Russland begeht Wiedervereinigung mit der Krim – Einladung zum Dialog

Moskau, 19. März 2017 (ADN). „Für uns alle ist dies ein äußerst wichtiger Tag.“ Das sagte Russlands Präsidenten-Sprecher Dimitri Peskow am Sonntag in Moskau in einem Interview mit dem RBC-Fernsehen, dem ersten russischen Business Kanal. Nicht alles, was Russland mit der Rückkehr der Krim vor drei Jahren geerbt habe, mache glücklich. Es sei ein in der neuen und jüngsten Geschichte Russlands nie dagewesenes Ereignis gewesen. Deshalb habe Wladimir Putin alles unter seiner persönlichen Kontrolle gehalten.

Am Vortag hatten nach Angaben der Moskauer Polizei auf dem Platz nahe der Moskauer Staatlichen Universität rund 150.000 Menschen die Wiedervereinigung mit der Krim gefeiert. Mitte März 2014 hatten 82 Prozent der Wähler an dem Referendum teilgenommen. Mehr als 96 Prozent der Wähler der Republik Krim und über 95 Prozent der Wähler im Schwarmsee-Seehafen Sewastopol haben laut Nachrichtenagentur TASS für die Trennung von der Ukraine und für den Beitritt zu Russland gestimmt.

Was in Russland und auf der Halbinsel Krim überwiegend als normale Entwicklung und als korrekte völkerrechtliche Konsequenz betrachtet und begangen wird, nennt die westliche Politik „Annexion“. Mit diesem Schmähbegriff, so der Nachrichtensender RT Deutsch am Wochenende, „diffamieren Politiker im Westen die Wiedervereinigung der Krim mit der Russischen Föderation, würdigen dafür aber den vorangegangenen bewaffneten Staatsstreich in Kiew mit dem Wort ‚Revolution'“. Das sei eine ungeheuerliche Manifestation von Doppelmoral. Sie sollte schleunigst im Interesse der Ehrlichkeit zwischen den Völkern und einer Sicherung der Dialogfähigkeit abgelegt werden.

Das Medium empfiehlt dringend und lädt dazu ein, über die Geschehnisse in der Ukraine und auf der Krim ohne den Schleier politischer Zweckmäßigkeit zu debattieren. ++ (rl/mgn/19.03.17 – 074)

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NATO hat von Verteidigung auf Angriff umgeschaltet – Militärbündnis änderte Vetragszweck

Zürich, 16. November 2016 (ADN). Die Menschen in Russland machen sich die gleichen Sorgen, die wir hier aus unserem eigenen Land kennen. Das erklärte der ehemalige Staatssekretär im bundesdeutschen Verteidigungsministerium, Willy Wimmer, in einem Interview mit dem Medium „World Economy“, das in der aktuellen Ausgabe der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ abgedruckt ist. Er kenne die öffentlichen Erklärungen des russischen Staatspräsidenten und könne eigentlich nur erkennen, dass da zur Mäßigung und Vernunft aufgerufen wird. Wenn man sich die weltpolitische Situation ansehe, dann müsse man nüchtern feststellen, dass alle Gefahren derzeit von den Vereinigten Staaten ausgehen. Er habe in Moskau ein langes Gespräch mit dem ehemaligen sowjetischen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland (BRD), Valentin Falin, geführt in dem der erfahrene Diplomat geschichtliche Überlegungen zum Entstehen der Kuba-Krise vor mehr als 50 Jahren anstellte. Diese damals weltpolitisch gefährliche Situation sei eigentlich auf die von den Amerikanern entwickelte stategische Planung unter dem Namen „Dropshot“ zurückzuführen. Dieses Projekt hatte zum Inhalt, mit einem nuklearen Enthauptungsschlag  die 30 größten sowjetischen Städte anzugreifen und die damalige Sowjetunion handlungsunfähig zu machen. Interessanterweise hat, so Wimmer, die UdSSR von diesem Plan über die Abhörstation der Roten Armee auf dem Brocken im Harz  erstmals Kenntnis erlangt. Die Aktualität dessen liege darin, dass dies derzeit wieder Bestandteil der NATO-Planung ist. „Die Nato hat dafür ihren Vertragszweck geändert und ist nicht mehr das Verteidigungsbündnis, das wir aus dem Kalten Krieg kennen, sondern die Angriffsmaschine, die im Jugoslawien-Krieg geboren worden ist“, so Wimmer. Vor diesem Hintergrund sei die Situation um Russland brandgefährlich. Die Nato gehe aggressiv gegen die Russische Föderation vor. ++ (mi/mgn/16.11.16 – 213)

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Aus USA-Sicht ist „Moskau zu zerstören, weil es Moskau gibt“

Zürich, 14. April 2016 (ADN). Die USA unterlaufen konsequent die Vereinbarungen aus dem „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ in Deutschland und arbeiten seit 1992 zielgerichtet auf eine erneute Spaltung des europäischen Kontinents hin. Das stellte der ehemalige Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Willy Wimmer, in einem Beitrag der jüngsten Ausgabe der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ fest. Deutschland sei noch nicht wiedervereint gewesen, als aus den verbündeten Streitkräften heraus alle möglichen Versuche unternommen worden sind, die Bestimmungen des Moskauer Vertrages zu unterlaufen. „Sichtbar wurde dieses Bemühen spätestens zu dem Zeitpunkt, als wegen des Krieges in Afghanisatan der Flughafen Leipzig  – es musste gerade Leipzig sein – Drehkreuz für den amerikanischen Truppeneinsatz in Afghanistan werden musste“, so Wimmer. Heute zögen die Kolonnen vorwiegend amerikanischer Verbände gen Osten auf die Truppenübungsplätze in den östlichen Bundesländern, als gäbe es nicht in Grafenwöhr und an anderer Stelle ausreichenden Übungsraum für die globalen Muskel- und Kriegsspiele der USA. „Der ‚Zwei-plus-Vier-Vertrag‘ soll nach Kräften aufgeweicht und in sein Gegenteil  gegenüber einer vertragsbezogenen Politik gegenüber Russland verkehrt werden“, schlussfolgert Wimmer.

Das amerikanische Verhalten gegenüber den NATO-Verbündeten und der Russischen Föderation erinnert nach den Worten des Politikers mehr, als uns lieb sein kann, an den alten römischen Satz über Karthago. Dem römischen Staatsmann Cato Censorius wird die Aussage „ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ (Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss) zugeschrieben.  „In der Konferenz von Bratislava im Mai 2000 haben die USA ihre Sicht deutlich gemacht. Danach scheint es darum zu gehen, Moskau zu zerstören, weil es Moskau gibt. Wir haben es wieder weit gebracht,“ schließt Wimmer. ++ (fr/mgn/14.04.16 – 104)

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