Rückfall in mittelalterliche Vorstellungen von Frauenrechten droht

Berlin, 24. Oktober 2017 (ADN). „Der Rückfall in mittelalterliche Vorstellungen von Frauenrechten droht durch das bewusste Verschließen der Augen vor den Realitäten einer Zuwanderungsgesellschaft, die nicht bereit ist, ihre Errungenschaften zu verteidigen. Mehr noch, die inakzeptables Verhalten gegenüber Frauen zur ‚kulturellen Vielfalt‘ verniedlicht. Die übergriffige Widerlinge zu ‚Antänzern‘ macht. Willkommen zum Tanz der Kulturen.“ Das schreibt Birgit Kelle in der Dienstagausgabe der Tageszeitung „Die Welt“. In Deutschland existiere struktureller Sexismus. Er wachse und gedeihe in Parallelgesellschaften. Dass dafür so viel Verständnis aufgebracht wird, beklagt Kelle.

Die Autorin erläutert ausführlich die himmelschreiende Diskrepanzen und die Verlogenheit. Eine neue Dimension des Schweigens habe sich breit gemacht, wenn es um Opfer geht, die niemand sehen will, und um Täter, die nicht ins erwartete Bild passen. „Nur wenn die Täter aus fremden Kulturkreisen oder gar aus islamischen Gesellschaften stammen, ist der Hinweis auf deren kulturellen Hintergrund und die systematische Unterdrückung von Frauen in diesen Gesellschaften nicht mehr Grund für einen Skandal, sondern angeblicher Rassismus. Dann wird peinlich berührt weggeschaut. Und geschwiegen. Derselbe Maßstab, der die katholische Kirche in Deutschland zum Frauenfeind stilisiert, verschließt die Augen selbst vor offensichtlicher Entrechtung im Namen anderer Religionen. Auch eine Staatssekretärin Chebli störte sich bslang nicht an der Entrechtung der Frau, die im Namen der eigenen Religion an Geschlechtsgenossinnen täglich in Deutschland kultiviert und sogar offen gelehrt wird. Im Gegenteil, sie verteidigte gar öffentlich die Scharia. Wenn ihr aber ein Mann öffentlich ein Kompliment macht, ist sie ‚unter Schock‘, und wer diese Diskrepanz bemängelt, ein Rassist.“  ++ (fr/mgn/24.10.17 – 297)

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Fake-News nicht per Wahrheitsministerium zu bekämpfen

Berlin, 19. Februar 2017 (ADN). Fake-News kann man nicht mit einem Wahrheitsministerium bekämpfen. Es ist die Aufgabe von Journalisten, die Wahrheit zu recherchieren. Das erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger und Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, am Sonntag in Berlin auf einer vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) am Rande der „Berlinale 2017“ organisierten Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern deutscher Medien. Das derzeitige Modewort Fake-News sei im Übrigen gar nicht neu. Diese Erscheinung habe es schon im Mittelalter gegeben. Insofern gelte es zuallererst Ruhe zu bewahren. Nicht aus Angst vor dem Sterben dürfe Selbstmord begangen werden. Die Warnungen vor dem Populismus und die Forderung, ihn einzudämmen, gingen zudem in die falsche Richtung. Im Gegenteil. „Wir brauchen mehr Populismus für die richtige Sache“, so Döpfner. Deshalb habe der Journalismus noch seine besten Zeiten vor sich. Er ergänzte: „Wenn wir aus dem Technologie-Unternehmen Facebook ein Medienunternehmen machen wollen, dann werden Vielfalt und Wettbewerb vernichtet.“ Facebook habe dann mit seinen rund zwei Milliarden Kunden ein Weltmeinungsmonopol und es obsiege die Einfalt. 

Einleitend zu der Veranstaltung hatte ZDF-Chef Thomas Bellut darauf hingewiesen, dass bei einem Drittel der Medienkonsumenten das Vertrauen gegenüber Presse, Funk und Fernsehen inzwischen gering oder gar nicht mehr vorhanden ist. Es habe Zeiten gegeben, in der dieser Anteil sogar noch höher gelegen hat. „Das können wir im ZDF so nicht hinnehmen“, meint Bellut.  Diesem Phänomen, das die Wissenschaft „kognitive Dissonanz“ nennt, sei entgegenzutreten. ++ (me/mgn/19.02.17 – 048)

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Stadt-Land-Konflikt ist Deutschlands große Wahl-Unbekannte – „Wut und Apathie“ in der Provinz

Stuttgart/Berlin, 8. Februar 2017 (ADN). Die Medien schwenken plötzlich scharf um. Plötzlich pilgern die Redakteure weniger durch urbane und innovative Wachstums-Kerne und deren Speckgürtel, sondern reisen in fast wüste bäuerliche Landstriche weitab der Zentren. So zeigen am Mittwochmorgen die Reporter Martin Schmitt und Wolfgang Bausch im Morgenmagazin der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten das armselige Freizeitleben Jugendlicher in dem Flecken Heiterbach, der sich im Mittelalter stolz als Stadt bezeichnen durfte. Sie begleiten dabei eine 17jährige, die auf dem zur Ödnis verurteilten, zwei Dutzend Kilometer von der Metropole Stuttgart entfernten Städtchen aus Langeweile Phantasie-Romane schreibt. Keine Disco, keine Kneipe bieten Kurzweil. Erst nach langer Suche findet sich ein Party-Schuppen auf einem einsamen Bauernhof, in dem sich die Dorfjugend spontan und – nach Recht und Gesetz – gewiss illegal trifft. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist dennoch so groß, dass niemand weg will aus der Provinz. Alle betrachten das 3.000- Einwohner-Nest als ihre Heimat. Arbeit und Unterhaltung finden aber in Großstädten statt. Dazu müssen sie allesamt pendeln. Vier Stunden brauchen sie täglich im Schnitt, wie der örtliche Fahrlehrer das Dilemma beschreibt. Ohne Führerschein geht es nicht. 

„Der Tagesspiegel“ aus Berlin, der sonst in abstrakten überregionalen und diplomatischen Themensphären schwelgt, macht  die Provinz sogar zum Schwerpunkt der Dienstagausgabe. Einer der Chefs, Gerd Appenzeller, sondiert unter dem Titel „Wie wir leben wollen – Landluft macht frei“. Wer im Mittelalter der Leibeigenschaft entkommen wollte, flüchtete in die Stadt. Im Schutz ihrer Mauern war er nach Jahr und Tag aus der Fron entlassen. Stadtluft machte frei“, ist auf Seite eins zu lesen. Genaueres zu der plötzlichen Hinwendung zum ländlichen Raum wird auf der zweiten Seite über den „Marsch in die Provinz“  zugestanden. Es ist auszuloten, wie vernachlässigt sich die Bürger in den Kleinstädten und auf dem Dorf fühlen. „Bei der Wahl in den USA war der Stadt-Land-Gegensatz entscheidend für den Trumpsieg“, wird verraten. Die unberechenbare Kraft der „Abgehängten“ auf dem Lande peinigt nun die bundesdeutschen Wahlkampfstrategen. Sie sind die große, wenn nicht sogar die größte Unbekannte bei den diesjährigen Wahlen in der Bundesrepublik. In den einsamen Bergregionen und auf dem platten Land lauern kaum registrierte Bumerang-Mächte. Das massenweise und klammheimliche Stillegen von Sparkassen, Krankenhäusern und Lebensmittelläden erzeugt nach Ansicht des ehemaligen Berliner Geographie-Professors Gerhard Henkel „Wut und Apathie“. Er sieht mögliche deutsche Parallelen zu den Wahlentscheidungen in den USA. Als Beispiele für die eingetretenen Vertrauensverluste nennt er die Gebietsreformen in Brandenburg und Thüringen. „Viele Menschen erleben den Zusammenschluss von Gemeinden und Kreisen als Identitätsverlust“. ++ (df/mgn/08.02.17 – 038)

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Gedächtnisstütze für Geschichtsvergessene: Mega-Dokumentation über jeden der 20.000 Lebenstage Adolf Hitlers

Coburg, 13. April 2016 (ADN). Unter dem Titel „Hitler – das Itinerar“ kommt in diesem Monat nach in den vergangenen Jahrzehnten erschienenen 80 Biographien Adolf Hitlers eine weitere auf den Buchmarkt. Allerdings ist es eine der ganz besonderen Art und ein Solitär, das so manchen Historiker, aber noch mehr Kommunen in Bedrängnis bringen und das Fürchten lehren kann. Darüber berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Mittwoch. Das voluminöse, rund 2.500 Seiten und vier Bände umfassende Werk des Verfassers Harald Sandner sei „sicher kein Lesebuch zum Schmökern geworden, aber wichtige wie entlarvende Gedankenstütze für Gemeinden, Autoren und Historiker. Mit Akribie, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen hat Sandner alle nur denkbaren Archive, Depots und Handlungsorte im In- und Ausland aufgesucht, um innerhalb von 20 Jahren jeden der 20.000 Lebenstage des Diktators von der Geburt bis zur Vernichtung seiner Leiche nachzuzeichnen und zu dokumentieren. Den Hauptteil der Sisyphus-Arbeit bestritt er an Wochenenden und in der Urlaubszeit.

Der Buchtitel stützt sich auf das Mittelalter. „Itinerar“ ist eine Dokumentation einzelner Orte, in denen sich die deutschen Könige auf ihrem Zug durch das Reich aufhielten. „Für das Mittelalter sind solche Aufzeichnungen wichtig, um zu erfahren, ob etwa ein Dokument echt ist“, so Sandner. Er ist eigentlich von Beruf Informatiker und hat sich zu der Mega-Recherche entschlossen, weil ihn die offiziellen und inoffiziellen Behauptungen in seiner Heimatstadt Coburg immer mehr nervten, Hitler habe sich nur dreimal vor Ort in der nordbayrischen Stadt aufgehalten. Dem ist er gründlich nachgegangen. Das Ergebnis allein für Coburg war niederschmetternd. Sandner beschreibt es in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) im November vergangewnen Jahres so: „Alles, was mit Coburg zu tun hatte, war für Hitler Chefsache. Hier war er schon 1922 mit SA-Männern durch die Stadt paradiert. Hier errang die Partei später erstmals in einer Wahl die absolute Mehrheit der Mandate. Das war 1929, also vier Jahre vor der sogenannten Machtergreifung. Der ‚Marsch auf Coburg‘ von 1922 wurde zum nationalsozialistischen Mythos. Je nach Zählart war Hitler mindestens 14-mal in Coburg. Zählt man die Durchfahrten mit, waren es sogar 40-mal.“ Auch über Berlin gebe es die Legende, Hitler sei dort nur selten und widerwillig gewesen. In Wahrheit war er dort häufiger als auf dem Obersalzberg. Ähnliches gilt für das Berliner Nobel-Hotel „Adlon“.  ++ (ge/mgn/13.04.16 – 103)

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