Bürokratie knebelt deutsche Kleinbetriebe – 47,4 Milliarden Euro jährliche Kostenlast

Frankfurt am Main, 29. Dezember 2017 (ADN). Ein eigenartiger Rückstand in einem der wirtschaftsstärksten Länder der Erde wird durch Bürokratie verursacht. Von ihr werden Deutschlands Kleinbetriebe geknebelt. Auf welch absurde Weise das geschieht, darüber berichtet der Deutschlandfunk am Freitag. Am Beispiel des Unternehmers Mario Furlanello aus Frankfurt am Main wird die ganze Abstrusität behördlicher Willkür demonstriert.

Der Inhaber einer Kochschule will in ein anderes Gewerbefach wechseln und eine Gastwirtschaft eröffnen. Er erlebt dabei überraschende Blockaden. Eine dieser merkwürdigen Szenen dreht sich um Auto und Führerschein des Betroffenen. Bei der Ummeldung des Autos verlangt die Führerscheinstelle einen Gewerbeschein. Er soll als Nachweis die Adresse der neuen Firma vorgelegt werden. Ihre Anmeldung und ihr Eintrag im Handelsregister bleiben unbeachtet. In der Zeit des entstandenen Bürokratie-Vakuums kann Furlanello seine geschäftlichen Wege nur per pedes erledigen.

Um die Bürokratielast messbar zu machen, unternimmt die EU entsprechende Bemühungen. So hat sie beispielsweise ermittelt, dass allein die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes 2014 in Deutschland einen Zuwachs an Bürokratie in Höhe von zehn Milliarden Euro gebracht hat. 

Berechnungen des IW Köln zufolge betragen die staatlich verursachten Bürokratiekosten von Unternehmen in Deutschland 47,6 Milliarden Euro jährlich. Das ifo-Institut München schlussfolgert, dass die wichtigste Maßnahme zur Förderung privater Investitionen im Abbau von Bürokratie besteht – noch vor Steuerentlastung und Senkung der Lohnnebenkosten. ++ (hk/mgn/29.12.17 – 374)

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