Erfurt/Kassel, 19. März 2020 (078)
Preis „Das Glas der Vernunft“ an Edward Snowden
Kassel, 25. September 2016 (ADN). Der amerikanische Whistleblower und in Russland an unbekanntem Aufenthaltsort lebende Edward Snowden hat den diesjährigen Preis „Das Glas der Vernunft“ am Wochenende in Kassel erhalten. Die Auszeichnung wurde zum 26. Mal vergeben. Sie wird gestiftet von Bürgern aus der Stadt und Region Kassel. Die Initiative für den Preis ging von dem Urologen Hans-Jörg Melchior und dem Unternternehmer Bernd Behrens aus, nachdem der Eiserne Vorhang am 9. November 1989 nach den Bürgerprotesten in der DDR gefallen war. Mit dem dann folgenden Beitritt der
DDR zur BRD rückte die hessische Stadt Kassel, die sich bis dahin in einer unbequemen Zonenrandlage befand, wieder ins Zentrum deutschen Territoriums.
Der Preis wird jährlich an Personen vergeben, die sich den Idealen der Aufklärung, der Überwindung idelogischer Schranken, der Vernunft und der Tolerenaz gegenüber Andersdenkenden verschrieben haben. Der erste, der den mit 10.000 Euro dotierten Preis verliehen bekam, war Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher. ++ (me/mgn/25.09.16 – 261)
http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46
Solarenergie boomt weltweit, nur nicht in Deutschland
Düsseldorf, 21. Juni 2016 (ADN). „Es ist paradox: Solarenergie boomt weltweit – nur in Deutschland nicht“. Diese überraschende Schlussfolgerung zieht die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ am Dienstag. Ausgerechnet dort, wo der Siegeszug der Sonnenverstromung begonnen hat, liege der Markt in Trümmern. Viel schlimmer als jetzt könne es nach einhelligem Tenor kaum kommen. Der deutsche Solarmarkt liege schließlich völlig danieder. „Wurden in den Boomjahren um 2010 hierzulande noch Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu acht Gigawatt pro Jahr neu ans Stromnetz angeschlossen, waren es 2015 nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft nicht einmal mehr 1,5 Gigawatt. In den ersten Monaten dieses Jahres brach der Zubau sogar noch weiter ein,“ schreibt das Blatt.
Um die Misere zu begreifen, muss man nach Überzeugung des Autors Franz Hubik an den Geburtsort der Solarindustrie reisen. Es handelt sich dabei um das Städtepaar Bitterfeld-Wolfen unweit von Leipzig. Mit Q-Cells wurde dort der einst weltgrößte Solarkonzern aus dem Boden der zu DDR-Zeiten durch Braunkohle-Abbau geprägten Region gestampft. Die Subventionsorgie fand bald ein Ende durch Massenangebote der Billighersteller aus China. Es blieb ein Namensfriedhof diverser Solarfirmen zurück. Im Reich der Sonnenfinsternis flackern nun kleine Lichtblicke 270 Kilometer entfernt im hessischen Kassel. Dort erwacht mit SMA Solar ein totgeglaubter Branchenprimus zu neuem Leben. ++ (en/mgn/21.06.16 – 166)
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IHK-Verweigerer betreuen 50 Gerichtsverfahren zur Rückzahlung von IHK-Mitgliedsbeiträgen – Zwei Milliarden Euro auf der Kippe
Kassel, 13. Juni 2016 (ADN). Nach Angaben des Bundesverbandes für freie Kammern (bffk) stehen derzeit zwei Milliarden Euro an Beitragseinnahmen in den deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie in den Handwerkskammern (HWK) auf der Kippe. Nach einem vor einigen Wochen vom Bundesverwaltungsgericht veröffentlichten Urteil muss die IHK Koblenz erhebliche Summen an ihre Mitgliedsbetriebe zurückzahlen, weil sie damit rechtswidrig Rücklagen gebildet hat. Übertragen auf die anderen der 79 IHK schätzt der bffk die damit aufgelaufenen rückzahlungspflichtigen Beträge auf 450 Millionen Euro. Dazu kommen noch die auf dieselbe Art zustandegekommenen Geldbeträge in den 55 Handwerkskammern. Nach Informationen der Vereinigung ist die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts wegweisend für die insgesamt 50 laufenden Gerichtsverfahren, die der bffk bundesweit vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit betreut.
Der bffk, der aus der im Jahr 1995 gebildeten Interessengemeinschaft der IHK-Verweigerer hervorgegangen und 1996 in Dortmund als Verein gegründet worden ist, lehnt die Pflichtmitgliedschaft in den IHK und HWK ab. Er residiert seit 2009 in Kassel und wird dort von Geschäftsführer Kai Boeddinghaus geleitet. Zu den Prinzipien des in diesem Jahr 20 Jahre lang existenten Vereins gehören die freiwillige Mitgliedschaft in Kammern, demokratische Wahlen und die Begrenzung der Kammertätigkeit auf bestimmte Aufgaben. ++ (wi/mgn/13.06.16 – 158)
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