Tschechien wird Hochburg der Batterieproduktion – Deutsche Energiewende Schatten ihrer selbst

Prag, 10. September 2016 (ADN). Tchechien entwickelt sich zu einer Hochburg der Batterieproduktion. Mehrere Investoren haben angekündigt, neue Produktionsstätten im Land zu errichten. Darüber berichtet der aktuelle „Ostwirtschaftsreport“ aus Prag. Die dazu notwendigen Technologien seien zum Teil von einheimischen Forschern entwickelt worden. Zugleich entstünden Dienstleister, die leistungsfähige Akkumulatoren zum Puffern von erneuerbarer Energie installieren. „Auch die Energieversorger haben den Trend erkannt und bieten den Hausbesitzern Insellösungen auf Basis von Photovoltaik an“, schreibt der wöchentlich erscheinende Informationsdienst.

Im Industriegebiet Horni Sucha im Bezirk Mährisch-Schlesien baut die einheimische HE3DA Technologies ein Akkumulatorenwerk. Dort sollen selbst entwickelte sogenannte 3D-Lithiumbatterien hergestellt werden. Sie können sowohl in Autos als auch in der Energiewirtschaft als Zwischenspeicher für Solaranlagen zum Einsatz kommen. Die Technologie der Lithium-Akkumulatoren soll sich von herkömmlichen Modellen durch eine höhere Energiespeicherdichte und geringere Produktionskosten unterscheiden. Die Erfinder haben die Batterie in wichtigen Märkten patentieren lassen, so in den USA und in Japan. Weitere interessante Speicherlösungen wurden von anderen tschechischen Firmen entwickelt. So hat die Prager Olife Corporation bleifreie Starterbatterien für Autos entworfen. Außerdem will das Unternehmen Eigenheimbesitzern schrankgroße Batterien anbieten, die Strom aus Wind und Sonne puffern können. Laut Wirtschaftszeitung E15 kostet eine Olife-Batterie mit 7,5 kW Leistung 300.000 tschechische Kronen, also rund 11.100 Euro. Angesichts dieser Entwicklungen bleiben die deutschen „Erfinder“ der Idee Energiewende ein Schatten ihrer selbst. Sie werden zu Zuschauern der emsigen Akteure in anderen Ländern. Die Blamage für die Energiebranche Deutschlands könnte noch größere Ausmaße annehmen. ++ (tc/mgn/10.09.16 – 246)

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Solarenergie boomt weltweit, nur nicht in Deutschland

Düsseldorf, 21. Juni 2016 (ADN). „Es ist paradox: Solarenergie boomt weltweit – nur in Deutschland nicht“. Diese überraschende Schlussfolgerung zieht die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ am Dienstag. Ausgerechnet dort, wo der Siegeszug der Sonnenverstromung begonnen hat, liege der Markt in Trümmern. Viel schlimmer als jetzt könne es nach einhelligem Tenor kaum kommen. Der deutsche Solarmarkt liege schließlich völlig danieder. „Wurden in den Boomjahren um 2010 hierzulande noch Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu acht Gigawatt pro Jahr neu ans Stromnetz angeschlossen, waren es 2015 nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft nicht einmal mehr 1,5 Gigawatt. In den ersten Monaten dieses Jahres brach der Zubau sogar noch weiter ein,“ schreibt das Blatt.

Um die Misere zu begreifen, muss man nach Überzeugung des Autors Franz Hubik an den Geburtsort der Solarindustrie reisen. Es handelt sich dabei um das Städtepaar Bitterfeld-Wolfen unweit von Leipzig. Mit Q-Cells wurde dort der einst weltgrößte Solarkonzern aus dem Boden  der zu DDR-Zeiten durch Braunkohle-Abbau geprägten Region gestampft. Die Subventionsorgie fand bald ein Ende durch Massenangebote der Billighersteller aus China. Es blieb ein Namensfriedhof diverser Solarfirmen zurück. Im Reich der Sonnenfinsternis flackern nun kleine Lichtblicke 270 Kilometer entfernt im hessischen Kassel. Dort erwacht mit SMA Solar ein totgeglaubter Branchenprimus zu neuem Leben. ++ (en/mgn/21.06.16 – 166)

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