München, 7. Dezember 2017 (ADN). Aus dem privaten Nachlass des Gründers und ersten Chefs des Bundesnachrichtendienste (BND), Reinhard Gehlen, sind Dokumente aufgetaucht, die enge Verbindungen zwischen dem bundesdeutschen Auslandsgeheimdienst und einem der herausragendstenen Wirtschaftsmanager der frühen Bunderepublik Deutschland, Berthold Beitz, nachweisen. Darüber berichtet am Donnerstag die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ), der Teile der Akten zugespielt worden sind. Sie zeugen von äußerst intensiven Kontakten des Generalbevollmächtigten des Krupp-Konzerns zum BND.
Die SZ beschreibt sie folgendermaßen: „Der mächtige Konzernchef Beitz, der 2013 kurz vor seinem 100. Geburtstag starb, ist eine der zahlreichen, streng geheimen ‚Sonderverbindungen‘, die Gehlen und sein Dienst mit Politikern, Journalisten und allen möglichen einfluss- oder wenigstens kenntnisreichen Personen pflegten. Im BND-Hauptquartier in Pullach wurde der jagdbegeisterte Beitz unter dem Decknamen ‚Falk‘ geführt, die Kontakte mit ihm sind auf vielen hundert Seiten dokumentiert. Zum größten Teil handelt es sich dabei um politische Einschätzungen, die Beitz von einem Journalisten für sich erstellen ließ und die sogleich nach Pullach weitergereicht wurden. Dazwischen finden sich zahlreiche Vermerke, Treffberichte, Einschätzungen, Briefe. Man kennt sich, man versteht sich bestens.“ Beim Krupp-Archiv sei, so die SZ, über die ausgreifende Nebentätigkeit von Beitz für den Geheimdienst nichts bekannt. ++ (mi/mgn/07.12.17 – 343)
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