Italien feiert Dante Alighieri

Rom, 25. März 2021 (ADN). Italien begeht am Donnerstag zum zweiten Mal den Dante-Tag. Landesweit gibt es rund 200 Initiativen, den Nationaldichter Dante Alighieri zu würdigen. Premiere des Dante-Tags war 2020.

Am 25. März soll Dante die Reise durch die Hölle in seinem Versepos „Göttliche Komödie“ angetreten haben. „La comedia divina“ ist die Wiege der italienischen Sprache, Dante Alighieri ihr Schöpfer. Ein Kernsatz des Werkes lautet: „Segue il tuo corso e lascia dir‘ la gente“ (Gehe Deinen Weg und lass die Leute reden !) Dieses Leitmotiv hatte der deutsche Philosoph und Politökonom Karl Marx seinem Hauptwerk „Das Kapital“ vorangestellt.

Der 1265 in Florenz geborene Dante gilt als „Vater der italienischen Sprache“ und ist vor 700 Jahren – am 14. September 1321 – in Ravenna gestorben. Er ist Italiens unumstrittener Nationaldichter. ++ (ku/mgn/25.03.21 – 080)

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Visegrad: Zuwachs für „Pakt freier Städte“

Budapest, 10. Februar 2021 (ADN). Das Bündnis freier Städte der vier Visegrad-Staaten erwartet Zuwachs. Dem Ende 2019 gegründeten Verbund der Hauptstädte Warschau, Prag, Budapest und Bratislava wollen sogar außereuropäische Metropolen beitreten, verlautet aus der slowakischen Kapitale.

Das Städtebündnis, dass in Distanz der jeweiligen Staatsregierungen agiert und operiert, hat sich Freiheit, Weltoffenheit und Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Beispielsweise wollen sie auf direktem Wege Finanzmittel aus den EU-Fördertöpfen des „Green-Deals“ erwirken, um mehr Nachhaltigkeit vor Ort zu erreichen. Außerdem soll der Status der städtischen Selbstverwaltung gestärkt werden. Als Vorbild schweben einigen die italienischen Stadtstaaten der Renaissance wie Florenz und Venedig vor. ++ (ko/mgn/10.02.21 – 041)

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Verdrängen ist Endstadium der Macht des Vergessens

Florenz/Dublin, 22. November 2020 (ADN). Das Vergessen gehört zum gesellschaftlichen Erholungsprozess. So erklärt der australische Historiker Christopher Clark die Erwartung, dass auch die Corona-Krise rasch den Kreis der menschlichen Sorgen verlässt. „Pandemien verschwinden sehr bald aus dem kollektiven Bewusstsein“, sagt der Geschichtsexperte und Buchautor am Sonntag im Deutschlandfunk. Deshalb bleibe es fraglich, ob Lehren aus der Krise gezogen werden. Als überzeugendes Beispiel nennt er die italienische Stadt Florenz, die einst von der Pest überzogen war.

Dass das auch für politische Schreckensereignisse gilt, zeigt der „irische Blutsonntag“, mit dem vor 100 Jahren die britische Krone Dublin und Irland brutal unterworfen hatte. Britische Besatzer erschossen 14 Zivilisten aus Rache dafür, dass die Untergrundorganisation IRA zwölf hohe britische Agenten umgebracht hatte. Dem folgte ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg.

Nach den Worten des Journalisten Padhraic O Dochartaich setzt Versöhnung die Benennung von Unrecht voraus. „Es ist so lange so erfolgreich totgeschwiegen worden, das es eigentlich nicht mehr existiert. Vielleicht ist es gar nicht geschehen. Das ist einfach die Macht des Vergessens, genau das Gegenteil von Erinnerungskultur und Gedächtniskultur. Man muss sich nicht entschuldigen für das, was nach unserer Erinnerung gar nicht geschehen ist. Das ist das Endstadium des Erfolges der Verdrängung.“ ++ (352)

Florenz: Logik-Spirale „Reich bleibt reich“ – Spitzenverdiener gleichen Namens über sechs Jahrhunderte hinweg

Florenz, 9. Juni 2016 (ADN). Dass Einkommens- und Vermögensvor- und nachteile im Laufe von drei Generationen verschwinden, hatte 1986 der US-amerikanische Nobelpreisträger und Ökonom Gary Becker behauptet und zu beweisen versucht. Nun haben zwei italienische Wirtschaftswissenschaftler das Gegenteil eindrucksvoll belegt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am Donnerstag weiter berichtet, haben Guglielmo Barone und Sauro Mocetti in einer empirischen Studie nachgewiesen, dass sich der Reichtum der Florentiner Spitzenverdiener innerhalb von sechs Jahrhundert nicht  nur erhalten hat, sondern vergrößerte.

Der Langzeitstudie lagen außerordentlich viele Daten zugrunde. Ausgangspunkt war eine digitalisierte Liste der Florentiner Steuerzahler aus dem Jahr 1427. Das lückenlose Register über die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die Berufe von damals 10.000 Familien entstand aufgrund einer akuten Finanzkrise. Die Stadtrepublik Florenz stand  nach einem Krieg gegen Mailand im frühen 15. Jahrhundert kurz vor der Pleite. Die Stadtregierung ließ eine Steuererhebung vornehmen, um den Bürgern Geld für die Stadtkasse abzuknöpfen. Angesichts der Finanzkrise der heutigen Zeit ist das nichts Neues. Von den 1.900 Florentiner Nachnamen aus der Frührenaissance sind im Register des Finanzamtes 584 Jahre später noch 900 übrig geblieben. 52.000 Steuerzahler trugen im Jahr 2011 noch diese Namen. Schlussfolgerung: Die selben Reichen bleiben reich. ++ (mo/mgn/09.06.16 – 154)

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