Stiftung „Zentrale Stelle Verpackungsregister“ präsentiert

Berlin/Osnabrück, 29. Juni 2017 (ADN). Die Stiftung „Zentrale Stelle Verpackungsregister“ wurde am Mittwoch in Berlin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sie „soll mehr Transparenz und Effizienz im wettbewerblich organisierten System der Verpackungsentsorgung schaffen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Neu und das zentrale Element dieser Struktur sei, dass die Daten aller Marktteilnehmer in einem Register zusammenfließen und abgeglichen werden können. Die Institution berechnet die Marktanteile der dualen Systeme und schließt Schlupflöcher. Sitz der Stiftung, in der 35 bis 40 Mitarbeiter beschäftigt werden, wird Osnabrück sein.

Deutschlands Kreislaufwirtschaft und seine Recyclingssysteme für Abfall und Wertstoffe gelten  als heilige Kuh. Ausländer sind davon überzeugt, dass die Deutschen das Sammeln und Wiederverwerten von Abfallstoffen wie einen Götzen anbeten. Wer die Tatsachen näher und nüchtern betrachtet, wird entzaubert. Inzwischen wird die Totaltäuschung der Öffentlichkeit auch offiziell eingestanden. Lediglich ein Drittel der Plastabfälle wird aufgearbeitet. Das Bundesumweltministerium versteckte das Desaster in einer Pressemitteilung vor mehr als vier Wochen, nachdem der Bundesrat ein neues Verpackungsgesetz gebilligt hatte. Darin heißt es: „Die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen steigt von bisher 36 Prozent bis zum Jahr 2022 auf 63 Prozent, bei Metallen, Glas und Papier auf 90 Prozent“. Bei letztgenannten Stoffen wird verschämt die derzeitige Quote gar nicht erst genannt. Die Zielmargen sind illusorisch hoch und völlig überzogen. Sie ähneln denen im Bereich Elekromobilität. Obwohl jetzt beschlossen, tritt nämlich das neue Verpackungsgesetz erst ab Januar 2019 in Kraft. Mit ernsthaften Anstrengungen bei den Abfallverursachern wird auch dann erst zu rechnen sein. Bis dahin wird der Außenbetrachter weiterhin „Böhmische Dörfer“ sehen. Angesichts des Blendwerks ist Skepsis völlig berechtigt. Wer nicht nur einmal an einem Berliner S-Bahnhof gesehen hat, wie Mitarbeiter des Abfall-Service die streng nach Farbe und Material – Plaste, Papier, Glas usw. – getrennten Müllboxen letztlich beim Einsammeln in einen großen Abfallbehälter schütten, glaubt wohl zu Recht an eine gigantische Recycling-Show. Dieser Verdacht wird noch dadurch erhärtet und genährt, weil nach dem neuen Gesetz die Kommunen bestimmen, wie gesammelt wird. Im Falle Berlins glauben wohl nur Idealisten und Träumer an Besserung.

Die einzige zarte Hoffnung dürfte darin zu finden sein, dass nun eine Institution entsteht, die unter der Aufsicht und der Regie des Bundesumweltamtes agiert. Diese Behörde hat sich in einigen Fällen den Ruf harten Durchgreifens erarbeitet. Die nun gegründete und im Aufbau befindliche Stiftung mit dem harmlos klingenden Namen „Zentrale Stelle Verpackungsregister“ könnte sich als scharfes Schwert profilieren. ++ (re/mgn/29.06.17 – 181)

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Uhrzeiger-Zurückdrehen ist sinnlos – Zeit in Deutschland ohne Mitbestimmungsrecht

Dessau/Moskau, 25. Oktober 2015 (ADN). Schlafforscher kritisieren die Zeitumstellung, vor allem die unnatürliche Sommerzeit. Zudem gibt es nicht die erhoffte Energieinsparung, teilt das in Dessau ansässige Bundesumweltamt anlässlich des an diesem Wochenende stattfindenden herbstlichen Uhren-Zurückdrehens um eine Stunde mit. Seit Einführung der Zeitumstellung im Jahr 1980 wird jedoch das immer behauptet. Zwar wird nach Information der Bundesbehörde im Sommer tatsächlich abends das Licht weniger häufig angeknipst. Demgegenüber werde im Frühjahr und im Herbst in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Das hebe sich gegenseitig auf. Im Saldo ergebe die Zeitumstellung keine Energieeinsparung. Konsequenzen angesichts des sinnlosen Tuns sind jedoch nicht absehbar. Auch nicht in den anderen EU-Staaten, die das Unnsinnige ebenso blindlings betreiben.

Ganz anders in Russland. Dort gilt wieder die Winterzeit für das ganze Jahr. Nach den Worten des Staatsduma-Abgeordneten Michail Serdjuk, hat der gesunde Menschenverstand gewonnen. Die Regionen des Riesenlandes bekommen sogar die Möglichkeit, ihre jeweiligen Zeitzonen selbst zu bestimmen, um die Ortszeit der astronomischen Zeit maximal anzupassen. „Solch eine Zeit-Freiheit hat Russland im Laufe seiner Zeitgeschichte noch nie erlebt“, sagt Zeit- und Gesundheitsexperte Hubertus Hilgers. Es sei kein Wunder, wenn in Deutschland die Zeit kein Mitbestimmungsrecht hat. In Deutschland werde das gesetzlich geregelt. Eine Verordnung befehle seit 2002 die Sommerzeit auf unbestimmte Zeit. Nach Hilgers Worten kann kein Gesetz die Macht haben, die Zeit zu kontrollieren. Im Übrigen hat das auf deutschem Boden eine lange Tradition. Erstmals wurde im Jahre 1916 eine Sommerzeit von Amts wegen eingeführt. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte die Bevölkerung sogar ein mehrfaches Inkraftsetzen und wieder Abschaffen der Sommerzeit.  ++ (25.10.15 – 289)

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