Strom wird Luxus – Leitungsnetze sind Goldgruben

Frankfurt am Main, 2. Januar 2018 (ADN). Strom wird Luxusgut. Deutschland hat noch vor Dänemark die höchsten Strompreise in der EU. Die vernünftigen Polen, die mit solchem für ein Noch-Industrieland extrem kritischen Unfug nichts zu tun haben wollten, zahlen weniger als die Hälfte der deutschen Stromkosten. Das schreibt Holger Douglas am Mittwoch auf dem Portal tichyseinblick.de.

Dennoch erhöhen viele Stromanbieter 2019 ihre Preise um vier bis fünf Prozent. Damit sollen höhere Netzentgelte und damit neue Leitungen von Nord nach Süd bezahlt werden. Der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden lag im April 2018 bei 29, 88 Cent pro Kilowattstunde. Im Jahr 2000 Betrug er 13, 93 Cent pro Kilowattstunde und damit weniger als die Hälfte des gegenwärtigen Preises.

Die Hintergründe des exorbitanten Preisdrucks untersucht die Vierteljahreszeitschrift „Energiedepesche“ in ihrer jüngsten Ausgabe. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Verbraucher mehrere hundert Millionen Euro zu viel an Netzentgelten bezahlen. Die Energiekonzerne benutzen Strom- und Gasnetze als sichere Goldgruben. Die Netzbetreiber kassieren risikofreie zehn bis 20 Prozent Umsatzrendite. Sie tun dies unbehelligt von jedem Wettbewerb und mit dem Segen der Bundesnetzagentur. „Ein ganz legaler Skandal“, stellt das Printmedium fest. ++ (en/mgn/02.01.19 – 002)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: mgn@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

Pressefreiheit innovativ blockiert – 70-Tage-Stromsperre für Journalistenbüro

Leipzig, Berlin, 30. Oktober 2015 (ADN). Nach 70 Tagen Blockade der Elektroenergieversorgung wurde am Donnerstag in Leipzig ein gesellschaftskritisches Journalistenbüro nach massiven Protesten wieder freigeschaltet. Die Stomsperre war am 19. August dieses Jahres ohne nachvollziehbare Begründung von den Stadtwerken Leipzig veranlasst worden.  Obwohl das Redaktionsbüro seine Monatsraten für den Stromverbrauch seit Jahren regelmäßig bezahlt, behauptete der lokale Energiemonopolist das genaue Gegenteil und ließ vom Netzbetreiber – eine Tochtergesellschaft – die Elektroenergieleitung abklemmen. Die daraufhin von dem Medienbüro eingeschaltete bundesweit agierende Schlichtungsstelle Energie, die von der deutschen Energiewirtschaft und den Verbraucherzentralen zur Lösung von Versorgungskonflikten installiert wurde, lehnte nach einigen Korrespondenzen mit den Streitparteien eine weitere Vermittlung ab.

Als einzige Alternative, um die reguläre und aktuelle Berichterstattung des Nachrichtenbüros wiederaufnehmen zu können, bot sich schließlich der Versorgerwechsel an. Dieser verzögerte sich allerdings auf Betreiben des Leipziger Monopolisten erheblich. Letztlich wurde sogar der unmittelbare Dialog verweigert. Das von den Journalisten angestrebte direkte Gespräch mit dem für die Energiezufuhr zuständigen Netzbetreiber-Unternehmen wurdesogar rüde abgewehrt. Die Team-Leiterin der Abteilung „Kundenservice“ der Netz Leipzig GmbH  hatte den betrieblichen Wachdienst schriftlich angewiesen, einem Vertreter der Redaktion wegen seiner „negativen Auffälligkeiten“ den Zutritt auf das Unternehmensgelände und zu der Kundenabteilung zu verwehren. Diese innovative Variante, Presse- und Informationsfreiheit zu blockieren, hat nun durch die von einem Hamburger Energielieferanten aufgenommene Stromversorgung ein vorläufiges Ende gefunden. Künftige Schikanen liegen dennoch im Bereich des Möglichen. ++  (me/mgn/30.10.15 –  294)

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