Berlin, 3. März 2020 (063)
Elektro-Hybrid-Motor löst Rätsel städtischer Luftverschmutzung
Esslingen/Solingen, 25. April 2017 (ADN). Die Luftqualität in den Städten ist miserabel. Trotz aller klimapolitischen Appelle wird die Situation nicht besser, sondern verschlechtert sich sogar häufig noch. Ein besonderer Belastungsfaktor ist der innerstädtische Busverkehr in der Regel mit dieselgetriebener Motortechnik. Einige Städte greifen nun durch und tun etwas. Dazu gehören Solingen und Esslingen in Baden-Württemberg, die im Oberleitungsbusverkehr (O-Bus) eine entscheidende Wende einleiten. Die Solinger Verkehrsbetriebe haben dazu in dieser Woche Fördergeld aus der Staatskasse bekommen. Die rund 15 Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren dazu beitragen, das mit 102 Kilometer größte O-Bus-Netz Deutschlands völlig umzukrempeln. 5.000 Tonnen weinger Kohlendioxid sollen das Ergebnis sein.
Währendessen sind die Städtischen Verkehrsbetriebe Esslingen am Neckar schon mitten drin im Umbruch. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut Dresden haben sie Antriebstechniken und Verkehrstechnologien entwickelt, die den O-Bus unabhängig von der Oberleitung machen und dennoch ununterbrochen mit elektrischer Energie fahren lassen. Am anspruchsvollsten dabei ist, den zentralen Busbahnhof im Batteriebetrieb zu verlassen, bergauf zu fahren, Ortsteile zu durchqueren und erst später wieder an die Elektroenergie spendende Oberleitung anzukoppeln. Dort wird der Akkumulator wieder aufgeladen. Das geschieht zusätzlich beim Bergab-Fahren mit eingespeister Bremsenergie. So kommt dieser Elektro-Hybrid-Motor völlig ohne Kombination mit Dieselmotortechnik aus. „Dieser Teil des Projekts wird unter Beweis stellen, dass der Elektro-Hybrid-Bus auf nahezu allen Linien im Stadtgebiet Esslingen und auf Linien in allen deutschen Städten betrieben werden kann“, erklärte Harald Boog, stellvertretender Werkleiter der Esslinger Verkehrsbetriebe. Die Lösung des entscheidenden Rätsels ist eine Litium-Titanat-Batterie mit 52 Kilowattstunden (kWh). Inzwischen die ersten Busse im Einsatz, nachdem der Gemeinderat am 16. Juli 2014 für das Schlüsselprojekt gestimmt hatte.
Derzeit gibt es weltweit 300 O-Busbetriebe in 47 Staaten. Meist sind sie in Mittel- und Osteuropa, in den Staaten der ehemaligen Sojetunion, in China, Italien und in der Schweiz aktiv. 350 Netze wurden in den vergangenen Jahren stillgelegt. §0 Läbder haben gar keinen O-Busbetrieb. ++ (vk/mgn/25.04.17 – 115)
http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46
Einsatz von Elektroschockern für Streifenpolizisten gefordert
Magdeburg, 23. März 2016 (ADN). Alle Streifenpolizisten sollen mit Elektroschockpistolen ausgerüstet werden. Diese von MDR Sachsen-Anhalt am Mittwoch verbreitete Forderung stammt aus dem Landesverband der Polizeigewerkschaft Sachsen-Anhalt. Nach den Worten des stellvertretenden Landesvorsitzenden Stefan Perlbach schließt dieses „Distanz-Elektroimpulsgerät“ die Lücke zwischen Schlagstock, Pfefferspray und Schusswaffengebrauch. Der Polizeigewerkschaftsfunktionär will die Wirkung des Geräts in einem Selbstversuch vorführen. Mit diesem sogenannten „Taser“ werden Getroffene für fünf bis 15 Sekunden außer Gefecht gesetzt. Der pistolenähnliche Apparat verschießt zwei Nadeln an dünnen Drähten, die Strom übertragen. Das führt beim Opfer zu Muskelkrämpfen und Bewegungsunfägigkeit. In dieser Lähmungsphase könnten die Beamten, so Perlbach, Handschellen anlegen, ohne noch gefährlichere Waffen anwenden zu müssen.
Wie der MDR weiter berichtet, werden Elektroschocker in den USA von der Polizei verwendet. In Deutschland verfügen nur Sondereinsatzkommandos (SEK) über solche Waffen. Kritiker befürchten eine Verharmlosung des „Tasers“. Laut Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) sind in den USA bis zum Jahr 2012 etwa 500 Menschen durch Elektroschocker gestorben. In Deutschland sind solche elektrischen Schreck- und Schockinstrumente bisher allgemein von Schlachthöfen oder aus der Tierhaltung bekannt und gebräuchlich. Unter Einsatz dieser Elektroschocker wird beispielsweise Schlachtvieh wie Schweine und Rinder über die Rampe auf Tiertransporter verfrachtet. ++ (po/mgn/23.03.16 – 083)
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