DDR hätte Hongkong-Lösung verdient

Peking/Berlin/Erfurt, 25. Mai 2020 (ADN). Das chinesische Prinzip „ein Land zwei Systeme“ hinsichtlich Hongkongs wäre durchaus auch für das staatsrechtliche Beziehungsgeflecht DDR-BRD praktikabel gewesen. Es wurde nie verfolgt, geschweige denn erwogen. Hintergründe kennt die Allgemeinheit nicht. So setzt sich mehr oder weniger schnell die Erklärung durch, dass es sich bei dem DDR-Beitritt zur Bundesrepublik um einen Vorgang der Kolonisation handelt. Der Beute- und Raubzug Westdeutscher in Ostdeutschland auf vielen, wenn nicht allen Ebenen hält bis in die Gegenwart an. Es fanden und finden gigantische Vermögensverschiebungen nicht nur auf dem Immobiliensektor statt. Wer diese beispiellose Auszehrung duldet, anstrebt oder gar beschlossen hat, bleibt auf den ersten Blick – auch nach 30 Jahren – unbeleuchtet. Genaues Hinsehen lässt erschauern. Wie die „Wiedervereinigung Deutschlands“ im konkreten Fall in menschenverachtender Weise funktioniert, zeigen seit drei Jahrzehnten andauernde Gerichtsverfahren der ehemaligen DDR-Bürgerin Claudia May in Erfurt mit den Staatsgewalten.  Zahl und Art – Straf-, Zivil- und Verwaltungsrecht – der juristischen Auseinandersetzungen wird immer unüberschaubarer. Ein zeitliches Ende ist nicht abzusehen. Das jüngste Ereignis ist ein von May vor dem Landgericht Erfurt erstrittener Freispruch. Oberstaatsanwalt Joachim Becker als Ankläger würzte den Verlauf des Strafprozesses zudem mit erstaunlichen Feststellungen. So plauderte er aus, dass Akten der Anklagebehörde ohnehin nach fünf Jahren zerschreddert werden und demzufolge die tatsächlichen Vorkommnisse gar nicht mehr nachvollzogen werden können. Das fast zehn Jahre laufende Strafrechtsverfahren wegen Beleidigung, hatten teils höchste Richter, Staatsanwälte und andere Juristen des Freistaates Thüringen künstlich am Leben erhalten, um ihre rechtswidrigen und kriminellen Bündnisse mit alten DDR-Seiischaften zu verschieiern. Der Vorsitzende Richter Dirk Steinmaier gab sich angesichts des fast ein Jahrzehnt währenden Gerichtsverfahrens das in der DDR wahrscheinlich innerhalb einer Viertelstunde von einer gewerkschaftlichen Konfliktkommission im beiderseitigen Einvernehmen beendet worden wäre, gnädig gestimmt und sprach die Angeklagte May nach insgesamt rund zehnstündiger Verhandlung  mit Fortsetzungstermin frei. Thüringens Justiz, die vor drei Jahrzehnten aus Hessen, Rheinland-Pfalz und anderen alten Bundesländern in die ehemalige DDR mitsamt eines „Pfälzer Stammtisches“ importiert worden war, hat eine schwere Schlappe erlitten. Sie wurde einschließlich ihres aus der Zeit des Nationalsozialismus stammenden rechtshistorischen Hintergrundes regelrecht demaskiert.    

Unter diesen Blickwinkeln hätte die DDR seinerzeit eine Hongkong-Lösung verdient. Es erweist sich, dass Chinesen und Briten vor und nach dem Jahr 1999 sehr viel mehr völkerrechtliche Klugheit an den Tag legten als die offensichtlich 1990  einheitsbesoffenen Deutschen. ++  (dr/mgn/25.05.20 – 172)

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Conte: Italien schreibt in Sachen Corona kein Wirtschaftshandbuch, sondern ein Geschichtsbuch

Rom, 31. März 2020 (ADN). „Wir schreiben hier nicht die Seiten eines Wirtschaftshandbuchs, sondern die Seiten eines Geschichtsbuchs“. Das erklärte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte in einem Exklusiv-Interview mit der ARD am Dienstagabend an die Adresse der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet. Aus Deutschland und anderen EU-Länder komme der Vorwurf, Italien wolle mit der Ausgabe von Corona-Bonds Schulden innerhalb der Europäischen Union vergemeinschaften. Deutschland müsse nicht einen einzigen Euro bezahlen. Im Übrigen habe Italien seine Schulden immer ausgeglichen und seit dem Jahr 2011 ununterbrochen einen positiven Primärhaushalt ausgewiesen. Bei der Bekämpfung der Corona-Krise, die die EU als Wettbewerber mit China und den USA noch mehr ins Hintertreffen gebracht hat, geht jedes EU-Land inzwischen seinen eigenen Weg. Der besondere Weg Italiens bestehe in einem besonders engen Austausch der Wissenschaft mit der Praxis und einer maximalen Transparenz, die an den Tag gelegt wurde. ++ (co/mgn/31.03.20 – 088)

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Neues kubanisches Medikament gegen Corona-Virus bewährt sich in China

Havanna/Peking/Moskau, 20. März 2020 (ADN). Im Kampf gegen die vom Corona-Virus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19 hat sich ein neu entwickeltes kubanisches Medikament in China bewährt. Doch in westlichen Breitengraden nimmt man davon kaum Notiz. Darüber berichtet Maria Müller am Freitag im Nachrichtensender „Russia Today“ (RT) ausführlich. Chinas Präsident Xi Jinping habe sich jüngst bei seinem kubanischen Amtskollegen Miguel Mario Diaz-Canel für die Unterstützung des sozialistischen Inselstaates bei der Bekämpfung der Lungenkrankheit COVID-19 in China „durch Maßnahmen der Vorbeugung und Kontrolle“ bedankt. 

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua hatte zuvor über das kubanische Medikament namens „Interferon Alfa 2B Humano Recombinante“ informiert. Sie zitierte Wen Lan, Direktorin des chinesisch-kubanischen Pharmaunternehmens Changchun-Heber Biotechnologie mit Sitz in der Provinz Jilin im Nordosten Chinas. Die nationale Gesundheitskommission Chinas habe Interferon in die Liste  der Medikamente zur Prävention und Bekämpfung des Corona-Virus aufgenommen. Nach Aussage von Wen Lan wird eine Variante dieses Arzneimittels bereits seit dem Jahr 2007 mithilfe kubanischer Technologie in China hergestellt und gegen verschiedene virusbedingte Krankheiten eingesetzt. Auf Grundlage der vorhandenen Bestände produzierten und verteilten die Chinesen in nur 21 Tagen das neue Interferon Alfa 2B Humano Recombinante. Die Direktorin von Changchun-Heber ergänzte, dass eine Gruppe kubanischer Experten in China im Einsatz ist.

In dem RT-Bericht heißt es weiter: „Gegenwärtig gibt es weltweit noch keinen getesteten Impfstoff gegen die aktuelle Variante des Corona-Virus. Doch die kubanische Pharmaindustrie bietet zwei Medikamente an, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten und in China erfolgreich eingesetzt wurden. Das eine ist das besagte Interferon, das andere Biomodulina T. Beide dienen der Stärkung der Immunabwehr. Eduardo Martinez Diaz, Direktor des führenden kubanischen Pharmalabors BioCubaFarma, erinnerte daran, dass die offizielle medizinische Leitlinie des chinesischen Gesundheitssystems 30 Medikamente empfiehlt.“ Das kubanisch-chinesische Interferon werde dabei an erster Stelle genannt.

Die Vizedirektorin des kubanischen Zentrums für Genetik und Biotechnologie (CIGB), Marta Ayala Avila, erklärte dem Bericht zufolge gegenüber der Presse, dass das neue Interferon als Inhalationsspray verabreicht wird. Das sei der kürzeste Weg, um in die Lunge zu gelangen und in der Frühphase der vom Corona-Virus ausgelösten Atemwegserkrankung COVID-19 zu wirken. Gegenwärtig nehmen Ärzte und Pflegepersonal in China das Medikament vorsorgend zur Stärkung ihres Immunsystems. Infizierte Patienten werden damit möglichst schnell behandelt, denn seine Wirksamkeit ist um so größer, je früher es eingesetzt wird.

Zur Wirksamkeit des neuen Arzneimittels schreibt das Lateinamerika-Portal amerika21.de: „Interferone sind Signalproteine, die eine Rolle bei der körpereigenen Immunabwehr spielen. Sie helfen der körpereigen Immunabwehr, vom Virus befallene Zellen besser zu erkennen und werden auch bei anderen Virusinfektionen wie Hepatitis C oder bei Krebstherapien eingesetzt. Das rekombinante Interferon alfa sb hat sich laut einem Handbuch der pharmazeuthischen Vereinigung Chinas als effektives Mittel zur Behadlung der Covis-19-Erkrankung herausgestellt und wird da als erster Wirkstoff empfohlen.“

In Kuba selbst wurde die erste Corona-Infektion vorgestern registriert. Der erkrankte Kubaner war zuvor von einem Spanien-Aufenthalt nach Havanna zurückgekehrt.  ++ (mz/mgn/20.03.20 – 079)

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„Architekturführer Mond“ erschienen

Moskau/Berlin, 16. Juli 2019 (ADN). Rechtzeitig zum erfolgreichen Start der amerikanischen Mondmission „Apollo 11“ vor genau 50 Jahren und der nachfolgenden Landung unter dem Kommando von Neil Armstrong ist der „Architekturführer Mond“erschienen. Nach Ansicht des deutschen Raumfahrt- und Gagarin-Experten Gerhard Kowalski ist die Neuerscheinung „ein Juwel“ unter den zum Jubiläum massenhaft auftauchenden Publikationen. Autor Paul Meuser habe alle Artefakte zusammengestellt, die der Mensch seit der Landung der sowjetischen Mondsonde „Luna 2“ im Jahr 1959 auf den Erdtrabanten geschickt hat. Die Bandbreite der Objekte reiche in chronologischer Ordnung von den Mondprogrammen der Sowjetunion und der USA bis zu den gegenwärtigen Missionen Japans, Europa, Chinas, Indiens und Israels. Nach Angaben des Verlags fehlt jede Spur ideologischer Färbung. Anerkannte Experten aus Russland, USA und Indien bürgten dafür.

Kowalski zufolge ist der Beitrag von Alexander Gluschko, dem Sohn des legendären sowjetischen Raketen-Chefkonstrukteurs Walentin Gluschko (1908-1989), von besonderem Interesse. Darin werden selbst für Fachleute bislang unbekannte Details des seinerzeit streng geheimen bemannten UdSSR-Mondprogramms enthüllt. Die Pläne scheiterten beispielsweise an der Weigerung des oft mit Wernher von Braun verglichenen sowjetischen Raketen-Pioniers Sergej Kowaljow (1907-1966), die Mondrakete mit hochtoxischem Hydrazin zu betreiben. Kowaljows Nachfolger an der Spitze des sowjetischen Weltraum-Raketen-Konstruktion, Wassili Mischin (1917-2001) gelang es nicht, einen Alternativ-Kraftstoff einsatzfähig zu machen. ++ (fr/mgn/16.07.19 – 200)

Seidenstraßeninitiative bringt Kaschmir-Konflikt in Bewegung

Berlin/Neu Dehli/Islamabad, 8. Juli 2019 (ADN). Die seit Mai dieses Jahres erneut amtierende Regierung des indischen Premierministers Narandra Modi und die im August 2018 angetretene Regierung seines pakistanischen Amtskollegen Imran Khan lassen mit ihren Aktivitäten auf eine Neuausrichtung der politischen Systeme und der Außenpolitik  ihrer Länder schließen. Das stellt eine im Juli veröffentlichte Studie der in Berlin ansässigen Stiftung Politik und Wissenschaft fest. Sie analysiert vordergründig die seit 1947 bestehende Kaschmir-Frage und kommt zu dem Schluss, dass die Seidenstraßeninitiative Bewegung in die indisch-pakistanischen Beziehungen und in den Kaschmir-Konflikt gebracht hat. Dabei sei es für Pakistan deutlich schwieriger geworden, seine bisherigen Positionen bezüglich der umstrittenen Region weiter zu vertreten. Der Staat, der China als „Allwetterfreund“ und einen der wenigen strategischen Partner betrachtet, ist international massiv unter Druck geraten. Grund ist die Unterstützung militanter Gruppen in Kaschmir durch die pakistanischen Streitkräfte. ++ (ap/mgn/08.07.19 – 192)

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Bund steigt in grüne Staatsanleihen ein – Finanz-Lehrmeister China

Luxemburg/Frankfurt am Main, 11. Mail 2019 (ADN). Die in Luxemburg beheimatete Europäische Investitionsbank (EIB) ist Pionier grüner Anleihen. Sie erarbeitet auf EU-Ebene die Taxonomie für den Green- und Sustainable-Bond-Markt mit. Wie EIB-Präsident Werner Hoyer am Sonnabend im Interview mit der in Frankfurt am Main herausgegebenen „Börsen-Zeitung“ mitteilt, sei endlich ein „gemeinsames Lexikon und eine einheitliche Messlatte nötig. „Nur so kann der Markt funktionieren und positiven Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaft ausüben.“ Er spreche sich für klare Kriterien und eine saubere Taxonomie für Nachhaltigkeitsanleihen aus, damit sich diese Papiere am Markt durchsetzen. Dann werde auch die Angst verschwinden, dass jemand ein weißes Blatt grün anmalt und es Green-Bond nennt. Eine solche Befürchtung könne er nachvollziehen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass dieses Klassifizierungssystem  zum Vorbild für andere Länder werden und sich weltweit etablieren kann. Er begrüße das Vorhaben der Bundesrepublik Deutschland, in den Markt grüner Staatsanleihen einzusteigen.

„Wir sind in Gesprächen mit wichtigen Partnern, zum Beispiel mit China. Das Land hat bereits vor einigen Jahren erkannt, dass Green-Bonds eine zentrale Rolle  für die Umsetzung der Umweltpolitik spielen können. Ende 2015 wurde der China-Katalog auswählbarer Green-Bond-Projekte mit Unterstützung aller Aufsichtsbehörden veröffentlicht. Dieser Schritt hat das chinesische Emissionsvolumen massiv nach oben getrieben. Bereits ein Jahr später  kamen fast 40 Prozent sämtlicher Neuemissionen in dem Segment aus dem Land der Mitte“, sagte Hoyer über den asiatischen Finanz-Lehrmeister. ++ (nh/mgn/11.05.19 – 129)

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Lügenvorwurf gegenüber Bundesaußenministerium

Berlin, 25. März 2019 (ADN).China, Kuba und die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) schickten auf Ersuchen der venezolanischen Regierung 933 Tonnen humanitäre Hilfe. Außerdem erreichten Hilfslieferungen des Roten Kreuzes, der Vereinten Nationen und Russlands Venezuela. Darauf wies der Nachrichtensender RT Deutsch am Montag in der Bundespressekonferenz hin und machte auf Sätze des deutschen Außenministers Heiko Maas vom Vortag aufmerksam. Maas sagte: „Maduro verweigert in einer dramatischen Notlage dem venezolanischen Volk jegliche Hilfe von außen. Das finde ich infam. Wir werden den Druck aufrechterhalten, damit die Hilfe endlich bei den Menschen ankommt.“ Aus diesen Äußerungen schlussfolgert RT Deutsch, dass das Auswärtige Amt sich im eigenen Lügengeflecht verloren habe. ++ (ds/mgn/25.03.19 – 083)

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Krieg nach innen und nach außen

Berlin, 15. Januar 2019 (ADN). „Es ist ungeheuerlich, was alles passiert: nach außen die Aufrüstung, die Inszenierung der Kriege, und nach innen die Attacken im sozialen Bereich, bei Renten und Löhnen, aber auch die Verschärfung von Polizei- oder Psychiatriegesetzen oder die Zumutungen in der Krankenversorgung“. Diese Generalkritik äußerte Klaus-Jürgen Bruder vom Wissenschaftsbereich Psychologie der Freien Universität (FU) Berlin in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Zeitung „junge Welt“ (jW). Gleichzeitig verhielten sich Intellektuelle jeder Profession – seien es Juristen, Psychologen, Mediziner und auch im Medienbereich – so, als sei nichts. In diesem Sinne seien sie Stützen dieser Gesellschaft. Ein Symptom der Unzufriedenheit mit diesem Zustand stelle das Auftreten der „Aufstehen“-Bewegung dar. Mit der Politik des militärischen Engagements, die als Verteidigung umdefiniert wird, werde die Verantwortungslosigkeit Verantwortung genannt. Darauf ziele die Aufrüstung der Bundeswehr, die grundgesetzwidrigen Rüstungsexporte und auch die Propagierung einer EU-Armee. Mit einer solchen Verkehrung der Verantwortungslosigkeit werde die überrumpelte Bevölkerung zum Tölpel gemacht. Die Kehrseite des Krieges nach innen bilde eine lange Liste: von den Hartz IV-Gestzen, dem Sozialabbau, über die Zerstörung der Infrastruktur durch Privatisierungen von Eisenbahn, Krankenhäusern, Bildungseinrichtungen, Wohnungsgesellschaften, bis hin zur Massenarbeitslosigkeit. All diese Machenschaften seien begleitet von ideologischer Weichspülung – einer psychologischen Kriegführung.

Gleichzeitig erweckten Intellektuelle den Eindruck, „Gewissen der Nation“ zu sein. Sie führten sich als Kritiker vom Dienst auf, indem sie Regierungen anderer Staaten aufs Korn nehmen – bevorzugt solche, die sich nicht der „westlichen Wertegemeinschaft“ unterordneten. Dazu zählen Russland, China und Kuba. Dabei urteilten sie schamlos assymetrisch, „wenn sie plötzlich den Balken, den sie im eigenen Auge ungerührt mit sich herumtragen, im Auge der anderen zu sehen vermuten.“.    ++ (mi/mgn/15.01.19 – 015)

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SED-Spitzenpolitiker wird Erfüllungsgehilfe der friedlichen Revolutionäre

Berlin/Pjöngjang/Leipzig, 3. Oktober 2018 (ADN). Während in Berlin drei Tage lang ein rauschendes Wiedervereinigungsfest in lauter Öffentlichkeit vonstatten geht, mehren sich im Hintergrund die skeptischen Stimmen. Die Hauptfrage heißt, wie tief die Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschen denn immer noch ist, nachdem vor 28 Jahren die DDR dem bundesdeutschen Staatswesen beigetreten ist.  Es stellt sich heraus, dass die Erkenntnisse darüber äußerst dürftig sind. Wer dennoch tiefer in die Materie eindringt, stößt in der Regel auf sehr bedenkliche Phänomene.

Die vor fast drei Jahrzehnten angeblich so reibungslos verlaufene Verschmelzung von BRD und DDR, ließ seinerzeit einige wenige Zeitgenossen darüber nachsinnen, wie andere durch den Ost-West-Konflikt zerrissene Völker wie die der Jeminiten und der Koreaner zueinander gebracht werden können. Die Leipziger Stiftung Friedliche Revolution lehnte sich besonders weit über die Fensterbrüstung. In ihrer ersten großen Pressekonferenz wurden von der Führungsspitze sehr konkrete Initiativen angekündigt, wie man den Koreanern helfen und ihnen Ratschläge geben könnte. Das Vorhaben versandete unter dem Mantel des Schweigens. Ganz anders dagegen die Neuigkeiten aus unerwarter Richtung. Die Zeitungen „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) und „Junge Welt“ (jw) berichten dieser Tage ausführlich über eine sehr enge, vertrauliche und offenbar auch sehr wirksame Geheimdiplomatie zwischen dem vorletzten DDR-Ministerpräsidenten Hans Modrow einerseits und nordkoreanischen und chinesischen Spitzenpolitikern andererseits. Insofern wird einer der letzten SED/PDS-Spitzenpolitiker zum Erfüllungsgehilfen der friedlichen Revolutionäre in Leipzig. ++ (wv/mgn/03.10.18 – 256)

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Jemens Wiederaufbau durch „Operation Felix“

Aden, 2. August 2018 (ADN). Über den Wiederaufbau des kriegszerstörten Jemen in einer „Operation Felix“ berichtet Hussein Askary in der jüngsten Ausgabe des Periodikums „Neue Solidarität“. Ein wirtschaftlicher Ausgangspunkt für eine dauerhafte Lösung sei die infrastrukturell günstige Lage des Landes. Das gehe aus einer Machbarkeitsstudie der von China initiierten Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) hervor. Dieses Institut habe bereits erste Arbeiten an einem omanischen Eisenbahnnetz finanziert, das sich von der Straße von Hormus zur jemenitischen Grenze erstreckt sowie von neuen Häfen und Industrieparks an der Küste des Arabischen Meeres. Vorbildhaft für ein solches Vorhaben sei die derzeit im Bau befindliche äthiopische Bahnstrecke Mekele-Weldiaya-Awash. Es gebe frappierende Ähnlichkeiten. Das betreffe physische Parallelen, Finanzierungsmodelle und denkbare Beteiligungen. 

Voraussetzung ist allerdings ein dauerhafter Frieden. Askary beschrieb den Grundsatz des Vorgehens folgendermaßen: „Wir wollen den Jemen nicht so wieder aufbauen, wie er vor dem Krieg war.“. Damals sei er das ärmste Land der Region gewesen. Der Jemen solle für die Zukunft transformiert werden. ++ (jm/mgn/02.08.18 – 194)

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