Menschenwürdiges Wohnen ist ein Rechtsanspruch – Lobby fehlt

Nürnberg, 18. Juni 2016 (ADN). Menschenwürdiges Wohnen ist ein Rechtsanspruch, bei dem es nicht nur um eine Frage der Solidarität mit Bedürftigen geht.  Das erklärte Michael Krennerich vom Nürnberberger Menschenrechtszentrum (NMRZ) in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“, das auf der Homepage der Organisation veröffentlicht worden ist. Ganz sicher fehle in Deutschland eine Lobby, die explizit das Menschenrecht auf Wohnen einfordert. Wo Miss-Stände und Mangel bestehen, sollten die Betroffenen ihr Recht auf menschenwürdiges Wohnen einfordern. Politiker und Richter müssten anerkennen, dass es sich um eine menschenrechtliche Verpflichtung handelt. „Da ist dringend ein Bewusstseinswandel notwendig“, so Krennerich. In der völkerrechtlichen Diskussion hätten die sozialen Menschenrechte in den vergangenen 20 Jahren erheblichen Auftrieb erfahren. Diesbezüglich hinke die politische und rechtliche Debatte in Deutschland noch sehr hinterher. ++ (mr/mgn/18.06.16 –  163)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

ICE-Strecke durch Thüringer Wald für Güterverkehr zu steil

Erfurt, 10. Juni 2016 (ADN). Die ICE-Neubaustrecke von Erfurt nach Nürnberg ist für den Güterverkehr ungeeignet. Darüber berichtet die Erfurter „Thüringer Allgemeine“ am Freitag. Die im Dezember 2017 in Betrieb zu nehmende Eisenbahnverbindung durch den Thüringer Wald erweise sich als zu steil. Der Schienenstrang, der insgesamt zehn Milliarden Euro kostet, könne für den Güterverkehr nur mit Einschränkungen genutzt werden. Entweder die Züge könnten nicht voll beladen werden oder es seien zusätzlich Schiebelokomotiven anzuspannen.

Nach dem vor wenigen Tagen in der Schweiz in Betrieb genommenen, als Jahrhundertbauwerk der Bergbau- und Eisenbahntechnik gepriesenen Gotthard-Basistunnel liefert damit die Deutsche Bahn AG erneut übezeugende Beweise für Fehlplanungen und kostenträchtige Verkehrsbauwerke. Folge dieser Art Ineffizienz ist, dass eine Güterzugfahrt von Halle nach Nürnberg 2.180 Euro kostet und die Nutzung der Altstrecke durch das Saaletal nur 985 Euro. Zwar sei die neue Strecke 30 Kilometer kürzer und die Steigungen etwas günstiger. Dennoch erfülle das Neubauvorhaben nicht die Erfordernisse modernen Schienenverkehrs. ++ (vk/mgn/10.06.16 – 155)

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