Automatismen zur Erhöhung des Rentenalters sind „Grillen von Sesselfurzern“

Leipzig, 2. August 2017 (ADN). Wer – wie einige CDU-Politiker, darunter Jens Spahn – über einen Automatismus zur Erhöhung des Renteneintrittsalters bis zu 72 oder 73 Jahren nachdenkt, liegt falsch. „Das sind Grillen von Sesselfurzern“ faucht die Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles in Leipzig am Mittwochabend wütend und in bester Wahlkampfmanier. Scharf grenzt sie sich vom Koalitionspartner CDU ab, in dessen Wahlprogramm die Installation einer Rentenkommission vorgesehen ist. „Die hatten wir doch gerade“, ruft Nahles und verweist auf das Jahr 2016. Dieses Gremium sei auf ihre Initiative unter dem Label „Rentendialog“ einberufen worden und habe klare Erkenntnisse erarbeitet. Daraus ergibt sich dringender Handlungsbedarf für die Rentenpolitik, stellt die SPD-Bundesministerin fest. Waren bis vor kurzen die ab 55jährigen schon zum „alten Eisen“ des Arbeitsmarktes gerechnet worden, so seien sie mit ihrer Berufserfahrung heutzutage „alte Hasen“ ihrer Fachgebiete. Deswegen sei in die bestehende Rentenformel einzugreifen. Mit dem Jahr 2027, in dem die Baby-Boomer massenweise in Rente gehen, stehe ein scharfer Einschnitt bevor. Schlagartig würden dann 19 Milliarden Euro zusätzlich nötig sein. Die CDU-Kanzlerin Merkel, die bis zum Jahr 2030 keinen Handlungsbedarf sieht, verweigere die Einsicht in die Realität. Im Übrigen müssten – der Gerechtigkeit wegen – alle in die Rentenkasse einzahlen, auch Beamte und Abgeordnete. Das gesetzliche Rentensystem habe seine Zuverlässigkeit bewiesen. Die Blütenträume der privaten Altersvorsorge seien nicht aufgegangen. Das zeigten Beispiele wie die Staaten Chile und USA überdeutlich. Die seien „arm dran.“ ++ (so/mgn/02.08.17 – 215)

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