Entwicklungsprojekt für handliches Glyphosat-Messgerät

Leipzig/Dresden, 2. Februar 2019 (ADN). Das Institut für Biochemie der Universität Leipzig und das Institut für Genetik der Technischen Universität (TU) Dresden kooperieren bei der Entwicklung einer Messapparatur zur Ermittlung des Gehalts an Glyphosat in Wasser und Lebensmitteln. Am Ende soll ein kleines Tischgerät oder sogar ein tragbares und handliches Messinstrument entstehen. Wie die Universität Leipzig am Wochenende weiter mitteilt, werden die ersten Geräte wahrscheinlich ab dem Jahr 2023 bei Pilotkunden getesten werden können.

Das Kooperationsprojekt  im Wertumfang von 1,9 Millionen Euro wird von der Firma UMEX Dresden geleitet. Fördermittel kommen von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Nach den Worten von Dr. Kai Ostermann von der TU Dresden ist das Interesse an einer solchen Technologie groß, da es beim Thema Glyphosat und seinen Auswirkungen erhebliche Verunsicherung gibt. Der zumeist als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzte Stoff bestimmt seit Jahren politische Diskussionen auf nationaler und europäischer Ebene, weil er krebserregend sein soll. ++ (wt/mgn/01.02.19 – 033)

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Spahn soll „Hartz-IV-Kreide fressen“ – Arroganz der Macht

Stuttgart, 13. März 2018 (ADN). Rund 15.000 Menschen haben bereits eine Petition unterzeichnet, in der der neue, noch nicht ins Amt verpflichtete  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn temporär unter Hartz-IV-Konditionen sein Leben fristen soll. Es ist eine empörte Reaktion von der Basis – im vorliegenden Fall von Sandra S. aus Baden Württemberg initiiert. Die 40jährige Arbeitslose hält Spahns jüngste Aussage „Hartz-IV bedeutet nicht Armut“ für respektlos und verletzend. Sein Kommentar zeuge nicht nur von Unkenntnis. Deswegen fordert sie ihn dazu auf, nur einen Monat lang unter den Verhältnissen von Hartz-IV mit einem Grundregelsatz von monatlich 416 Euro zu existieren. Ihre eigene derzeitige Situation schildert sie folgendermaßen: „Ich erhalte vom Jobcenter im Monat 950 Euro plus Kindergeld in Höhe von 194 Euro. Davon zahle ich selbst Miete, Strom und Gas – rund 620 Euro. Dazu kommen die Kosten für Telefon, Medikamentenzuzahlungen, Essensgeld und Ausflüge im Hort meines Sohnes. Für Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Fahrtkosten bleiben mir in guten Monaten 350 bis 400 Euro“.  An Freizeit, Hobbys, Freunde, Kino und Urlaub wage sie gar nicht erst zu denken. Vielleicht verhungere sie nicht, aber wehe die Waschmaschine geht kaputt oder eine Klassenfahrt steht bevor. Dann werde es richtig eng. Zehn Euro pro Tag bleiben. „Das bedeutet finanzielle Armut, Herr Spahn“, bemerkt die Kritikerin abschließend. ++ (so/mgn/13.03.18 – 072)

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Klimawandel löst Tauwetter in Zentraljakutien aus

Leipzig, 13. Juli 2017 (ADN). „Derzeit beobachten wir in Zentraljakutien eine Beschleunigung der Tauprozesse, was wiederum die Lebensbedingungen der Bevölkerung beeinflusst. Dies konnten wir anhand geowissenschaftlicher Daten und anthropologischer Studien nachweisen. Das erklärte Dr. Mathias Ulrich vom Institut für Geographie der Universität Leipzig, der gemeinsam mit Prof. Otto Habeck vom Institut für Ethnologie der Universität Hamburg und Prof. Susan Crate von der George Mason University in Fair (USA) an Forschungen in arktischen Regionen Ursachen und Wirkungen klimatischer Veränderungen untersuchten. Wie die Universität Leipzig am Donnerstag weiter mitteilt, besteht die zentrale Schlussfolgerung der Studien in der Erkenntnis, dass die Zukunft des Ökosystems und die Art der Landnutzung in Zentraljakutien – und generell in den subarktischen und arktischen Regionen – nicht nur von der Geschwindigkeit  und dem Umfang der Umweltveränderung abhängt, sondern auch von globalen, nationalen und regional-sozio-ökonomischenFakten abhängt. Und das erheblich. Dazu zählen die demographische Entwicklung, der technologische Wandel , die agrarpolitische Dynamik und die kulturelle Bedeutung von Lebensmitteln sowie ländliche Lebensgrundlagen. Für die künftige Forschung ist daher die Kombination von sozial-geowissenschaftlichen Erkenntnissen und die intensive Kommunikation zwischen Wissenschaftlern, regionalen Experten, Medien und einheimischen Landnutzern zu empfehlen. ++ (kl/mgn/13.07.17 – 195)

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Schärfere Verteilungskämpfe innerhalb des Prekariats – Bis 2018 eine halbe Million Wohnungslose

Berlin, 30. November 2015 (ADN). Die Tafeln versorgen in Deutschland mehr als eine Million arme Menschen. Dazu zählen Arbeitslose, Geringverdiener, verschuldete Rentner und Obdachlose. Sie bekommen an den Ausgabestellen Lebensmittelspenden aus Supermärkten und von Bäckern – ab und zu auch Hygieneartikel. Wie die Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ am Montag berichtet,  kommen nun auch immer mehr Flüchtlinge. In manchen Städten würden nun doppelt so viele Menschen anstehen wie in den Jahren zuvor. Nach Zählungen des Bundesverbandes Deutscher Tafeln sind es mehr als 200.000 Menschen aus Notunterkünften und Asylheimen, die die Hilfeeinrichtungen zusätzlich aufsuchen.

Der Trend setzt sich in anderen Lebensbereichen fort. So steigt die Obdachlosigkeit. Obwohl die Zahl der Wohnungslosen in den letzten Jahren gewachsen ist, sei kaum in den geförderten Wohnungsbau investiert worden. „Laut der BAG Wohnungslosenhilfe waren im letzten Jahr 335.000 Menschen betroffen. Das sei der höchste Stand seit zehn Jahren und im Vergleich zu 2012 eine Steigerung um 18 Prozent. Rund 40.000 lebten ‚völlig ohne Dach über dem Kopf'“, schreibt „Der Tagesspiegel“. Die Organisation erwarte bis zum Jahr 2018 eine halbe Million Wohnungslose. Zitiert wird der BAG-Vorsitzende Winfried Uhrig. Wegen des angespannten Wohnungsmarktes entstünde nun eine Rivalität, die „offensichtlich und vorhersehbar“ war. Sie sei auch gefährlich.

Ein ähnliches Bild bietet der Arbeitsmarkt. Nach Angaben des Chefs der Bundesagentur für Arbeit sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, sind von den derzeit rund 500.000 Bleibeberechtigten etwa 350.000 erwerbsfähig. Bei sozial schwachen Einheimischen taucht immer häufiger die Frage auf, ob die Flüchtlinge mehr wert sind als sie selbst. ++ (so/mgn/30.11.15 – 325)

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