„Selig sind die, die Frieden stiften“ – Käßmann verteidigt Kirchensteuer-Einzug durch den Staat

Berlin, 26. Mai 2017 (ADN). „Selig sind die, die Frieden stiften“. Das ist eine kurze Teilantwort auf die Frage wie politisch ein Kirchentag ist. Sie kommt von der Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirchen Deutschlands (EKD) für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, am Freitag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Kirchen sollen nach ihrer Auffassung Parteien nicht bewerten. Dennoch würden die Programme der Parteien genau angesehen. Der Blick in die Programmatik der Alternative für Deutschland (AfD) habe zu der Erkenntnis geführt, dass Menschen herabgesetzt und degradiert werden. Das sei Rassismus. Migranten, die Obdach und Asyl in Deutschland suchen, hätten Rechte – auch auf Arbeit und Integration. Gleiches gelte für die Religionsfreiheit. Als dies im 17. Jahrhundert noch nicht der Fall war, hätten auf europäischem Territorium Religionskriege getobt.

Auf die Frage, ob sich die Kirchen für den Einzug der Kirchensteuern durch den Staat bei diesem bedankt, sagte Käßmann: „Wir bezahlen den Staat dafür“.  Die Evangelische Kirche sei nicht die Kirche von Parteien und nicht deren Klaqueure. Im Mittelpunkt des derzeit in Berlin und Wittenberg veranstalteten Evangelischen Kirchentages unter dem Motto „Du siehst mich“ stünden die Probleme der Menschen wie Armut, Kinderarmut oder heruntergekommene Schulen. Auf die Feststellung des Moderators, dass dies Ergebnis der jahrzehntelangen Politik christlicher Parteien ist, ging die Kirchenrepräsentantin nicht näher ein.  ++ (re/mgn/26.05.17 – 147)

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