Kabul/Delhi, 14. September 2017 (ADN). Afghanistan wird immer gefährlicher. Das stellt die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Donnerstag fest. Hilfsorganisationen wie das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) fühlen sich immer stärker eingeschnürt und bedroht. Gleiches gilt für diverse diplomatische Vertretungen. Sie existieren eigentlich nur in kleinen stark bewehrten und bewachten Inseln. Diese zu verlassen, tun sie fast ausschließlich nur noch mit kugelsicheren Westen. „Wegen der Gefahr von Entführungen sind Überlandfahrten in den meisten Organisationen seit längerem verboten. Mittlerweile gelten auch die Städte als Risikogebiet,“ stellt die NZZ fest.
Auch die Medienberichterstattung leidet und ermattet. Korrespondenten und andere Ausländer, die ohne große institutionelle Unterstützung in Kabul arbeiten, gibt es immer weniger. Auch große angelsächsische Medienhäuser decken das Land mittlerweile aus Islamabad oder Delhi ab. Von dort unternehmen sie Kurzreisen. Doch selbst das gestaltet sich zunehmend schwierig, weil es kaum noch sichere Hotels in der Stadt gibt. „Deutsche Polizisten, die Ausschaffungsflüge nach Afghanistan begleiten, sind gehalten, aus Sicherheitsgründen bis zum Rückflug das Flughafengelände nicht zu verlassen. Angesichts der heftigen Debatte um die Zulässigkeit von Ausschaffungen in der herrschenden Sicherheitslage entbehrt dies nicht einer gewissen Ironie,“ so die NZZ. ++ (ap/mgn/14.09.17 – 258)
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