Bonn, 15. Januar 2017 (ADN). Das 40minütige Telefonat des künftigen USA-Präsidenten Donald Trump mit der taiwanesischen Staatspräsidentin nach seiner Wahl war ein ungeheuerlicher Tabu-Bruch im Blick auf die bisherige „Ein-China-Politik“ der Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber Peking. Das stellte der chinesische Journalist Shi Ming am Sonntag in der Sendung „Internationaler Frühschoppen“ des Bonner Fernsehsenders Phoenix fest. China wisse im Moment überhaupt nicht, wie Trump mit anderen Weltmächten umgehen wird. Trump habe China zum Feind erklärt, was bemerkenswerterweise Chinas Misstrauen gegenüber Russland wachsen lasse. Der kommende USA-Präsident fröne dem Feindbild „China“. Es gehe sowohl um geopolitische Interessen als auch um Wirtschaft. Letzteres zumindest lasse für die Amerikaner Hoffnung aufkeinem, denn ein chinesisches Unternehmen, das mit Amazon in Deutschland vergleichbar, aber um ein Vielfaches größer ist, habe die Schaffung von einer Million Arbeitsplätze in den USA zugesagt. Das sei ein Teil des Mosaiks der Merkwürdigkeiten hinsichtlich der künftigen Politik der USA.
Der russische Teilnehmer der Journalisten-Runde, Andrej Gurkow kennzeichnete die Wahl Trumps als Punktsieg für Wladimir Putin. Langfristig und strategisch gesehen sei das jedoch nachteilig, vielleicht sogar verhehrend.
Nach Ansicht des US-Amerikaners Andrew B. Denison ist Trump von Vorneherein beschädigt. Ein Schatten werde über seiner gesamten Präsidentschaft liegen. Es gebe eine neue Phase des Ost-West-Konflikts. Trump werde letztendlich hart gegen Russland vorgehen müssen. Die Russen seien wirtschaftlich schwach und bräuchten einen äußeren Feind. ++ (gl/mgn/15.01.17 – 015)
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