Hightec auf dem Acker reicht nicht

Straßburg, 22. Oktober 2018 (ADN). Monokulturen vermindern die Widerstandsfähigkeit gegen Starkregen und Dürren. Wenn es heftig regnet, schießt das Wasser über die verdichtete Oberfläche und kann nicht gespeichert werden. Bei Dürre sind die Pflanzen dann schlecht versorgt. Das sagt die Agrarwissenschaftlerin Andrea Beste in einem soeben veröffentlichten Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Wenn man aber mehrere Pflanzenarten anbauen oder ausgewogene Fruchtfolgen wie im Bioanbau einhalten würde, dann wären die Böden besser belebt, besser durchwurzelt und poröser. Eine doppelte Wassermenge könnte gespeichert werden. Hightec reiche nicht aus, um die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Der Agrarbereich müsse grundlegend umgebaut werden. Auf dem Feld sei mehr Vielfalt erforderlich. Mischkulturen oder Agroforstsysteme, bei denen Bäume neben Nutzpflanzen wachsen, seien deshalb zu etablieren.

Nach den Worten von Beste, die an einer Studie für eine Europa-Abgeordnete mitgearbeitet hat,  gibt es zwar ein paar Vorzeigeprojekte für Kleinbauern. Jedoch setze der größte Teil der propagierten Anbautechniken nach wie vor auf chemische Mittel und intensive Nutzung des Bodens. Das sei alles andere als klimaverträglich. ++ (lw/mgn/22.10.18 – 275)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

Klimaschäden in Höhe von 800 Milliarden Euro bis 2050 zu erwarten – Notstand in 780 Gemeinden

Berlin, 8. Juni 2016 (ADN). Angesichts der in den vergangenen Wochen in Permanenz über Deutschland hinweggegangenen Unwetter forderten Abgeordnete des Deutschen Bundestages in einer aktuellen Stunde am Mittwoch in Berlin fraktionsübergreifend verpflichtende Elementarversicherungen für Häuser und Grundstücke. Allein seit dem 26. Mai 2016 habe es rund 3.000 Unwetterwarnungen gegeben. Vier Tornados waren zu verzeichnen.  In 780 Gemeinden habe der Notstand ausgerufen werden müssen. Der Sozialdemokrat Christian Flisek, Beauftragter für Existenzgründungen, forderte, den inzwischen überholten Begriff „Jahrhundertkatastrophe“ zu streichen. Aus dem Ruder laufende Wetterlagen würden längst zum Normalzustand gehören. Der Klimawandel sei in vollem Gange. Die klimapolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Analena Baerbock, verwies darauf, dass die zahhlose Existenzen vernichtenden Katastrophen nicht aus heiterem Himmel kämen. Nach Angaben des Versicherers Münchner Rück sind bis zum Jahr 2050 Klimaschäden in Höhe von 800 Milliarden Euro zu erwarten.

Bundestagsabgeordnete aus Bayern griffen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks scharf an.  Sie habe übetriebene und einseitige Kritik an der Landwirtschaft im Allgemeinen und dem überbordenden Maisanbau im Besonderen geübt. ++ (kl/mgn/08.06.16 – 153)

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