Zwischenbilanz: „Fake News“ kein neues Phänomen

Köln/Berlin, 27. November 2018 ADN). „Fake News“ ist kein neues Phänomen. Die Sache ist weit über Trump hinaus kompliziert und gefährlich. Es geht auch um weit mehr als nur um Journalismus. Diese Einschätzung gibt am Dienstag die Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunk in einer Zwischenbilanz.

Neben den zahlreichen Erscheinungsbildern von Halbwahrheiten bis hin zu Desinformationskampagnen nennt der Sender das Manko fehlender Themen und die eventuell lückenbehaftete Themenauswahl. „Berichten wir noch genug über Syrien und kommt der Jemen zu kurz ? Haben wir die Armut in Deutschland genug auf dem Schirm und warum ist das Auto in vielen journalistischen Köpfen so wichtig“, wird gefragt. ++ (me/mgn/27.11.18 – 311)

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Medien sollen informieren, nicht erziehen

Leipzig, 29. Oktober 2018 (ADN). „Wir sollten tun, wofür wir Journalisten geworden sind – nämlich kritisch zu berichten über  alles und über jeden.“ Diesen Grundsatz artikuliuierte der Kolumnist des Magazins „Stern“ und langjähriges Mitglied dessen Chefredaktion, Hans-Ulrich Jörges, am Montagabend in Leipzig beim 15. Mitteldeutschen MedienDialog. Dass es sich in mehrfacher Hinsicht lohnt, auch gegen die in der Presselandschaft vorherrschende Meinung anzuschreiben, zeige das Beispiel der „New York Times“. Sie sei geradezu ein Feindblatt von Donals Trump geworden und dennoch gehe es ihr wirtschaftlich prächtig. Allein im vergangenen Quartal dieses Jahres habe das Blatt 109.000 neue Digital-Online-Abbonements hinzugewonnen. Ähnliche Erfolge gebe es für die Printversion. Insofern sei es unverständlich, dass in Deutschland die gedruckten Medien seit Jahren an schwindenden Auflagen kranken und dahindümpeln. Nach Ansicht von Jörges ist der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein halber Trump. Er sei mit dem USA-Botschafter in Deutschland befreundet und sei – ungewöhnlicherweise – in Washington im Weißen Haus empfangen worden.

Dagegen wandte Christoph von Marschall, USA-Kenner und Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion der Zeitung „Der Tagesspiegel“, ein, dass die „New York Times“ nur für einen Teil der Gesellschaft schreibe und sogar zu deren Spaltung beitrage. „Wenn eine Seite anfängt zu lügen, dann klingt die andere Seite auch wie eine Lüge“, meint er. Es müsse Journalisten bewusst sein, dass ihre Aufgabe im Informieren bestehe, nicht im Erziehen von Menschen. Insofern sei der mediale Konsens in Deutschland fatal, der vorgibt, wie Donald Trump gesehen werden müsse. Polen und Franzosen beispielsweise hätten diesbezüglich eine ganz andere Grundeinstellung. Die aktuelle, in Deutschland mit viel Aufatmen verbundene Ankündigung von Angela Merkel, demnächst schrittweise ihre Ämter aufzugeben, sei für das Ausland eine schlechte Nachricht. Sie habe nämlich für andere Länder Stabilität verkörpert und oft die Interessen kleinerer Länder – beispielsweise Schweden oder Polen – im Auge gehabt und mit vertreten.     

 Im Zentrum der Veranstaltung unter dem Titel „Trumpismus in Europa – Journalismus und Pressefreiheit in Zeiten von Fake News“ stand, wie mit Falschnachrichten mittlerweile nicht nur in den USA, sondern auch in Europa Politik gemacht wird, und wie die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmen. ++ (me/mgn/29.10.18 – 282)

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Kramp-Karrenbauer: Realität der Menschen im Mittelpunkt von Politik

Berlin, 15. April 2018 (ADN). Es ist der demokratische Auftrag an CDU und CSU, im Übrigen auch an alle Parteien, sich mit der Realität der Menschen auseinanderzusetzen. Das erklärte die Generalsekrektärin der Christlich-Demokratischen Union (CDU), Annegret Kramp-Karrenbauer, am Sonntag im Deutschlandfunk-Interview. Politik beginne mit dem Betrachten der Realität.Das eine oder andere Szeneviertel in Berlin könne nicht die Wirklichkeit in ganz Deutschland abbilden.

Wie es um die Wirklichkeit und deren Darstellung tatsächlich steht, erläutert ebenfalls am Wochenenende die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) auf Seite 1 unter der Überschrift „Fake-News gehören zur Politik“. Die Bürger westlicher Demokratien müssten schon immer mit widersprüchlichen Informationen umgehen, vertrauenswürdige Quellen auswählen und sich ein eigenes Bild machen. Die Schweizer erlebten das jährlich mehrfach bei Volksabstimmungen. Informationen, ob nun in wahrhaftiger oder falscher Absicht verbreitet seien stets eine bewährte Waffe im politischen Kampf gewesen. ++ (pl/mgn/15.04.18 – 105)

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Fake News über gravierende Ereignisse der deutschen Novemberervolution 1918/19

Weimar, 26. November 2917 (ADN), Es gibt keine Original-Bilder der Ausrufung der Republik vom Berliner Schloss – weder von Philipp Scheidemann noch von Karl Liebknecht. Was dazu an bildlichen Darstellungen verbreitet wird, sind Fake News aus der Zeit der deutschen Novemberrevolution 1918/19. Wie auf einer am Sonntag in Weimar beendeten dreitägigen internationalen Fachtagung von Historikern weiter festgestellt und erläutert wurden, sind auch die betreffenden Ansprachen der beiden sozialistischen Politiker nicht mitstenographiert worden. Das wäre bei solch bedeutenden historischen Vorgängen unabdingbar gewesen. Alles der Nachwelt dazu Überlieferte sei erst später in die Ereignisse dieses gravierenden gesellschaftlichen Umbruchs hineininterpretiert worden. Die doppelte Ausrufung der Republik verkörpere reine Symbolik. Dazu gehöre auch, dass Liebknecht genau an das Fenster des Schlosses getreten sein soll, von dem aus Kaiser Wilhelm II. bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs verkündet hatte, erkenne keine Parteien mehr, erkenne nur noch Deutsche.

Dass in den Chaos-Tagen der Revolution dann in der Weimarer Republik überhaupt eine demokratische Grundordnung zustande kam und erst nach 13 Jahren – und nicht schon sehr viel früher  – zusammenbrach, bezeichnete Prof. Jens Hacke von der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg als eine Art Wunder. Es handele sich also keinesfall nur um eine Geschichte des Scheiterns. Damals hätten die Militärs nicht nicht nur Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht mit dem Tode bedroht, sondern auch andere führende Köpfe der politischen Umwälzung. Umgekehrt fürchteten Monarchisten und andere konservative Kräfte selbst, umgebracht zu werden. Dass es – wider Erwarten – nicht geschah, hatte die Bündelung ihrer Kräfte zur Folge, hob die Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Prof. Kirsten Heinsohn, hervor. Prof. Ingrid Sharp, Lehrstuhlinhaberin für deutsche Kultur- und Gendergeschichte an der Universität Leeds, setzte sich mit der Frauenbewegung während der Novemberrevolution und der Weimarer Republik auseinander. Mark Jones, Research Fellow an der Freien Universität Berlin und am University College Dublin, erörterte Gewalt- und Mordexzesse während der Novemberrevolution.

Die Tagung wurde von der Forschungsstelle Weimarer Republik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Verein Weimarer Republik organisiert und koordiniert. Der Verein wurde im Jahr 2013 von engagierten Bürgern gegründet. Er verfolgt das Ziel, an die Weimarer Republik zu erinnern. Das gilt insbesondere für das bevorstehende 100. Jubiläum der Novemberrevolution. Einige der damaligen Probleme sind erstaunlich aktuell und es können aus dieser Zeit wertvolle Lehren gezogen werden. Mit Projekten und Veranstaltungen soll dafür geworben werden, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern täglich neu erkämpft werden muss. ++ (hi/mgn/26.11.17 – 331)

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Inobhutnahmen von Kindern stark gestiegen

Berlin, 29. April 2017 (ADN). Zwischen 2014 und 2015 ist in Deutschland die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern um rund 30 Prozent auf 77.645 gestiegen. Immer öfter entfernen Jugendämter und undurchsichtig tätige freie Träger Kinder aus ihrem Zuhause. Zuweilen sind es fadenscheinige Gründe. Die Angaben macht das Medium RT Deutsch am Sonnabend in einem Bericht, der anhand von zwei Beispielen die Vorgänge beschreibt. Betroffene berichten, dass freie Träger in ihren Gutachten häufig mit Lügen und falschen Tatsachenbehauptungen operieren.

„Aufgrund dieser mit Fake News oder willkürlichen, oft ideologisch unterfütterten, Hypothesen angereicherten Gefälligkeitsgutachten schreibt das Jugendamt dann Aufenthalte vor oder erteilt Betreuungaufträge. Regelmäßig an den Träger, der das jeweilige Gutachten organisiert hat“, teilt RT Deutsch mit. ++ (so/mgn/29.04.17 – 120)

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„Flüchtlinge“ heißen plötzlich „Zuwanderer“

Frankfurt am Main, 22. April 2017 (ADN). „Was ist das denn nun plötzlich ? ‚Flüchtlinge‘ heißen ‚Zuwanderer‘, Zuwanderer-Kriminalität ist kein Tabu-Thema mehr, Demokratie ist nicht mehr nur die Macht- und Pöstchenverteilung unter Freunden, zwischen Merkel und Kumpel Schulz, und linke und grüne Ausgrenzungspolitik wird immer mehr als schädlich für unsere angestammten demokratischen Werte und Rechte.“ Das schreibt Alexander Wallasch am Sonnabend auf dem Portal tichyseinblick.de und fragt sich, ob frischer Wind die Redaktionsstuben durchweht oder ob nur die pure Angst angesichts sinkender Verkaufszahlen an diese misstrauisch beäugten Redlichkeitsurmen treibt.

Dazu gebe es nur drei Lesarten: Entweder haben sich die Medien besonnen und kehren zurück zu einem Minimalkonsens, was ihr verschütt gegangenes Berufsethos betrifft. Zweitens, man ist so sehr mit dem politischen Berlin verstrickt, dass man den Kurs der kritischen Annäherung an den Wählerwillen bis zur Bundestagswahl gewillt ist mitzugehen. Drittens man ängstigt sich auf einmal vor dem Dämon, den man rief, um die lästigen neuen Mitbewerber auf dem Online-Markt zu diskreditieren, der „Fake-News-Kampagne“, deren Opfer man selbst fürchtet, werden zu können, wie die aktuelle Kehrtwende der „ZEIT“ eindrucksvoll belegen könnte. Es könnte einer Melange aller drei Varianten sein, schlussfolgert der Autor. ++ (me/mgn/22.04.17 – 112)

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„Die Zuschauer sehen alles“ – Journalismus mit zu großer Distanz zur Wirklichkeit

Köln, 14. März 2017 (ADN). „Nahe an den Menschen sind Journalisten nur, wenn sie zu den Menschen gehen. Wenn ich nur in der Redaktion in Köln, Hamburg oder Berlin sitze, werde ich viele Sachen gar nicht mitbekommen“. Dieses Eingeständnis machte der Chefredakteur von RTL Television und Geschäftsführer von Info Network, Michael Wulf, unter dem Schlagwort „Lügenpresse“ in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), das in der Dienstagausgabe veröffentlicht ist. Vor zwei Jahren hätte der Sender eigens eine Mitarbeiterwohnung eingerichtet, in der Reporter und Redakteure einige Zeit leben und mit den Menschen vor Ort Interviews führen, sich gemeinsam Sendungen ansehen und besprechen, sich im direkten Umfeld umsehen. Derzeit werde das gerade in Chemnitz gemacht, zuvor sei man in Duisburg-Aldenrade gewesen. Dabei bestätige sich immer wieder: Die Zuschauer sehen alles. Damit gab Wulf indirekt zu, dass die Journalisten bislang eigentlich auf Distanz zur Bevölkerung und deren Wirklichkeit gegangen waren und sind.

Zwar ist der Chefredakteur nicht der Meinung, dass es in Deutschland generelle Vorbehalte gegen den Journalismus gibt. Die Menschen erwarteten jedoch von den Medien eine verlässliche Faktenbasis, auf der Politik und andere Themen diskutiert werden können. Erfolge seien nur durch Qualitätsnachrichten zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Wer bei Facebook, Twitter, Instragram oder Snapchat unterwegs sei, dem falle es nicht so leicht, zwischen Fake News, Informationen mit gewissem kommerziellem Hintergrund und echten Nachrichten zu unterscheiden. ++ (me/mgn/14.03.17 – 069)

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Irrungen und Wirrungen um den Staat Preußen

Berlin, 25. Februar2017 (ADN). Preußen löst erneut „Irrrungen und Wirrungen“ aus. Getreu dem gleichnamigen Werk seines einstigen Bürgers Thedor Fontane, hugenottischer, also französischer Herkunft, wird am Sonnabend der Tilgung des preußischen Staates durch die allierten Siegermächte vor 70 Jahren gedacht. Mit dem berühmten, im Gebäude des preußischen Kammergerichts erlassenen Kontrollratsgesetz Nr. 46 sei am 25. Februar 1947 der Staat Preußen aufgelöst worden. So geistert die Nachricht schlicht und einfach über Gazetten, Radioempfänger und Fernsehgeräte zu den Lesern, Hörern und Zuschauern. Dass Preußen bereits vorher in mannigfacher Art rund sechsmal die staatliche Existenz im Zeitraum zwischen 1867 bis 1945 abgesprochen oder tatsächlich abhanden gekommen ist, bleibt tunlichst unerwähnt. Dazu bräuchte es tiefer Geschichtskenntnis oder juristischen Forscherdrangs. Das Bemühen um solche Aufklärung ist jedoch heuzutage unterentwickelt. Es sinkt sogar rapide. Zuweilen entsteht der Eindruck, dass eine Tiefenanalyse absichtlich unterlassen wird. So stellen die Meinungsmacher unversehens unter Beweis, wie ein schwieriger Sachverhalt nicht näher beleuchtet, untersucht und zum Zerrbild seiner selbst wird. Der allerorten derzeit verbreitete Begriff von Fake News oder – krass – Lüge drängt sich auf.

Zu diesem unter dem Titel „Gefühlte Wahrheit“ schreibt am Wochenende Sebastian Herrmann in der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ): „Die Berichterstattung über Lügen und Gerüchte sollte deshalb die strategischen Interessen hinter diesen Behauptungen beleuchten. Sie sollte Motive der Trolle erklären, und, wo möglich, tatsächliche Zusammenhänge beschreiben. Das ist schwer, sehr schwer, weil auch hier gilt: Eine simple Behauptung ist für das Gehirn attraktiver und fühlt sich eher wahr an als deren komplexe Korrektur“.  

Bezüglich des besagten Kontrollratsgesetzes Nr. 46 verwies vor zehn Jahren der Urenkel des deutschen Kaisers gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ auf das Motiv, Preußens Existenz nochmals mittels eines extraordinären historischen Dokuments auszulöschen auf den Vorwurf des ausgeprägten Militarismus. Es habe im 18. und 19. Jahrhundert 280 Kriege gegeben, in die europäische Mächte verwickelt waren. Die Beteiligung daran sei zu 28 Prozent französisch, zu 26 Prozent britisch, zu 23 Prozent russisch und nur zu acht Prozent preußisch gewesen. Dies wäre zu widerlegen. Aber wer macht sich diese Mühe. ++ (ge/mgn/25.02.17 – 054)

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Fake-News nicht per Wahrheitsministerium zu bekämpfen

Berlin, 19. Februar 2017 (ADN). Fake-News kann man nicht mit einem Wahrheitsministerium bekämpfen. Es ist die Aufgabe von Journalisten, die Wahrheit zu recherchieren. Das erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger und Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, am Sonntag in Berlin auf einer vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) am Rande der „Berlinale 2017“ organisierten Podiumsdiskussion mit Spitzenvertretern deutscher Medien. Das derzeitige Modewort Fake-News sei im Übrigen gar nicht neu. Diese Erscheinung habe es schon im Mittelalter gegeben. Insofern gelte es zuallererst Ruhe zu bewahren. Nicht aus Angst vor dem Sterben dürfe Selbstmord begangen werden. Die Warnungen vor dem Populismus und die Forderung, ihn einzudämmen, gingen zudem in die falsche Richtung. Im Gegenteil. „Wir brauchen mehr Populismus für die richtige Sache“, so Döpfner. Deshalb habe der Journalismus noch seine besten Zeiten vor sich. Er ergänzte: „Wenn wir aus dem Technologie-Unternehmen Facebook ein Medienunternehmen machen wollen, dann werden Vielfalt und Wettbewerb vernichtet.“ Facebook habe dann mit seinen rund zwei Milliarden Kunden ein Weltmeinungsmonopol und es obsiege die Einfalt. 

Einleitend zu der Veranstaltung hatte ZDF-Chef Thomas Bellut darauf hingewiesen, dass bei einem Drittel der Medienkonsumenten das Vertrauen gegenüber Presse, Funk und Fernsehen inzwischen gering oder gar nicht mehr vorhanden ist. Es habe Zeiten gegeben, in der dieser Anteil sogar noch höher gelegen hat. „Das können wir im ZDF so nicht hinnehmen“, meint Bellut.  Diesem Phänomen, das die Wissenschaft „kognitive Dissonanz“ nennt, sei entgegenzutreten. ++ (me/mgn/19.02.17 – 048)

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USA-Studie: Falschnachrichten ohne Einfluss auf Wahlergebnis – Kritiker von Fake-News sorgen selbst für deren Verbreitung

Stanford/Bloomington, 26. Januar 2017 (ADN). Einer von Wissenschaftlern der Stanford-Universität in Kaliformien erstellten Studie zufolge hatten Falschnachrichten keinen Einfluss auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den USA. Zwei Forscher befragten dazu mehr als 1.000 Wähler, berichtet am Donnerstag der Rundfunksender DR Wissen. Demnach war nur für rund etwas mehr als ein Zehntel der Interviewten Facebook die wichtigste Informationsquelle für die Wahlen. Das Fernsehen stehe nach wie vor auf Platz eins. Selbst diejenigen, die in Kontakt mit Fake-News gekommen sind, haben sie nicht unbedingt geglaubt. Das hätten nur gut die Hälfte derjenigen getan, die auf Falschnachrichten gestoßen sind. Die Forscher stellten allerdings fest, dass die Reichweite und der Einfluss der großen renommierten Medien-Unternehmen stetig zurückgeht. Dadurch kämen immer weniger Wähler in Kontakt mit „ausgewogenem Journalismus“. 

Studenten der Indiana-Universität Bloomington haben eine Suchmaschine entwickelt, die die Verbreitung von Fake-News visualisiert. Eine überraschende Erkenntnis dieses Projekt ist, dass die Kritiker von Fake-News selber für die Verbreitung von Falschnachrichten sorgen. ++ (me/mgn/26.01.17 – 026)

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