Frankreichs Bürgerkonvent: Klimaschutz per Referendum und Verfassung

Paris, 20. Januar 2021 (ADN). Frankreichs Umweltministerin Elisabeth Borne bestätigte jetzt in Paris, dass über die Aufnahme des Klimaschutzes in die französische Verfassung noch in diesem Jahr eine Volksabstimmung stattfindet. Das hatte der vor einem Jahr ins Leben gerufene Bürgerkonvent in zähen Gesprächen mit Präsident Emmanuel Macron durchgesetzt. Der Bürgerkonvent setzt sich aus 150 nach dem Zufallsprinzip ermittelten französischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren zusammen. Dieses Gremium der Zivilgesellschaft war unter dem Druck der Gelbwestenbewegung auf Macron zustandekommen und arbeitsfähig geworden.

Bei dem Referendum soll über folgenden Verfassungszusatz in Artikel 1 entschieden werden: „Frankreich unterstützt den Erhalt der Umwelt und der Artenvielfalt und bekämpft den Klimawandel“. Unter Juristen stößt das Vorhaben auf ein unterschiedliches Echo. Einige Rechtsexperten halten es für überflüssig, weil es in Frankreich bereits seit dem Jahr 2004 eine Umweltcharta gibt, die Verfassungsrang hat. Auch im Spektrum der politischen Parteien gibt es Vorbehalte und Ressentiments. Der Vorwurf lautet, Macron instrumentalisiere den Klimaschutz. ++ (kl/mgn/20.01.21 – 020)

http://www.adn46.wordpress.com, http://www.adn1946.wordpress.com, e-mail: adn1946@gmail.com, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), adn-nachrichtenagentur, SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46

Neue Erkenntnisse zur Artenvielfalt

Leipzig, 14. März 2019 (ADN). Die Artenvielfalt ist unter- und überirdisch nicht immer gleich. Zu diesem überraschenden Ergebnis ist ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Leipzig und des Forschungszentrums iDiv gekommen.  Wie die Universität Leipzig am Donnerstag weiter mitteilte, fanden die Wissenschaftler heraus, dass auf etwa 30 Prozent der terrestrischen Oberfläche des Planeten Erde eine große Artenvielfalt an Flora, Fauna und Mikroben im Boden herrscht. Jedoch lebten über der Erde deutlich weniger Arten. Ein interessantes Ergebnis der umfangreichen Untersuchungen zur Biodiversität lieferten beispielsweise Permafrostböden und andere Bodentypen nördlicher Gefilde wie in Sibirien, die unterirdisch sehr artenreich sind, oberirdisch jedoch nicht. Sie seien von Klimaveränderungen besonders stark betroffen. „Wenn gefrorene Böden plötzlich auftauen, finden dort dramatische Veränderungen statt. In diesen Böden ist viel Kohlenstoff gespeichert, der durch das Auftauen freigesetzt wird“, sagt Prof Nico Eisenhauer von der Universität Leipzig.

An dem Projekt waren neben Forschern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Universität Bremen und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Leipzig auch Fachleute aus Finnland, Frankreich, Schweden und anderen Ländern beteiligt. ++ (wt/mgn/14.03.19 – 073)

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Deutschlands Bienenvölker schrumpften von 1,1 Millionen auf 700.000

Berlin, 24. August 2017 (ADN). 1990 gab es in Deutschland noch 1,1 Millionen Honigbienen-Völker. In nur 25 Jahren sind sie auf nur noch etwa 700.000 Völker geschrumpft. Von den rund 560 Wildbienenarten ist bereits mehr als die Hälfte stark bedroht. Auf diese alarmierenden Entwicklungen weist am Donnerstag die prominente Kochexpertin, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin Sarah Wiener hin. Gleichzeitig startet sie eine Petition zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH), in der sie den Bundeslandwirtschaftsminister auffordert, endlich etwas gegen das massive Bienensterben zu unternehmen. Nötig sei eine andere Art von Landwirtschaft. Es müsse Schluss mit Überdüngung, Pestiziden und intensiver Flächennutzung sein. Mittlerweile seien die Bedingungen für Bienen in Städten und stadtnahen Gebieten besser als in der freien Landschaft. Einer Studie des Instituts für Bienenkunde zeige, dass die Honig-Bienen in Hamburg mehr als doppelt so viel Honig produzieren wie Vergleichsvölker, die in stark landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgestellt wurden. Das sei absurd und könne keine Lösung sein. 

Jeder Mensch ist für seine Ernährung auf die Bienen angewiesen. Bis zu 80 Prozent der Nutzpflanzen werden von ihnen bestäubt. Die traurige Wahrheit lautet: Obwohl die intensive Landwirtschaft selbst auf die Bestäuberleistung von Honigbienen und ihren wild lebenden Verwandten angewiesen ist, zerstört sie Schritt für Schritt deren Lebens- und Nahrungsgrundlagen. Der Hungertod der Bienen hat für die Menschen enorme Konsequenzen.

An die politisch Verantwortlichen richtet Wiener den Appell, die Überdüngung durch Stickstoff wirksam zu reduzieren, ein strengeres Düngerecht zu etablieren und die Artenvielfalt wirklich zu schützen. ++ (lw/mgn/24.08.17 – 237)

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