ADN). Wasserprobleme verursachen in diesem Jahr weltweit 14 Milliarden Dollar Kosten bei Unternehmen. Im vergangenen Jahr war der Schadensumfang mit 2,6  Milliarden Dollar wesentlich geringer. Das teilte die jüngste Ausgabe des Informationsdienstes EUWID mit. Die Aussage stützt sich auf einen Bericht der Organisation CDP, die die Umweltleistungen von Unternehmen misst. Grund für die deutlich höheren Kosten seien Dürren, Überschwemmungen, Wasserstress durch den Klimawandel, strengere Umweltgesetze, Kosten für Wasserreinigung und Strafzahlungen. Die Untersuchung beruht auf der Auswertung von Daten aus 607 Unternehmen.Der höchste Schadensanteil entfällt auf den japanischen Kernkraftkonzern Tepco, der wegen der Grundwasserverschmutzung durch die Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 eine Kostensumme von zehn Milliarden Dollar offiziell zugab. Die Volkswagen AG war mit zwei Millionen Dollar im Jahr 2016 beteiligt. Das war auf strengere Chemikalien-Regelungen in Spanien zurückzuführen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Wasserthemen die weltweiten Anstrengungen zur Umsetzung des vor einem Jahr beschlossenen Pariser Klimaabkommens stark beeinflussen. Die Analyse ergab, dass ein Viertel der von den Unternehmen gemeldeten Maßnahmen zur Emissionsreduktion von einer stabilen Wasserversorgung abhängen.

Die Organisation CDP (Carbon Disclosure Projekt) ist die weltgrößte Investoreninitiative. Zu ihr gehören 722 Großunternehmen mit einem Gesamtvermögen von 87 Billionen Dollar. Das 2002 gegründete CDP ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die seit 2012 einen verantwortlichen Umgang mit Wasser, den Schutz von Primärwäldern und das Management von Umweltrisiken in der Zulieferkette bewertet und einfordert. ++ (uw/mgn/02.12.16 – 329)

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