Neue Erkenntnisse zur Artenvielfalt

Leipzig, 14. März 2019 (ADN). Die Artenvielfalt ist unter- und überirdisch nicht immer gleich. Zu diesem überraschenden Ergebnis ist ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Leipzig und des Forschungszentrums iDiv gekommen.  Wie die Universität Leipzig am Donnerstag weiter mitteilte, fanden die Wissenschaftler heraus, dass auf etwa 30 Prozent der terrestrischen Oberfläche des Planeten Erde eine große Artenvielfalt an Flora, Fauna und Mikroben im Boden herrscht. Jedoch lebten über der Erde deutlich weniger Arten. Ein interessantes Ergebnis der umfangreichen Untersuchungen zur Biodiversität lieferten beispielsweise Permafrostböden und andere Bodentypen nördlicher Gefilde wie in Sibirien, die unterirdisch sehr artenreich sind, oberirdisch jedoch nicht. Sie seien von Klimaveränderungen besonders stark betroffen. „Wenn gefrorene Böden plötzlich auftauen, finden dort dramatische Veränderungen statt. In diesen Böden ist viel Kohlenstoff gespeichert, der durch das Auftauen freigesetzt wird“, sagt Prof Nico Eisenhauer von der Universität Leipzig.

An dem Projekt waren neben Forschern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Universität Bremen und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Leipzig auch Fachleute aus Finnland, Frankreich, Schweden und anderen Ländern beteiligt. ++ (wt/mgn/14.03.19 – 073)

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Pluralistisches und dezentralisiertes Russland im Aufwind – seit 2014 Gouverneurswahlen in 58 von 83 Regionen

Moskau/Berlin, 1. Dezember 2016 (ADN). „Das Zentrum profitiert also davon, dass die regionale Politik etwas pluralistischer wird“. Das schlussfolgert eine gerade veröffentlichte Studie der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) über das häufig als „Riese auf tönernen Füßen“ stehende Russland, die von Alexander Libman vorgelegt wurde. Der seit wenigen Wochen am Institut für sozialwissenschaftliche Osteuropa-Studien der Ludwig-Maximilians-Universität München tätige Professor hatte in der Untersuchung die russischen Regionen dahingehend analysiert, ob sie für die Zentrale in Moskau eine sichere Basis oder eine Quelle der Instabilität für den Kreml sind. Das Moskauer Schaltzentrum behalte letztlich die Kontrolle und die „nicht-systemische“ Opposition bleibe nach wie vor ausgeschlossen.

In den Jahren der ökonomischen Krise 2014/15 wurde in 51 von insgesamt 83 Regionen – also in fast drei Vierteln – gewählt. Dabei handelte es sich in rund 60 Prozent der Fälle um vorgezogene Wahlen, die normalerweise mehrere Jahre später hätten stattfinden sollen. In der übergroßen Mehrzahl blieben die jeweiligen Amtsinhaber an der Macht. Lediglich in Irkutsk gewann ein neuer Gouverneur. Sergej Lewtschenko von der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) werde, so die SWP-Studie, von Moskau erkennbar toleriert, obwohl sich die Bürgermeister von Städten der Region im August 2016 mit scharfer Kritik gegen ihn gewandt hatten. Im Jahr 2016 fanden nur sieben Gouverneurswahlen statt. Das habe daran gelegen, dass in diesem Jahr gleichzeitig die Wahl zur Staatsduma vonstatten ging und eine Überlastung der Wähler vermieden werden sollte. Die Studie lässt insgesamt deutlich erkennen, dass der zentralgelenkte „Koloss Russland“ näher betrachtet durchaus sehr differenzierte und regionalspezifische Facetten aufweist. Allerdings werden diese Merkmale außerhalb Russlands nicht oder kaum zur Kenntnis genommen. ++ (re/mgn/01.12.16 – 328)

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