Osteuropas demographische Auszehrung

Riga/Bukarest, 22. Dezember 2918 (ADN). Offiziell leben im Kosovo 1,8 Millionen Einwohner. Wieviele es tatsächlich noch sind, weiß niemand genau. Schätzungen laufen auf 1,3 Millionen Menschen hinaus. Der Aderlass ist regelrecht programmiert. Laut Deutschlandfunk vom Sonnabend ist der Schwund für das Armenhaus Europas nicht Überraschend. Er beschränkt sich auch nicht auf dieses Land der Region. Nicht allein der Balkan insgesamt leidet an Bevölkerungsverlust. Außer Tschechien ist das gesamte Osteuropa von spürbarer Emigration betroffen – egal ob es sich um ein EU-Mitgliedsland oder ein Nichtmitglied handelt. In Lettland zum Beispiel leben derzeit 27 Prozent weniger Menschen als im Jahr der Unabhängigkeit 1991. Die Migrationsforscherin Aija Lulle kommentiert das so: „Der Bevölkerungsrückgang wirkt sich auch materiell aus. Es sind weniger Leute auf der Straße, manche Häuser stehen leer. Einige allerdings sind wunderschön renoviert, mit dem Geld der Rücküberweisungen.“ Gemeint ist das Geld, das die Emigranten in die Heimat schicken.

Wie desaströs sich diese Entvölkerung auf die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben auswirkt, wird in Rumänien deutlich. In der dortigen Bauwirtschaft waren im Jahr 1990 rund 800.000 Arbeitskräfte beschäftigt. Jetzt – im Jahr 2018 – sind es unter 320.000 Beschäftigte. Ähnliche Abwanderungstendenzen sind im Gesundheitswesen in der Osthälfte Europas zu beobachten D. Ein besonders krasser Bevölkerungsverlust steht Prognosen zufolge Bulgarien bevor. Es soll bis zum ahr 2050 fast 25 Prozent seiner Einwohner verlieren. Die kaum erfreulichen Aussichten schüren die nationalen Ängste vor Zuwanderung. ++ (gi/mgn/22.12.18 – 335)

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Lithium avanciert im Schnelldurchlauf zum geostrategischen Rohstoff

Düsseldorf/Aue, 11. August 2017 (ADN). Vom „Aufbruch in die Lithium-Epoche“ schreibt das „Handelsblatt“ am Freitag und lässt dazu den VW-Strategie-Vorstand Thomas Sedran ausführlich zu Wort kommen. Damit dürfte nun auch offiziell die auffällige Ignoranz der deutschen Automobilhersteller gegenüber der Elektromobilität hinfällig geworden sein. Der Abgaskandal hat wohl das Übrige beigetragen, um erste konstruktive Zukunftsschritte zu gehen und eine Wende in der allgemeinen Antriebstechnik einzuleiten. Sedran rechnet mit einem überproportionalen Anstieg des Bedarfs an Lithium. Bis 2025 werde er sich verdreifachen.

Die Automobilindustrie, auf die derzeit nur ein kleiner Teil entfällt, wird nach den Worten des Managers auf längere Sicht die Hälfte des Weltbedarfs beanspruchen. Elektroautos mit Batterien als Herzstück der E-Mobilität – vergleichbar mit dem Verbrennungsmotor heute – verlangen nach extrem leistungsstarken Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Das kaum bekannte Alkalimetall Lithium mit der Ordnungszahl 3 avanciert im Schnelldurchlauf zu einem begehrten strategischen Rohstoff. Schon jetzt steckt es in jedem Mobiltelefon, Smartphon und Coputer sowie in Solar- und Photovoltaik-Anlagen. Als die drei wichtigsten Lithium-Förderländer nennt der VW-Vorstand Argentinien, Chile und Australien. China werde noch dazukommen. „Nach jüngsten Prognosen sollten die Lithium-Reserven ungefähr 400 Jahre ausreichen – vielleicht auch eine längere Zeit“, meint Sedran. Am Ende verhalte es sich beim Lithium wie beim Rohöl. Jetzt werde es vergleichsweise einfach und kostengünstig aus Salzseen herausgefiltert. Wenn der Preis steige, dann können auch jene Fördergebiete erschlossen werden, in denen die Lithium-Gewinnung teurer ist. Dann könnten auch wieder Minen und Bergwerke Förderstätten werden. Dann werden gewiss auch alte Erzschächte in Sachsen wieder aktiviert, um neue Schätze zu bergen. Experten vermuten im Erzgebirge eine der größten Lagerstätten in Mitteleuropa. Sie böten insbesondere deutlich verlässlichere Lieferungen auf kurzen Wegen. Die alte sächsische Bergbautradition hätte die überraschende Chance, neu belebt zu werden und fortgesetzt zu werden. Nach Rohstoffen wie Silber im Mittelalter und Uran im Nuklearzeitalter steht das Mittelgebirge augenscheinlich vor einer dritten historischen Prosperitätsphase. ++ (st/mgn/11.08.17 – 224)

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Berlins illusorische Prognosen für 2025

Berlin, 25. Mai 2017 (ADN). Zum Himmelfahrtstag schwebt Berlin wieder einmal im siebenten Himmel – der Illusionen. Die „Berliner Zeitung“ wagt in einer Sonderbeilage eine Prognose, wie die Stadt im Jahr 2025 wohl aussehen könnte. Absichtsvoll hat man einen überschaubaren, nur acht Jahre umfassenden Zeitraum ausgewählt. Dennoch wird vorsichtshalber vorausgeschickt, dass alles ganz anders ausgehen könnte. Befragt werden Prominente, Politiker und Experten zum Städtebau, zum städtischen Verkehr und anderen urbanen Sektoren.

Als besonders zäh und veränderungsresistent dürfte sich nach den Voraussagen der Politikbetrieb erweisen. Vieles spreche dafür, dass die Beharrungskräfte im politischen System noch größer sind als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Dazu wird Günter Grass aus dem Jahr 1972 zitiert: „Der Fortschritt ist eine Schnecke.“++ (bl/mgn/25.05.17 – 146)

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