Paulus war erster Botschafter der Toleranz – Zentrum zum Verknüpfen von Glaube und Wissenschaft

Leipzig, 4. Dezember 2017 (ADN). Sollte es gelingen, Glauben und Wissen so zu verbinden, dass sich Geist und Freiheit ungehindert entfalten können, dann dürfte das Paulinum seine Zweckbestimmung nicht verfehlen. Das erklärte zum Abschluss seiner Festrede Prof. Volker Gerhardt am Montag In Leipzig. Zuvor hatte der Berliner Philosoph auf einer akademischen Festveranstaltung die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig in dem neueröffneten „Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli“ im Leipziger Zentrum entgegengenommen. In seinem Festvortrag stellte der Ausgezeichnete das Verhältnis von Glauben und Wissen in den Vordergrund. An der Person des Heiligen Paulus, des Namensgebers für die wiedererrichtete Universitätskirche, analysierte Gerhardt zentrale Schlüsselpositionen. „Ein Glaubensbekenntnis ist keine wissenschaftliche Theorie. Glaube ist, Feststehen in dem, was man erhofft“. Glaube habe die Besonderheit, durch und durch persönlich zu sein. Der Apostel Paulus habe seine Ansichten auf dem platonischen Erbe in der griechischen Philosophie gegründet. Nicht nur den Heiden , sondern auch den Juden, zu denen er zuerst bis zu seiner Bekehrung selbst gehörte, war Paulus der erste Botschaft der Toleranz, betonte der Ehrendoktor der Universität Leipzig. Als Ausgangspunkt für seine religionsphilosophischen Ausführungen hatte Gerhardt den Werbeslogan eines großen schwedischen Möbelhauses gewählt: „Weißt Du schon oder glaubst Du noch ?“ 

Anschließend wurde der jährliche Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen und außergewöhnliches soziales Engagement verliehen. Die Auszeichnung ging an die 21jährige Spanierin Itziar Aldecoa Tamayo. Sie studiert in Leipzig seit 2014 im International Physics Studies Program und arbeitet in dem gemeinnützigen Projekt „NAWEI“ mit. Im Mittelpunkt steht dabei ein globales alternatives System für Natur und Umwelt, erläutert die junge Frau. Dabei gehe es auch um einen nachhaltigen und solidarischen Lebensstil. ++ (wt/mgn/04.12.17 – 340)

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