Düstere Ost-West-Bilanz: Jahre der Arbeitslosigkeit und Ausbeutung nach deutscher Einheit

München, 22. Januar 2019 (ADN). Cornelius Pollmer zieht in der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) am Dienstag nach fast dreißigjähriger Wiedervereinigung Deutschlands eine düstere Ost-West-Bilanz. Im Westen existiere eine zweifelhafte Logik, sich von der Zeit und der Geschichte der Ostdeutschen freizukaufen. Die deutsche Einheit bleibe ein historisches Glück. Es sei wesentlich im Osten erstritten worden. „Doch ihm folgte für viele Menschen großes persönliches Unglück in den Jahren danach, Jahre der Arbeitslosigkeit und Ausbeutung. Wer das nicht einfach hinnahm, der war schnell ein ‚Jammer-Ossi'“.

Nun forderten einige Sozialdemokraten in einem Papier, diese Jahre in einem „gesamtdeutschen Dialog“ aufzuarbeiten. Das sei zwar richtig, bleibe aber wohl ein weiteres Mal leider folgenlos. Anerkennung könne ein seltsames Gut sein. Je lauter man sie einfordere, desto weniger werde sie einem zugestanden. ++ (od/mgn/22.01.19 – 022)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

Landraub ist der neue Kolonialismus – Flächenaufkauf in der Größe Westeuropas

Zürich, 18. März 2017 (ADN). Eine Fläche, die der Größe Westeuropas entspricht, wurde in den letzten Jahren von Staatskonzernen, Konsortien oder Pensionskassen weltweit aufgekauft. Darauf weist die in Zürich erscheinende Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ in ihrer aktuellen Ausgabe hin. Bei den riesigen Territorien handele es sich meist um bestes Ackerland. Es werde zu Preisen verkauft, die für die Einheimischen unerschwinglich sind. 

„Konnten sich die Menschen in diesen Gebieten bisher mehr schlecht als recht von ihrer Ackerkrume ernähren, so werden sie nun – wenn es für sie gut kommt – von einer global agierenden Gesellschaft als Angestellte für einen Hungerlohn auf den neu entstehenden gigantischen Monokulturen arbeiten. Sie werden Spritzmitteln ausgesetzt, sie sind jederzeit kündbar und, neu, müssen sie sich ihre Nahrungsmittel kaufen. Die Böden sind ausgelaugt und zerstört, die Landschaft verwüstet. Es muss rentieren,“ beschreibt die Zeitung die Zustände. Sie werden herbeigeführt, in dem kurrupte Politiker Land unter der Hand verkaufen oder solchen Landraub zulassen.

Nicht nur die Betroffenen selbst fragten sich, wo denn die internationalen Instanzen sind, die diesem Treiben ein Ende setzen. Das Problem des „Land grabbings“ wäre ein weites Feld für einen noch einzurichtenden unabhängigen internationalen Strafgerichtshofs gegen modernen Kolonialismus, Ausbeutung, Verarmung der Bewohner und Zerstörung der Biosphäre. ++ (mr/mgn/18.03.17 – 073)

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Deutsche Gefängnisse verkaufen Knastprodukte per Internet

München/Köln, 2. Februar 2017 (ADN). Die Online-Seite haftssache.de startet am Donnerstag in Deutschland. Dort können Konsumenten per Internet in den Gefägnissen und Haftanstalten Bayerns in Handarbeit produzierte Produkte kaufen. Die manuell gefertigten Waren gelten als besoders wertvoll, werden allerdings mit Billigstlöhnen hergestellt. Der Stundenlohn hinter Gittern beträgt 1,50 Euro.  Es handelt sich dabei um eine Art verdeckte Ausbeutung. Nach Auskunft von Jörg Brunsmann, Reporter von DeutschlandRadio Wissen wird hier in einem Graubereich produziert, weil sich für die Strafgefangenen niemand richtig zuständig fühlt. Den Gefangenen schmecke das nicht. Sie haben deshalb eine Gewerkschaft gegründet und fordern den gesetzlichen Mindestlohn. Rückendeckung haben sie dafür kaum. 

 Ähnliche Shops gibt es bereits in Niedersachsen, Brandenburg und Hamburg. Den knastladen.de in Nordrhein-Westfalen gibt es schon seit fast zehn Jahren. 2015 hat er einen Umsatz von zwei Millionen Euro gemacht. Das Geld fließt in die Landeskasse.  ++ (ju/mgn/02.02.17 – 033)

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