Dänischer Ökonom warnt vor sozialstaatlichen Visionen für USA

Zürich/Kopenhagen, 5. April 2016 (ADN). Der dänische Ökonom Otto Bröns Petersen warnt davor, das vom demokratischen Bewerber um das US-Präsidentenamt Bernie Sanders beweihräucherte und bewunderte „Nordische Modell“ in den USA einzuführen. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Dienstag weiter schreibt, hat der amerikanische Spitzenpolitiker und Senator von Vermont bereits 2013 in einem Aufsatz verbreitet, dass Dänemark „ein System entwickelt hat, das allen einen hohen minimalen Lebensstandard garantiert.“ Er preise das nordeuropäische Land als zugleich reich, sozialstaatlich, egalitär und glücklich. Nach den Worten des dänischen Wirtschaftswissenschaftlers sollte das nordische Sozialstaatsmodell erst dann ausprobiert werden, wenn man es verstanden hat. Bei Sanders sei das nicht der Fall, behauptet Petersen und beruft sich dabei auf einen anderen dänischen Forscher. Dänemark sei in der Zeit von 1870 bis 1930 durch die Industrialisierung während einer Phase sozialer Ungleichheit reich geworden.  Das sozialstaatliche Muster habe erst um sich gegriffen, als man es sich leisten konnte.  Im Übrigen hätten die vergangenen zwei, drei Jahrzehnte gezeigt, dass das Prinzip Egalität viel Prosperität gekostet habe. Das zeige ein Vergleich des Pro-Kopf-Einkommens zwischen Dänemark und der Schweiz. 

„Im Heritage-Index für ökonomische Freiheit stehen die USA und Dänemark zwar Schulter an Schulter auf den Rängen 11 und 12. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man Unterschiede: Mit Blick auf Eigentumsrechte und unternehmerische Freiheit ist Kopenhagen liberaler als Washington“, formuliert die NZZ. Anders als sein republikanischer Konkurrent wolle Sanders Amerika nicht „wieder gross machen“, sondern glücklich. ++ (rp/mgn/05.04.16 – 096)

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USA könnten untergehen wie Roms Weltreich – Bankrott des politischen Systems droht

Köln, 6. März 2016 (ADN). Die Vereinigten Staaten von Amerika könnten – ähnlich wie einst das Römische Reich – sang- und klanglos untergehen. So kommentierte Martin Wolf von der „Financial Times“ die jüngsten Ereignisse im Vorwahlkampf der USA. Diesen Gedanken greift Gregor Peter Schmitz im Deutschlandfunk auf und führt dazu weiter aus: „Wolf klingt dramatisch, aber er übertreibt nicht einmal. Dass Trump am Dienstag endgültig zum Top-Favoriten der Republikaner avanciert ist, mag zum Lachen einladen, lustig ist es aber nicht mehr. Denn der rasante Aufstieg des Politikerdarstellers Trump – mehr ist er ja nicht, so gänzlich ohne glaubhaftes Programm, ohne jede Hemmungen, ohne konstruktive Lösungsvorschläge – verkörpert etwas, womit sich der Unternehmer Trump persönlich auskennt: eine Bankrotterklärung. Nur droht diesmal der Bankrott des politischen Systems der USA.“ Die Globalisierung habe in den USA früher als in anderen Teilen der Welt zu einer kollektiven Verunsicherung geführt. Amerikas kapitalistisches System weise so viele Schwächen un Ungereimtheiten auf, dass Bernie Sanders mit seiner Kritik daran zum glaubhaften Kandidaten werden konnte. Auch Hillary Clinton stehe für ein System, das viele Amerikaner hassen.

Schmitz schlussfolgert: „Das Ende es römischen Reichs als leuchtendes Vorbild in der damaligen Welt war zumindest teilweise der Dekadenz geschuldet, sagen die Historiker. Die könnten einst für den amerikanischen Niedergang die Unversöhnlichkeit verantwortlich machen.“ ++ (ro/mgn/06.03.16 – 066)

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