Paris, 4. Mai 2021 (119)
Napoleon
Eisenach, 15. Februar 2020 (046)
EU-Zentralisierung ist tödliches Gift – Lokale Selbstverwaltung belebt Demokratie
München, 26. Oktober (ADN). Das Ziel der Eurokraten ist, einen europäischen Multikulti-Bundesstaat ohne regionale Vielfalt zu schaffen. Das stellt Ulrich Horstmann in einer präzisen und tiefgründigen Analyse fest, die in der jüngsten Ausgabe des von dem prominenten Wirtschafts- und Finanzexperten Max Otte herausgegebenen Informationsdienstes „Der Privatinvestor“ veröffentlicht ist. Als Vorbild dienten die USA, die jedoch eine ganz andere Tradition aufweisen. Während die US-Amerikaner aus vielen Völkern eins schaffen konnten, bleibe es bei den Europäern bei einem loseren Verbund, der „in Vielfalt geeint“ ist. Ein einheitlich geführtes Europa habe sich trotz vieler Kriege nicht etablierten können. „Woran die Römer scheiterten, in der Neuzeit auch Napoleon, Hitler und Stalin, sollte nicht noch einmal versucht werden. Selbst wenn es diesmal vermeintlich friedlich von oben gelenkt und mit besseren Absichten versucht wird, ein solcher Zentralismus wird der europäischen Vielfalt nicht gerecht.“ Ein einheitliches Staatsvolk von oben erzwingen zu wollen, sei absurd.
Kritik übt Horstmann an dem Vorgehen des Präsidenten der EU-Kommission: „Jean-Claude Juncker hatte schon immer ein klares Konzept, wie er sein neues Europa von oben ‚etatistisch‘ schaffen kann: ‚Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt'“. Diese Äußerung Junckers zeige die Seelenlosigkeit einer Ideologie, die zur Verklammerung auf echte Menschen und Bauwerke verzichtet. Damit würden die vielseitigen regionalen Identitäten, früher als Heimat bezeichnet, nicht mehr gewürdigt. Es zeige auch, wohin diese EU-Eliten uns führen wollen. Auch wenn Eurokraten das gerne verdrängten: Katalonien könnte bald überall sein“. Bürger wollten eine überschaubare Politik, die noch gestalt- und kontrollierbar ist. Der Autor beruft sich auf Friedrich A. Hayek, der bereits 1944 vor dem tödlichen Gift der Zentralisierung warnte. Nirgends habe die Demokratie gut funktioniert ohne ein hohes Maß von lokaler Selbstverwaltung, die eine Schule für die politische Erziehung sowohl des Volkes im allgemeinen wie auch seiner zukünftigen Führer darstellt. ++ (sv/mgn/26.10.17 – 299)
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Fortgesetzter skurriler Streit um Namenspatron der Greifswalder Universität
Greifswald, 23. Oktober 2017 (ADN). „Die Diskussion wurde von der Ostseezeitung trotz ausdrücklichen Verbots einer Live-Berichterstattung aus einer hochschulöffentlichen Sitzung live öffentlich begleitet. Daraufhin wurde zunächst der anwesende Redakteur der Zeitung und , da weiterhin berichtet wurde, später auch die Hochschulöffentlichkeit ausgeschlossen“. So heißt es in einer Medieninformation der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald vom Sonntag über eine Veranstaltung in der Universität. Diskussionsgegenstand war erneut der Schriftsteller Ernst-Moritz Arndt als Namenspatron der Universität der Ostseestadt, dem rassistische und antisemitische Äußerungen nachgesagt werden. Nach Ansicht der führenden Hochschulgremien steht das im Gegensatz zum im Jahr 2012 beschlossenen Leitbild der Universität, das ein Bekenntnis zu internationaler und weltoffener Lehre und Forschung darstellt. Allerdings sprechen die jüngsten Tatsachen und der Umgang mit den Medien eine andere Sprache, indem ein gravierender Unterschied zwischen allgemeiner Öffentlichkeit, Hochschulöffentlichkeit und Weltoffenheit konstruiert wird.
Damit wird ein skurriler Streit fortgesetzt, dessen Ursprung im Jahr der Namensgebung 1933 gelegt wurde. Im Jahr 1945 hatte die Universität fast stillschweigend auf den Namen verzichtet. Jedoch stellte sie 1954 im zuständigen DDR-Staatseketariat für Hochschulwesen eine diesbezügliche Anfrage. Sie bekam die offenbar verblüffende Antwort, dass amtlicherseits zu keinem Zeitpunkt die Namensgebung aufgehoben worden ist. Somit führte die Greifswalder Hochschule wieder den Namen des Dichters, Professors und Teilnehmer der Befreiungskriege gegen Napoleon. Die seltsame Debatte flammte erst im Jahr 2010 wieder auf. Es folgten Urabstimmungen der Studenten und des Akademischen Senats. Beide Entscheide endeten pro Beibehaltung des Namens. Das Blatt wendete sich im Januar dieses Jahres, als der Akademische Senat für die Ablegung des Namens Ernst-Moritz Arndt plädierte und einen entsprechenden Antrag beim Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern stellte. Dieses wiederum lehnte das Ansinnen mit der Begründung ab, dass das Verfahren Rechtsfehler aufgewiesen habe.
Die Ernst-Moritz-Arndt Universität ist die viertälteste Universität auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland und die zweitälteste im gesamten Ostseeraum. Zur Zeit der schwedischen Herrschaft von 1648 bis 1815 in Pommern war sie die älteste Universität Schwedens. ++ (wt/mgn/23.10.17 – 296)
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Rhönschaf erobert die Welt – Alte und gefärdete Nutztierrassen auf neuen Briefmarken
Meiningen, 1. September 2016 (ADN). Deutsches Sattelschwein und Rhönschaf sind als Repräsentanten alter und gefährdeter Nutztierrassen auf einem Briefmarkenblock abgebildet, der am Donnerstag in Meiningen erstmals präsentiert wurde und seitdem an sämtlichen bundesdeutschen Postschaltern zu haben ist. Auf diese originelle Art erobert das genügsame Rhönschaf die Welt und macht auf die große Gefahr aufmerksam, dass für bestimmte Kulturregionen wichtige Tiere nicht mehr ihre Rolle als Landschaftspfleger und Nutztiere erfüllen können. Sogar das Aussterben dieser Arten war und ist nicht auszuschließen. So gab es im Jahre 1960 vom Rhönschaf mit seinem schwarzen Kopf nur noch einen Bestand von 300 registrierten Exemplaren. Inzwischen hat sich die Situation deutlich gebessert. Es gibt gegenwärtig immerhin wieder 5.400 Zuchttiere. In dem Rhönstädtchen Dermbach finden regelmäßige Ausstellungen und Versteigerungen von leistugsstarken Rhönschafen statt. Dennoch ist die Population noch weit davon entfernt, die regionale Typik landwirtschaftlicher Flächenbewirtschaftung in den angestammten Gebieten dieser Tierrasse in der thüringischen, hessischen und bayrischen Rhön zu prägen. Dass nun wieder berechtigte Hoffnung auf eine deutliche Revitalisierung dieser Tierbestände gehegt werden darf, ist vor allem dem Meininger Briefmarkensammlerverein mit seinem Vorsitzenden Matthias Reichel an der Spitze zu verdanken, der in dreijähriger organisatorischer Kleinarbeit alle nur denkbaren politischen Hebel in Bewegung setzte, vielfach vorhandene Bedenkenträgerschaft zerstreute und auf diese höchst einfallsreiche Weise dem Rhönschaf ein einmaliges Denkmal setzte. Diese Rasse so als historisches Kulturgut zu würdigen, ist eine Meisterleistung. Bereits Napoleon wusste die Rhönschafe zu schätzen. ++ (ho/mgn/01.09.16 – 237)
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Wien, Jalta und Helsinki als Muster-Anker zur friedlichen Konfliktlösung der Gegenwart
Belgrad/Zürich, 8. Dezember 2015 (ADN). „Nur der Respekt vor den geltenden Regeln des Völkerrechts und die friedliche Konfliktbeilegung sichern uns das Überleben und unseren Kindern eine Zukunft“. Das erklärte der ehemalige Staatsseketär im deutschen Bundesverteidigungsministerium, Willy Wimmer, auf einer kürzlich in Belgrad veranstalteten Sicherheitskonferenz von Wissenschaftlern, Diplomaten, Politikern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus mehr als 20 Ländern. In der von der Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ am Dienstag verbreiteten Rede des erfahrenen Politikers schlägt er einen großen Bogen und geht bis auf Jalta zurück. Da sei man versucht, tiefer zu bohren. Es kämen Orte mit Jahreszahlen dazu, die früher liegen, 1914 oder 1919. „Wir müssen an das Jahr 1871 und die Gründung des Deutschen Reichs denken,“ so Wimmer. Seit diesem Zeitpunkt sei es angeblich das Ziel amerikanischer Politik gewesen, eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland zu hintertreiben. Man sei gut beraten, an das Ende der napoleonischen Kriege zu denken. Es habe die Idee des russischen Zaren Alexander und des österreichischen Kanzlers Metternich gegeben, friedliche Konfliktlösung auf der Basis einer „Heiligen Allianz“ zu betreiben. „Es war ein frühes Helsinki“, stellte Wimmer über das aktuelle Gewicht des Wiener Kongresses 1814/15 für die gegenwärtige politische Weltlage. ++ (mi/mgn/08.12.15 – 333)
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