Kohlendioxid senkt Nährstoffgehalt von Reis

Zürich, 29. Mai 2018 (ADN). Reis ist Grundnahrungsmittel für zwei Milliarden Menschen auf der Erde. Ihnen erwächst eine ernste Gefahr dadurch, dass der erhöhte Kohlendioxid-Gehalt in der Athmosphäre den Nährstoffgehalt im Reis schmälert. Darüber berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Dienstag. Den Feststellungen liegen Forschungen aus Japan, den USA und Australien zugrunde. Die beteiligten Wissenschaftler haben herausgefunden, dass beim Reisanbau unter künstlich erhöhtem Anteil von Kohlendioxid in der Umgebungsluft auf die für das Jahr 2100 vorhergesagte Menge der Gehalt von Eiweiß, Eisen und Zink sowie der Vitamine B1, B2, B5 und B9 gravierend sank. Für die Versuche wurden 18 verschiedene Reissorten in Japan und China unter freiem Himmel getestet. In Ländern, in denen der Pro-Kopf-Verbrauch an Reis sehr hoch ist, wächst damit die Gefahr für Kleinkinder unter fünf Jahren, an Kleinwuchs, Auszehrung und Untergewicht zu leiden.

Mit dem Befund stehen die Forscher, so die NZZ, keineswegs alleine da. Den gleichen negativen Einflüssen sind weitere Nutzpflanzen ausgesetzt. Das betreffe Weizen, Mais, Erbsen, Hirse und Sojabohnen. ++ (ew/mgn/29.05.18 – 130)

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Wirtschaftswissenschaft kreiert Professur für Muttermilch-Ökonomik

Zürich, 24. Februar 2018 (ADN). Die Universität Zürich wird zu einem Zentrum der Muttermilch-Forschung. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Sonnabend weiter mitteilt, entsteht damit auf diesem Gebiet ein zweiter Lehrstuhl. Nach der im Sommer 2015 angekündigten Schaffung des weltweit ersten medizinischen Lehrstuhls in diesem Bereich folge nun eine zweite Professur an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Sie sei der „Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit Schwerpunkt Stillen“ gewidmet. Die Finanzmittel für beide Professuren kämen von der in Zug ansässigen Familie-Larsson-Rosenquist-Stiftung. Die Dotation mit 20 Millionen Franken für den ersten und zehn Millionen Franken im zweiten Fall reiche aus, um die Stiftungsprofessuren 25 oder mehr Jahre aufrechtzuerhalten.

Noch vor einem Jahrzehnt wäre es undenkbar gewesen, eine solche Professur bei den Ökonomen anzusiedeln. „Damals hat man Fragestellungen im Umfeld von Muttermilch und Stillen noch auf reine Ernährungsfragen reduziert“, wird von der NZZ die Geschäftsführerin der Familie-Larsson-Rosenquist-Stiftung, Katharina Lichtner, zitiert. Jetzt sei jedoch die Zeit gekommen, um das Thema in seinen längerfristigen sozioökonomischen Dimensionen zu untersuchen. Nach Meinung von Rektor Michael Hengartner fügt sich das  neue Zentrum für Muttermilchforschung bestens in den bereits bestehenden Forschungsbereich Kindes- und Jugendentwicklung am Departement of Economics, dem Institut für Volkswirtschaftslehre, ein. Dort wird schon heute weltweit anerkannte Pionierarbeit geleistet, so Prof. Ernst Fehr, der als Aushängeschild dieses Bereichs angesehen wird. In der Öffentlichkeit domiere ein veraltetes Bild von Ökonomie. Heute reiche ihr Spektrum weit über klassische Probleme nach Handelsströmen oder Wechselkursen hinaus. Früher den Soziologen und Psychologen vorbehaltene Fragen würden inzwischen auch von Forscherteams der Ökonomen interdisziplinär untersucht. Wissenschaftliche Analysen zum Stillen zielten beispielsweise auf dessen Bestimmungsgründe verschiedener soziokultureller Umfelder in Entwicklungsländern ab. Dafür seien die Ökonomen mittlerweile die Spezialisten.

Mit den beiden Professuren entsteht in Zürich ein neuartiges Forschungscluster, das über die Universität hinausreicht. Das ist auch die Absicht der Stifter. Sie legen Wert darauf, ihr Engagement zu einem Netzwerk über die ganze Welt zu verflechten, das Strahlkraft auf Entscheidungsträger und Gesellschaften ausübt. ++ (wt/mgn/24.02.18 – 055)

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Deutschlands Bienenvölker schrumpften von 1,1 Millionen auf 700.000

Berlin, 24. August 2017 (ADN). 1990 gab es in Deutschland noch 1,1 Millionen Honigbienen-Völker. In nur 25 Jahren sind sie auf nur noch etwa 700.000 Völker geschrumpft. Von den rund 560 Wildbienenarten ist bereits mehr als die Hälfte stark bedroht. Auf diese alarmierenden Entwicklungen weist am Donnerstag die prominente Kochexpertin, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin Sarah Wiener hin. Gleichzeitig startet sie eine Petition zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), in der sie den Bundeslandwirtschaftsminister auffordert, endlich etwas gegen das massive Bienensterben zu unternehmen. Nötig sei eine andere Art von Landwirtschaft. Es müsse Schluss mit Überdüngung, Pestiziden und intensiver Flächennutzung sein. Mittlerweile seien die Bedingungen für Bienen in Städten und stadtnahen Gebieten besser als in der freien Landschaft. Einer Studie des Instituts für Bienenkunde zeige, dass die Honig-Bienen in Hamburg mehr als doppelt so viel Honig produzieren wie Vergleichsvölker, die in stark landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgestellt wurden. Das sei absurd und könne keine Lösung sein. 

Jeder Mensch ist für seine Ernährung auf die Bienen angewiesen. Bis zu 80 Prozent der Nutzpflanzen werden von ihnen bestäubt. Die traurige Wahrheit lautet: Obwohl die intensive Landwirtschaft selbst auf die Bestäuberleistung von Honigbienen und ihren wild lebenden Verwandten angewiesen ist, zerstört sie Schritt für Schritt deren Lebens- und Nahrungsgrundlagen. Der Hungertod der Bienen hat für die Menschen enorme Konsequenzen.

An die politisch Verantwortlichen richtet Wiener den Appell, die Überdüngung durch Stickstoff wirksam zu reduzieren, ein strengeres Düngerecht zu etablieren und die Artenvielfalt wirklich zu schützen. ++ (lw/mgn/24.08.17 – 237)

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