24-Stunden-ARD-ZDF-Nachrichtenkanal als Gegengewicht zu Russia Today gefordert

Köln, 23. Juli 2016 (ADN). Der ehemalige Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Ulrich Deppendorf fordert, ein Gegengewicht zum Nachrichtenkanal Russia Today zu schaffen. Das bekräftigte er in einem Gespräch mit dem Journalisten Daniel Bouhs, der am Sonnabend im Deutschlandfunk seine Gedanken über die Einrichtung eines vollwertigen Nachrichtenkanals der ARD und des ZDF äußerte. Die Berichterstattung am Vortag zu dem Attentat in München habe gezeigt, dass es ein wachsendes Bedürfnis für einen solchen Sender gibt. Temporär seien die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dieser medialen Nachfrage infolge des brutalen Ereignisses in der bayrischen Landeshauptstadt auch tatsächlich gefolgt. Allerdings sei darauf zu verweisen, dass für einen solchen 24-Stunden-Nachrichtenkanal die personelle Substanz – beispielsweise genügend qualifizierte Reporter – fehlt. Das habe auch der Erste Chefredakteur von ARD-aktuell, Kai Gniffke, bestätigt. Sein Redaktionsteam hatte sich entschlossen, am Freitag von 20 Uhr bis 0.30 Uhr am Sonnabend mit „tagesschau“ und „tagesthemen“ auf Dauersendung zu gehen, um fortlaufend über die Entwicklung in München zu berichten. Nach Gniffkes Auffassung ist Live-Berichterstattung nichts Neues und Recherche unter Live-Bedingungen gebe es schon lange. 

Das Bemühen der beiden bundesdeutschen Fernsehsender um minutiöse und präzise Berichterstattung steht allerdings in krassem Gegensatz zu der Geheimniskrämerei innerhalb ihrer eigenen Medienapparate. Seit Monaten rumort es dort. Die Forderungen nach Transparenz über die Höhe der Honorare für diverse Moderatoren werden immer lauter. Sie offenzulegen, weigern sich die Sender-Verantwortlichen jedoch bisher strikt. Dennoch ist der Bedarf an solchen Informationen mindestens ebenso groß wie nach einem 24-Stunden-Nachrichtenkanal, nachdem für die 2013 eingeführte Rundfunkgebühr unverhältnismäßig scharfe Zwangsbeitreibungsmethoden praktiziert werden. ++ (me/mgn/23.07.16 – 198)

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Nebulöse Flüchtlings-Numerik – Terroristen als Flüchtlinge getarnt

Bonn/Berlin, 20. Dezember 2015 (ADN). Über die präzisen Zahlen der Flüchtlinge und Asylsuchenden in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) herrscht in Regierungs- und Amtsstuben weitgehende Unkenntnis. Die nebulöse Flüchtlings-Numerik bestätigte sich im Verlauf einer Diskussion am Sonntag im Fernsehsender „Phoenix“, deren Hauptakteure Kanzleramtsminister Peter Altmaier und der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, waren. Während Altmaier behauptete, dass sich im Dezember dieses Jahres der tägliche Flüchtlingsstrom nach Deutschland im Vergleich zu Oktober mit täglich 8.000 bis 10.000 Menschen nun mehr als halbiert hat, äußerte sich Maaßen noch weniger konkret. Fassbare Zahlen vermochte er lediglich zu deutschen Anhängern des Islamischen Staates (IS) zu nennen. So seien von 760 nach Syrien und Irak gegangenen IS-Sympathisanten rund 260 wieder zurückgekommen. 120 seien in der arabischen Region ums Leben gekommen. In zwei Fällen habe sich erwiesen, dass im Zusammenhang mit den Pariser Attentaten IS-Terroristen sich als Flüchtlinge registrieren ließen und Fingerabdrücke lieferten.

In Syrien, Irak und Libyen haben IS-Anhänger in mehreren Städten Ämter und Behörden übernommen. Darüber berichtet die aktuelle Ausgabe der „Welt am Sonntag“. Die Information stamme von westlichen Geheimdiensten. Dabei seien Blanko-Pässe und vermutlich Maschinen zur Produktion von Ausweisdokumenten erbeutet worden. Damit werde reger Handel getrieben. Von den Sicherheitsbehörden werde befürchtet, dass Terroristen auf diese Weise als Flüchtlinge getarnt nach Europa gelangen. ++ (tr/mgn/20.12.15 – 345)

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