Katholische Amtskirche bedingt dialogbereit

Leipzig, 29. Mai 2016 (ADN). Die katholische Amtskirche zeigte sich bei dem am Sonntag in Leipzig beendeten 100. Deurtschen Katholikentag in Leipzig nicht oder nur bedingt dialogbereit. Ein freier Journalist machte vor Ort den Lackmustest der Meinungs- und Pressefreiheit. Unter Nachweis seiner Mitgliedschaft in der Organisation investiver Journalisten „Netzwerk Recherche“ wollte er sich im Pressezentrum der Veranstaltung akkreditieren lassen, um über das bundesweit relevante Ereignis zu berichten. Das wurde ihm vom Leiter des Pressezentrums, Theodor Balzenius, rundweg mit der Antwort abgeschlagen, dass der Zugang nur Journalisten mit einem „anerkannten Presseausweis“ gewährt werde.

Von der schroffen Abweisung des Kirchenfunktionärs ließ sich der Betroffene nicht entmutigen und versuchte, dennoch an bestimmten politischen Diskussionsforen teilzunehmen. Das gelang nur in der Oper, wo über weltweite Nachhaltigkeit in der Zeit nach Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Dezember 2015 debattiert wurde. Am Einlass standen offensichtlich katholische Laien, die das betreffende Presse-Dokument akzeptierten. Im Neuen Rathaus, wo Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur Energiewende und dem TTIP-Abkommen Stellung nehmen sollte, wurde der Berichterstatter sofort abgewiesen. Er kam nicht einmal bis zur Taschenkontrolle durch.

Auch Hartz-IV-Empfängern wurde der Besuch mit den geforderten Eintrittspreisen fast unmöglich gemacht. Sie sollten „ermäßigte“ Karten zahlen – jeweils 21 Euro pro Tag oder 62 Euro für den gesamten Katholikentag. Kein Wunder, dass sich prekär lebende Menschen auf der unter dem insofern widersinnig klingenden Motto „Sieh‘ da ist der Mensch“ stehenden Veranstaltung kaum einfanden und letztlich die Gesamtteilnehmerzahl mit 40.000 Besuchern weit unter den Erwartungen geblieben ist. ++ (me/mgn/29.05.16 – 143)

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Für acht Gramm Gold fallen 14 Tonnen Giftmüll an

Leipzig/Bamberg, 28. Mai 2016 (ADN). Um die acht Gramm Gold seines Eherings zu gewinnen, fallen 14 Tonnen Giftmüll im Goldbergbau an. Auf diesen dramatischen Tatbestand weist Hartmut Heidenreich am Sonnabend am Stand des Erzbistums Bamberg beim 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig hin, um die Dimension des Raubbaus bei der Förderung von Rohstoffen zu verdeutlichen. Im Beisein von Erzbischof Ludwig Schick und Weihbischof Herwig Gössel stellte die Diözese ihr Programm für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften vor. Dazu präsentierte die Religionsgemeinschaft von rund 700.000 Katholiken in der fränkischen Region Leitlinien zur Nachhaltigkeit für das Erzbistum Bamberg unter dem Titel „Einfach fair leben“. Nach den Worten von Erzbischof Schick geben sie konkrete Empfehlungen und bieten Hilfestellung an, um beispielsweise Pfarreien, Bildungshäusern und Schulen, Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten sowie den Pfarrern und Kirchenpflegern, und der Mitarbeiterschaft im Ordinariat Orientierung zu geben. So sollen dem Anfang dieses Monats erschienenen Programm zufolge bei der Beschaffung aller Waren und Dienstleistungen die Kriterien Umweltfreundlichkeit, Langlebigkeit, Sozialverträglichkeit, faire Löhne und Arbeitsbedingungen mindestens gleichrangig mit dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit bewertet werden.   ++ (nh/mgn/28.05.16 – 142)

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