„Armaggedon“-Jubiläum – Fortgang der endzeitlichen Entscheidungsschlacht zu vermuten

Berlin, 13. April 2019 (ADN).  Die Berliner Rockband „Armaggedon“ wird 50 Jahre alt. Das Jubiläumskonzert fand am Sonnabend im Sport-Casino in Berlin-Schöneberg statt. Die im Jahr 1969 gegründete Blues-Rock-Gruppe in der Besetzung Manfred Galatik (Gründungsmitglied/70/Gesang/Keybord), Burkhard Jordan (67/Drums), Dirk Galatik (49/Gitarre) und Bernhard Morack (69/Bass) war zu Zeiten der politischen Ost-West-Spaltung ein Mosaikstein der äußerst facettenreichen und alternativen Musik-Szene im Westteil Berlins. Westberlin ist seinerzeit Anziehungspunkt und Schmelztiegel für Individualisten und Andersdenkende aus dem deutschsprachigen Westen und der ganzen Welt gewesen. Der 1978 von Manchester nach Berlin umgesiedelte britische Musiker, Produzent und Autor Mark Reeder beschreibt die sozialen Hintergründe und markanten Unterschiede. „Bei uns machten die Fabriken zu, die die industrielle Revolution getragen hatten. Die Leute waren arbeitslos, Jugendliche bekamen keine Ausbildungsplätze.“ Um der Misere zu entkommen, habe man gehofft, vielleicht einen Hit zu schreiben und nach London zu ziehen. „Ganz anders Berlin: die Stadt war schon der Fluchtort. Deshalb konnten die Leute hier eine andere Art der Musik machen und sich ohne Rücksicht auf Erfolg einfach nur selbst ausdrücken.“ 

Dieser Vielfalt fügt die Band „Armageddon“ noch ein zusätzliches individuelles Moment hinzu. Ihr Personal rückte nicht von außerhalb an. Es war nämlich schon da. Die Elternhäuser der Bandmitglieder standen im südwestlichen Berliner Ortsteil Rudow. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bestand darin, dass die Armageddon-Musiker ihrer künstlerischen Passion neben der hauptberuflichen Tätigkeit nachgingen. Beispielsweise war Morack Mitarbeiter eines renommierten Unternehmens, das Aufzüge herstellte und wartete. Dennoch waren sie allesamt Profis genug, um in den 70er Jahren auch eine Schallplatte zu produzieren und herauszugeben. Allerdings blieb es bei dieser einen, wie Bassist Morack in der Pause des Jubiläumskonzerts berichtet.

In diesem Punkt ergibt sich eine Übereinstimmung mit einer britischen Hard-Rock-Band mit fast gleichem Namen – „Armageddon“. Sie entstand 1975 – also sechs Jahre nach ihrem Berliner Pendant. Diese Gruppe mit Keith Reif (Gesang), Martin Pugh (Gitarre), Louis Cennamo (Bass) und Bobby Caldwell (Schlagzeug) produzierte auch nur ein Plattenalbum Bevor das zweite in Angriff genommen werden konnte, starb Keith Relf nach einem Stromschlag durch eine nicht geerdete Elektrogitarre am 14. Mai 1976. Die Auflösung der Band war die Folge. Ihre Berliner Namensvetter jedoch sind offensichtlich durch ihren 50jährigen Geburtstag beflügelt worden, denn zu ihrem Jubelkonzert kamen unerwartet viele Fans. Weit über hundert Gäste feierten die Rocker aus Rudow und sorgten für überschwängliche Stimmung. Die Begeisterung des Publikums dürfte also die Erwartung schüren und vermuten lassen, dass „die letzten Stunden der Menschheit“ noch längst nicht abgelaufen sind. Der Gruppenname steht nämlich in einer bislang nicht näher definierten Assoziation zu „Hamagedon“, dem Ort der endzeitlichen Entscheidungsschlacht in der biblischen Offenbarung des Johannes. ++ (ku/mgn/13.04.19 – 101)

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Kleingärtner als Bollwerk in Bürgerentscheid – Kein Anzeichen von Rekolonialisierung

Leipzig, 27. Januar 2018 (ADN). Die rund 100.000 Leipziger Kleingärtner erwiesen sich als ein entscheidendes demokratisches Bollwerk in dem Bürgerentscheid um die Privatisierung der örtlichen Stadtwerke. Das wurde rückblickend auf einer Veranstaltung am Sonnabend in Leipzig anlässlich des zehnten Jahrestages der Abstimmung durch die Stadtbevölkerung mitgeteilt, bei der über einen Verkauf des kommunalen Energieversorgungsunternehmens an den international tätigen Konzern Gaz de France votiert wurde. Dank einer breiten Mobilmachung der Einwohner und der Zivilgesellschaft sei die Privatisierung abgelehnt worden. Die Stadtwerke Leipzig seien auf diese Weise im Eigentum der Kommune geblieben und hätten seitdem eine erfreuliche Entwicklung genommen. Nach den Worten des Geschäftsführers der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV), Volkmar Müller, hat der Energieversorger ein solches Potential entfaltet, dass er sogar den defizitären Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) noch mit jährlich 45 Millionen Euro unter die Arme greifen kann. Zudem sei das Engagement der Stadtwerke Leipzig beim Betreiben eines Fernwärmenetzes in der polnischen Stadt Gdansk inzwischen äußerst einträglich. Es werde sowohl auf Seiten der Leipziger als auch der polnischen Partner als sehr nützlich akzeptiert. Immerhin habe dieses gemeinsame Vorhaben dafür gesorgt, zahlreiche Wohngebiete in der Hafenstadt an das Fernwärmenetz anzuschließen. Zwischenzeitliche Befürchtungen, die deutsche Beteiligung am Wärmeversorgungsnetz in der Ostseestadt könnten in den negativen Ruf einer „Rekolonialisierung“ geraten, hätten sich nicht bewahrheitet. Müller schloss aus, dass sich die Stadtwerke mit wenig vermittelbaren Projekten im Ausland beschäftigt. Allerdings hält er es beispielsweise für möglich, an ökologischen Windenergie-Parks in Mecklenburg-Vorpommern zu partizipieren. Zur Energiewende, zur verkündeten Dekarbonisierung und zur Leipziger Abhängigkeit vom Kohlekraftwerk Lippendorf erklärte der Manager, dass dieses Kohlekraftwerk nach seiner Ansicht das modernste in Deutschland ist und deshalb wohl als allerletztes abgeschaltet wird.

Zur künftigen Daseinsvorsorge angesichts der sichtbar wachsenden Stadtbevölkerung und deren Finanzierung durch die LVV prognostizierte Müller einen Investitionsbedarf in der städtischen Infrastruktur bis zum Jahr 2030 auf drei Milliarden Euro. Ausgehend von dem derzeit bestehenden Schuldenstand von rund 600 Millionen Euro nebst einer Verzinsung von mehr als zwei Prozent sei mit einem Ansteigen der Verschuldung in den Jahren 2027/28 auf etwa 1,3 Milliarden Euro zu rechnen. Angesichts des Finanzskandals bei den Leipziger Wasserwerken und der anfänglichen Forderungen der UBS-Bank in Höhe von 500 Millionen Euro sei er optimistisch hinsichtlich noch bestehender Restrisiken. Es sei letztlich ein Glücksfall, dass die juristische Beabeitung nun in London erledigt wird. Vor der deutschen Gerichtsbarkeit wäre die Stadt Leipzig in eine miserable Situation gekommen. ++ (da/mgn/27.01.18 – 027)

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Amnesty-Generalsekretärin überraschend zurückgetreten – Nachfolger ist Deutsch-Ghanaer

Berlin, 3. August 2016 (ADN). Der überraschend nach dreieinhalb Jahren Amtszeit zurückgetretene Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International (ai), Selmin Calican, folgt Markus Beeko nach. Die 49jährige Türkischstämmige, deren Vertrag eigentlich erst in einem Jahr auslief, zog sich freiwillig von der Spitze der Organisation zurück. Wie die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) am Mittwoch weiter mitteilt, wurde der Deutsch-Ghanaer Beeko vom siebenköpfigen Vorstand einstimmig gewählt und wird ab September seine neue Tätigkeit aufnehmen. Bisher war er als Kommunikationsdirektor bei ai tätig. Seine große internationale Erfahrung sei ein Grund für seine Berufung. So habe er globale Projekte im Internationalen Sekretariat am Londoner Sitz der Menschenrechtsorganisation geleitet. Zudem habe er die Führungsposition der internationalen Steuerungsgruppe zu Menschenrechten im digitalen Zeitalter inne. ++ (mr/mgn/03.08.16 – 208)

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Singapur zieht sich vom Londoner Finanzplatz zurück

Singapur, 2. Juli 2016 (ADN). Eine von Singapurs wichtigsten Banken zieht sich nach dem  EU-Austritts-Referendum Großbritanniens aus dem Hypothekengeschäft in London zurück. Darüber berichtet am Wochenende die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“. Die United Overseas Bank (UOB) werde vorerst keine Kredite mehr für Wohnimmobilienkäufe in der britischen Hauptstadt vergeben. Bisher waren  in Singapur Immobilien auf den britischen Inseln sehr beliebt.

Auch aus anderen Banken des Stadtstaates kommen laut „Handelsblatt“ zurückhaltende Töne. Die größte Bank des Landes DBS mahnt ihre Kunden zur Vorsicht. ++ (fi/mgn/02.07.16 – 177)

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Bei Brexit kämpfen Paris und Frankfurt um Titel der kontinentalen Finananzhauptstadt

Frankfurt am Main, 11. Juni 2016 (ADN). Je näher der Tag der Entscheidung über das weitere EU-Schicksal Großbritanniens rückt, um so dichter prasseln die Prognosen über die weitere Entwicklung in Europa durch einen“Brexit“ über die Bevölkerung herein. Die europaweit führende Finanzbeobachter-Firma im Immobiliensektor Cantella teilt am Wochenende in Frankfurt am Main mit, dass im Falle eines britischen EU-Austritts Paris und Frankfurt am Main um den Titel als Finanzhauptstadt Kontinentaleuropas kämpfen werden. Dublin und Luxemburg würden aufgrund ihrer knappen Kapazitäten und der vergleichsweise schlechten Anbindungen für das Investment Banking wahrscheinlich ausscheiden. Amsterdam befinde sich  eher in einer Außenseiterposition.

Besonders betroffen wären von einem Brexit nichteuropäische Banken, die von London aus auf dem europäischen Markt operieren. Insbesondere treffe es US-amerikanische Banken, die einen Marktanteil von 50 Prozent in Europa innehaben. Deutlich geringer ist das Engagement von Schweizer Banken mit acht Prozent und japanischen Finanzinstituten mit zwei Prozent. Fondsgesellschaften würden ihre Mitarbeiter aufgrund des vorteilhaften Steuerregimes wohl in Dublin oder Luxemburg ansiedeln. Hegdefonds wären von einem Brexit nicht zwangsweise betroffen. Im Gegenteil: sie könnten von der zu erwartenden „Volatibilität“ womöglich profitieren. ++ (fi/mgn/11.06.16 – 156)

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Europas Landkarte ändert sich im Juni so radikal wie nie nach dem Mauerfall 1989

London/Zürich, 17. April 2016 (ADN). Unter dem Titel „Großbritanniens stiller Abschied“ schildert die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Wochenende auf der Titelseite einen eurpäischen Albtraum. Er sei keine kühne Phantasie, sondern werde mit einiger Wahrscheinlichkeit in gut zwei Monaten Realität.

„Wenn Europa am Morgen des 24. Juni aufwacht, wird es sich auf einer politischen Landkarte wiederfinden, die sich über Nacht so radikal verändert hat wie nie seit dem Mauerfall von 1989. Die britischen Wähler haben sich am Vortag mit einem knappen Volksentscheid von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union verabschiedet. Die EU hat auf einen Schlag ihre neben Frankreich stärkste Militärmacht,den führenden Finanzplatz, die zweitgrösste Volkswirtschaft, die drittgrößte Bevölkerung, eine Hochburg der europäischen Kultur, der universalen Menschenrechte, der Demokratie und der freien Marktwirtschaft verloren.“ ++ (eu/mgn/17.04.16 – 107)

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Dammbruch in britischer Finanzwelt gegen EU – Lloyds Chef Blackwell plädiert für Brexit

London/Düsseldorf, 22. Oktober 2015 (ADN). Es gibt keine „überzeugenden Gründe“ für Großbritannien, Teil der Europäischen Union (EU) zu bleiben, wenn es nicht zu 2signifikanten“ Reformen käme. Das erklärte Norman Blackwell, Verwaltungsratschef der Lloyds Banking Group und Mitglied des britischen Oberhauses, jüngst in einer Parlamentsdebatte. Darüber berichtet das „Handelsblatt“ am Donnerstag. Blackwell sei der erste hochrangige Banker auf der Insel, der damit den Befürwortern eines britischen Ausstiegs aus der EU Rückenwind gibt. Seine Kollegen hätten sich bisher überwiegend gegen einen solchen Brexit ausgesprochen und gegen eine Kappung der bisherigen Verbindungen zu Brüssel. Blackwells nunmehrige Sichtweise werde allenfalls von Hedgefonds vertreten.

Die Kampagne der Austrittsgegner hat jetzt begonnen, so das Handelsblatt. Offenbar sortiere sich die Branche neu. Beobachter erwarteten, dass als nächstes Bank-of-England-Chef Mark Carnay klare Position bezieht. Die Notenbank habe die möglichen Folgen eines Brexit untersucht. Carnay wollte zu Wochenmitte in Oxford die Ergebnisse seiner Analyse präsentieren. 

„Jüngst hat sich London seine Stellung als weltweit führendes Finanzzentrum in einer Rangliste der britischen Denkfabrik Z/Yen Group wieder erkämpft. Doch Banker sehen diese Position gefährdet, sollte es zu einem Brexit kommen“, schreibt die Düsseldorfer Wirtschaftszeitung.++ (fi/mgn/22.10.15 – 286)

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