Zahl der Kinder in Deutschland sinkt

Berlin, 14. November 2018 (ADN). In Deutschland leben immer weniger Kinder. Ihre Situation wird weiterhin durch das familiäre Umfeld geprägt. Das geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Sozialbericht des Statistischen Bundesamtes hervor. Aus dem Rapport, der alle zwei Jahre herausgegeben wird, geht hervor, dass trotz guter Wirtschaftslage der Anteil der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen bei 15 Prozent stagniert. Im vergangenen Jahr lag der Anteil von Minderjährigen in Privathaushalten nur noch bei 16 Prozent. Vor 20 Jahren betrug dieser Anteil noch 19 Prozent. Dieses deutliche Absinken sei mit negativen Folgen beispielsweise für die demographische Entwicklung und die Sicherung der Sozialsysteme verbunden. 

Am Zustandekommen des Sozialberichts waren das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) und die Bundeszentrale für politische Bildung beteiligt. Deren Leiter, Thomas Krüger, der gleichzeitig Präsident des Kinderhilfswerks ist, zeigte sich angesichts der Entwicklungen sehr besorgt. „Gerade für eine reiche Volkswirtschaft wie Deutschland, deren wirtschaftliche Performance immer wieder gepriesen wird, ist das ein mehr als beschämender Befund“. Es gebe kaum Fortschritte, sondern – im Gegenteil – Stagnation im Vergleich zum Jahr 2008 zu verzeichnen. Das sei auch mit ungenügender kultureller, sozialer und politischer Teilhabe der jungen Generation verbunden. ++ (df/mgn/14.11.18 – 298)

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Risikobereitschaft durch mediale Berichterstattung beeinflusst

Berlin, 5. Juli 2018 (ADN). Eine Langzeitstudie weist nach, dass die Risikobereitschaft der Menschen durch die mediale Berichterstattung erheblich beeinflusst wird. Über die Analyse des Berliner Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ am Donnerstag. Berichten Zeitungen, Hörfunk oder Fernsehen eher negativ über die wirtschaftliche Entwicklung, dann sinke die Bereitschaft, Wagnisse einzugehen. Werde indes ein positives Bild gezeichnet, steigt die Risikobereitschaft.

Die Autoren der Studie, Franziska Tausch von der University of Sydney und Maria Zumbühl von der Universität Bern, haben für ihre Untersuchung Angaben von 30.000 Personen ausgewertet. Die Probanden waren dazu mehrfach zwischen den Jahren 2004 und 2012 befragt worden. Die Einschätzung von Zumbühl gegenüber „Die Welt“ lautet: „Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, hängt in allen Bevölkerungsgruppen unter anderem davon ab, wie vielen Risiken sich die Menschen in ihrem Leben bereits ausgesetzt fühlen. Diese Risikowahrnehmung ist auch durch die Medien geprägt.“

Das SOEP gehört zum Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Seit 1984 werden jährlich in Tausenden Haushalten Daten erhoben – bei rund 30.000 Personen in etwa 15.000 Haushalten. ++ (me/mgn/05.07.18 – 167)

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