500.000 Alt-Buchen in Thüringen eingegangen – 700 Millionen Euro aus Wandertourismus

Sondershausen/Artern, 10. Oktober 2019 (ADN). In Thüringen sind in diesem Dürrejahr rund eine halbe Million alte Buchen vertrocknet und eingegangen. Das teilte ThüringenForst-Vorstand, Volker Gebhardt, am Mittwoch dem Landeswirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee mit. Der Landespolitiker hatte sich ein Bild von der Situation vor Ort in den Wäldern rund um den Kyffhäuser gemacht.  Von den außergewöhnlich hohen Verlusten ist der Kyffhäuserkreis im nördlichen Thüringen am stärksten betroffen. Zwanzig Prozent – also etwa 100.000 ausgewachsene Buchen – sind dort der Dürre zum Opfer gefallen, sagt Marko Auer vom Forstamt Sondershausen.

Während des Waldspaziergangs sicherte Tiefensee den Thüringer Forstleuten, die insgesamt 550.000 Hektar Wald betreuen, erneut finanzielle Mittel für den Ausbau von Wanderwegen zu. Es sollen jährlich zwei Millionen Euro dafür fließen. Im Jahr 2018 wurde diese Förderung erstmals zugesagt und zur Verfügung gestellt. Sie sollen die touristische Infrastruktur verbessern. Der ehemalige Bundesbauminister und Ex-Oberbürgermeister von Leipzig erklärte, Thüringen zum beliebtesten Wanderland Thüringens machen zu wollen. In einer Pressemitteilung seiner Behörde wird darüber informiert, dass es seit Mitte vergangenen Jahres eine Wanderwegekonzeption für das Bundesland gibt. Das Wegenetz umfasse 17.000 Kilometer Wanderwege. Um sie zu pflegen fehlten den Kommunen die finanziellen und personellen Mittel. Deswegen sei diese Aufgabe dem Landesbetrieb ThüringenForst übertragen worden. In diesem Jahr stünden etwa 100 Pflegemaßnahmem auf dem Programm. Dazu zählten das Freischneiden von Wegen und Aussichtspunkten, Mäharbeiten, das Instandsetzen von Schutzhütten und Bänken. „Mit mehr als 700 Millionen Euro entfällt fast ein Viertel des touristischen Gesamtumsatzes in Thüringen auf den Wandertourismus“, erklärte Tiefensee. ++ (nc/mgn/10.10.19 – 286)

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Jeder vierte Umzug ist Folge von Verdrängung

Berlin, 23. April 2019 (ADN). Fast ein Viertel der Umzüge in Berlin sind auf Verdrängung zurückzuführen. Das ergibt sich aus einer von der Wüstenrot-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie, die Fabian Beran und Henning Nuissl von der Berliner Humboldt-Universität vorgelegt haben. Per Zufallsstichprobe wurden 10.000 Umzügler aus den Berliner Stadtbezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg auf Basis des Einwohnermelderegisters angeschrieben. Davon gingen knapp 2.100 Rückläufe ein.

Die Auswertung der Fragenbögen ergab, dass 14 Prozent der Befragten direkt verdrängt worden sind. Für fast 38 Prozent der Betroffenen waren Mieterhöhungen, gefolgt von Instandhaltung das treibende Motiv zum Umzug. 23 Prozent wurde vom Vermieter gekündigt, häufig wegen Eigenbedarf. Ein Sechstel der Befragten ist ausgezogen aufgrund von Repressalien durch den Vermieter. Weitere Beweggründe für das Verlassen der angestammten Wohnung waren der Verkauf des Hauses oder der Wohnung, Baulärm und teure Modernisierungen. Sieben Prozent fühlen sich kulturell verdrängt. Unter diesem Begriff verstehen die Wissenschaftler Änderungen des Wohnumfeldes beispielsweise durch „Touristifizierung“ und deutlichen Wandel der Bewohnerschaft. 1,6 Prozent gaben an, direkt und kulturell verdrängt worden zu sein.

Besonders großen Einfluss auf die Verdrängung hat die Art des Vermieters. Dabei ragen die privaten Kleinanbieter heraus. Grund sind neben Mieterhöhungen Eigenbedarfskündigungen. Der Käufer geht dann den Schritt, für den ein Immobilieninvestor mit der Aufteilung von Häusern in Eigentum die Basis gelegt haben. ++ (st/mgn/23.04.19 – 111)

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Griechenlands Tourismus boomt – Aus Athens Wohnungen werden Ferienquartiere

Berlin, 7. März 2019 (ADN). Das Jahr 2018 war das erfolgreichste in der 25jährigen Firmengeschichte der Hotelgruppe Neptune auf der griechischen Insel Kos. Das erklärte ihr Chef Wotan Paulus am Donnerstag zum Auftakt der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Auch in den schlechtesten Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland habe seine Hotelanlage noch eine Auslastung von etwa 70 Prozent erreicht. Ein Grund könne sein, dass vor allem Familien mit Kindern zum Stammpublikum gehören. Die Mehrzahl seiner Gäste kommt aus Nordrhein-Westfalen, Österreich und der Schweiz. Eine weitere Ursache der erstaunlich anhaltenden Stabilität dürfte die langfristige ökologische Orientierung sein. Neptune-Hotels sind stark um Nachhaltigkeit bemüht. Im Ergebnis dessen gehört das Unternehmen zu den 100 umweltfreundlichsten Hotels, die vom weltweit führenden Reiseveranstalter  TUI ausgewählt worden sind. Paulus und seine Mannschaft wurden dreimal in Folge mit dem TUI Umwelt Champion Award ausgezeichnet. Zu den Kriterien für dieses Prädikat zählen neben rein umwelttechnischen Werten wie Energie- und Wasserverbrauch auch soziale Aspekte wie Kinder- und Arbeitnehmerschutz. Außerdem pflegt man mit der lokalen Wirtschaft, Bevölkerung und Verwaltung harmonische Kontakte.

Dass Neptune durchaus als Spiegelbild der Gesamtlage des griechischen Tourismus taugt, ist unschwer erkennbar. Der eingetretene Boom gleicht einer Wiederauferstehung. Beispielsweise hat das Reiseunternehmen DER Touristik seine Flugkapazitäten in die Ägäis zu zahlreichen Inseln ausgebaut. Kos, Kreta, Rhodos, Samos und Korfu gehören zu den angesteuerten Zielen. Jedoch gilt der Aufschwung noch als fragil und mängelbehaftet. Außerdem wird auch Griechenland zunehmend von Negativerscheinungen auswärtiger Reiselust geprägt. Deutlich spürbar ist das in der Hauptstadt Athen. Dort erobern Tourismus-Investoren ganze Stadtviertel und verwandeln Dauerwohnungen von Griechen in Kurzzeit-Übernachtungsplätze und Ferienquartiere für Fernreise-Touristen. Die Einheimischen mit ihren geringen Einkommen werden monetär aus ihren angestammten Wohn-Quartalen verdrängt. ++ (wi/mgn/070.3.19 – 066)

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Dramatischer Gletscherschwund

Berlin, 28. Februar 2019 (ADN). Je stärker die Temperaturen steigen, desto weiter ziehen sich die Gletscher zurück. Im Deutschlandfunk wurde am Donnerstag die Entwicklung bis zum Jahr 2100 skizziert. Forscher haben dazu ein Modell erarbeitet. Einer von ihnen, Harry Zekollari, wird mit den Worten zitiert: „Wenn wir ein Szenario mit einer nur leichten Erwärmung des Klimas von 1,5 bis zwei Grad Celsius gegenüber der Periode 1960 bis 1990 zugrunde legen, könnte am Ende dieses Jahrhunderts noch etwas Eis in den Alpen übrig bleiben. Mit etwas Eis meine ich cirka ein Drittel der aktuellen Eismassen.“ Erwärme es sich jedoch stärker und steigen die Temperaturen in den Alpen um 4,5 oder gar sechs Grad gegenüber dem Vergleichszeitraum würden die Alpen nahezu eisfrei sein. 2100 wären dann noch höchstens fünf Prozent des heutigen Eisvolumens übrig. 

Alpengletscher sind nicht nur wichtig für den Tourismus und die Skiindustrie, sondern auch für den Wasserhaushalt als Speicher. Das Wasserregime der Flüsse würde sich derart ändern, dass im Sommer Wasserknappheit eintritt. Dieser Trend treffe nicht nur die Alpen, sondern alle Gletscherregionen der Welt. Auch die Ozeane wären durch die Gletscherschmelze gravierenden Veränderungen ausgesetzt.++ (fr/mgn/28.02.19 – 060)

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