Dichtes Korruptionsnetzwerk in Lateinamerika – Perus Expräsident Toledo verhaftet

Los Angeles/Lima, 17. Juli 2019 (ADN). Der ehemalige peruanische Präsident AlejandroToledo wurde am Dienstag in Kalifornien festgenommen. Peru hatte seine Auslieferung beantragt, weil er vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht 20 Millionen US-Dollar entgegengenommen haben soll.

Odebrecht überzeieht ganz Lateinamerika mit einem dichten Korruptionsnetzwerk. Der Baukonzern gibt selbst zu, in zehn Ländern der Region einflussreiche Politiker mit insgesamt 735 Millionen US-Dollar bestochen zu haben, um an lukrative Aufträge zu kommen. in Costa Rica fanden sich beispielsweise bei der Scotiabank San Jose 17 Millionen US-Dollar, die aus dem Odebrecht-Schmiergeldbudeget stammen sollen. Peru ist besonders betroffen, weil dort gleich mehrere Ex-Präsidenten und Spitzenpolitikern im Korruptionssumpf versunken sein sollen. ++ (gt/mgn/17.07.19 – 201)

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Chinas Wirtschaft auf Pirsch nach Lateinamerika – 36 Vereinbarungen über 53 Milliarden Dollar nur mit Brasilien

Havanna/Peking, 24. Februar 2017 (ADN). Im Schatten des zunehmenden Zerwürfnisses zwischen EU-Europa und den USA befindet sich Chinas Wirtschaft klammheimlich und erfolgreich auf Pirsch nach Lateinamerika. So sind im vergangenen Jahr die chinesischen Direktinvestitionen auf dem Subkontinent um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr  auf einen Gesamtbetrag von 29,8 Milliarden Dollar gestiegen. Darüber informiert das Nachrichtenportal amerika21.de am Freitag aus Havanna unter Berufung auf die kubanische Tageszeitung „Granma“ und auf einen Report aus dem chinesischen Handelsministerium. Zur Bilanz zählen Finanzierungen sowie Wissens- und Technologietransfers. Der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge haben sich die Investionen weiter aufgefächert und neben traditionellen Bereichen wie Energie, Bergbau und Infrastruktur auch Sektoren wie Landwirtschaft, verarbeitende Industrie, Informatik, Lufttransport, elektronischer Handel und Dienstleistungen erfasst und dynamisiert. Der Ministeriumsbericht hebt hervor, dass lateinamerikanische Besonderheiten berücksichtigt werden unter dem Motto „gegenseitiges Lernen und gemeinsame Entwicklung“. Es gebe eine „pragmatische Zusammenarbeit“ und wechselseitige Ergänzung beider Partner.

Nach einem vor einigen Tagen von RT Deutsch veröffentlichten Bericht aus Montevideo ist China in vielen Ländern Lateinamerikas inzwischen der größte Wirtschaftspartner. Allein mit Brasilien hat im Jahr 2015 der chinesische Premierminister 36 Vereinbarungen im Werte von 53 Milliarden Dollar unterzeichnet. Kritiker sähen jedoch Ungleichgewichte in den Tauschgeschäften. Lateinamerikas heimische Industrie werde durch Importe chinesischer Manufakturwaren benachteiligt. Zudem gebe es Land- und Umweltkonflikte. „Länder wie Mexiko, Kolumbien oder Peru haben weite Teile ihres Staatsgebietes mittels Bergbaukonzessionen unter kolonial anmutenden Bedingungen an Weltkonzerne verhökert. Mexiko hat privaten Unternehmen beispielsweise 30 Prozent seines Staatsgebiets zur Ausübung von Schürfrechten freigegeben“. In Peru seien es 25 Prozent, in Kolumbien gar die Hälfte des Landes. Auch chinesische Firmen seien wie andere ausländische Unternehmen in soziale Auseinandersetzungen gegen Umweltbestimmungen verwickelt. ++ (wi/mgn/24.02.17 – 052)

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Brasilianischer Baukonzern zahlte 735 Millionen Dollar Bestechungsgelder in Lateinamerika

Lima, 9. Februar 2017 (ADN). Ein „erster dicker Fisch“ ist der südamerikanischen Justiz ins Netz gegangen. Per internationalem Haftbefehl ist man des ehemaligen Präsidenten Perus, Alejandro Toledo, habhaft geworden. Das meldet das Nachrichtenportal amerika21.de am Donnerstag aus Lima. Der Ex-Präsident stehe im Verdacht, von dem brasilianischen Baukonzern Odebrecht Bestechungsgelder in Höhe von 20 Millionen US-Dollar kassiert zu haben. Dabei sei es um die Vergabe von Aufträgen für den Bau zweier Streckenabschnitte der 2.600 Kilometer langen Straße „Carretera Interoceanica Sur“ entlang der Pazifik-Küste gegangen. Das gehe aus der Aussage eines ehemaligen Odebrecht-Managers hervor. 

Weiterhin ist die Justiz dem gegenwärtigen Präsidenten Kolumbiens Juan Manuel Santos wegen Korruption auf der Spur. Er soll von Odebrecht für seinen Wahlkampf im Jahr 2014 eine Million US-Dollar erhalten haben. 

Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Baugigant Odebrecht zugegeben, in zehn lateinamerikanischen Staaten Bestechungsgelder in Höhe von insgesamt 735 Millionen US-Dollar gezahlt zu haben. Gegenwärtig wird in einigen Ländern gegen Odebrecht ermittelt. Dazu gehören Peru, Kolumbien, Argentinien, Ecuador, Venezuela, Brasilien und die Dominikanische Republik. ++ (kr/mgn/09.02.17 – 038)

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Operation Condor in Italien vor Gericht – 50.000 Ermordete, 350.000 Verschwundene und 40.000 Inhaftierte

Rom, 19. Januar 2017 (ADN). Ein italienisches Gericht hat acht hochrangige Ex-Militärs und Funktionäre aus Lateinamerika zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. 19 weitere Angeklagte hingegen wurden freigesprochen. Darüber berichtet das Nachrichtenportal amerika21.de am Donnerstag. In dem zwei Jahre währenden Prozess wurde ihnen vorgeworfen, im Rahmen der sogenannten Operation Condor zwischen 1973 und 1978 an der illegalen Freiheitsberaubung und Ermordung von 42 jungen Menschen – darunter 20 Italiener – beteiligt gewesen zu sein. Zu den Verurteilten gehören Führungsfiguren der seinerzeitigen Diktaturen in Bolivien, Uruguay und Peru. Das Echo auf die Entscheidungen ist sehr gespalten. Berufungen wurden bereits angekündigt.

Boliviens Präsident Evo Morales bezeichnete die Urteile als „gerecht, aber nicht ausreichend“. Notwendig sei es, auch die intellektuellen, sich in den Geheimdiensten des Imperiums verbergenden Täter abzuurteilen. Morales meint damit die USA und die CIA, die die Operation Condor geplant und unterstützt hatten. Konkret geht es um die grenzüberschreitende Verfolgung politischer Oppositioneller während der südamerikanischen Militärdiktaturen von 1970 bis 1990. Unter dem Motto des Kampfes gegen den Kommunismus tauschten Chile, Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Bolivien sowie später auch Ecuador und Peru Informationen über Linke und Oppositionelle aus. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden bei der Operation Condor 50.000 Menschen ermordet, 350.000 sind verschwunden und 40.000 kamen in Haft.  ++ (mr/mgn/19.01.17 – 019)

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Zinn-Bergbau kehrt ins Westerzgebirge zurück

Schwarzenberg, 5. Dezember 2016 (ADN). Mit dem am Montag gegonnenen Freimachen eines Baufeldes im Schwarzenberger Ortsteil Pöhla kehrt der Bergbau zur Gewinnung von Zinn und Wolfram ins Westerzgebirge zurück. Im Frühjahr nächsten Jahres soll ein Förderturm errichtet werden. Nach den Worten von Andreas Reissner, Vorstand der Saxony Minerals and Exploration (SME), gegenüber der Regionalzeitung „Freie Presse“ wird im Jahr 2019 der kommerzielle Abbau beginnen. Zunächst gehe es um Wolfram, später um Zinn. Nach den Erzen dieser Metalle wurde zuletzt in der DDR gegraben. Zwischen 1984 und 1988 waren durch das ehemalige Wismut-Unternehmen 8.074 Tonnen Wolfram und 4.136 Tonnen Zinnerz gefördert worden.

Das spröde, weiß glänzende Schwermetall Wolfram findet unterem anderen Anwendung in der Stahlindistrie und beim Strahlenschutz. Sein auf dem Weltmarkt stark schwankender Preis betrug vor einem Jahr 19.000 US-Dollar für zehn Kilogramm. Der Zinnpreis stieg allein innerhalb dieses Jahres von 14.000 auf 21.000 US-Dollar pro Tonne. Zinn ist ein begehrter Rohstoff in der Elektronikindustrie.

Sachsen gilt als eine der am besten geologisch und bergmännisch erkundeten Regionen weltweit. Insgesamt sind 340 Lagerstätten für diverse Rohstoffe nachgewiesen. Zu den eher seltenen gehören neben Wolfram und Zinn auch Molybdän und Silber. Derzeit entfällt global der größte Teil der Zinnproduktion auf China. Es folgen in weitem Abstand Indonesien und Peru. ++ (wi/mgn/05.12.16 – 332)

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Heftige Proteste in Südamerika gegen türkischen Präsidenten

Quito, 6. Februar 2016 (ADN). Gegen den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Erdogan in Ecuador gab es heftige Proteste. Das meldete das Nachrichtenportal amerika.de am Sonnabend. Studenten kritisierten die türkische Staatsmacht  wegen ihres brutalen Umgangs mit den Kurden. Der Abgeordnete der Regierungspartei Ecuadors, Diego Vintimilla, wurde bei den Demonstrationen duch türkische Sicherheitsbeamte verletzt. 

Ecuador ist die letzte Station der Erdogan-Reise durch Lateinamerika, die ihn zuvor nach Peru und Chile führte. Ecuadors Präsident Rafael Correa erwartet wichtige türkischen Investitionen in seinem Land. So gut wie perfekt ist, die Nutzungsrechte des Pazifikhafens Puerto Bolivar an ein türkisches Unternehmen zu übertragen. Der Handel zwischen der Türkei und Lateinamerika hat sich in den letzten zehn Jahren verachtfacht. Das Handelsvolumen soll bis zum Jahr 2023 verdoppelt werden.  ++ (pl/mgn/06.02.16 – 037)

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Klimawandel: Peruanischer Bauer klagt gegen RWE wegen Gletscherschmelze

Essen/Lima, 29. November 2015 (ADN). Ein in mehrerer Hinsicht spektakulärer Prozess zwischen einem peruanischen Kleinbauern und dem deutschen Energiekonzern Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke (RWE) beginnt im Landgericht Essen. Diese Nachricht des Nachrichtenportals amerika21.de vom Sonntag fußt auf Informationen der in Bonn ansässigen Nachhaltigkeitsorganisation Germanwatch. Sie teilt mit: „Mit einer Musterklage von Saul Luciano gegen RWE vor einem deutschen Gericht, die von der Germanwatch-nahen Stiftung Zukunftsfähigkeit unterstützt wird, liegt jetzt der Ball im Spielfeld der deutschen Justiz.“ Es werde juristisches Neuland betreten, ohne „neues Recht“ heranziehen zu müssen. Es vielmehr um die Anwendung geltender Rechtssätze des Eigentumsschutzes auf ein neues Phänomen. Der eigentumsrechtlich begründete Anspruch zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels mache keinen Halt an nationalen Grenzen. 

Das Ziel des Klägers ist es, den bis zu 20.000 bedrohten Menschen in seiner Heimatregion Huaraz mehr Schutz vor den drohenden Wassermassen zu geben. Die Gefahr geht von den schmelzenden Gletschern aus, zu deren Erwärmung der Energiekonzern RWE beiträgt. ++ (kl/mgn/29.11.15 – 324)

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