Mehr als doppelt soviele Binnenflüchtlinge wie Flüchtlinge

New York, 20. Juni 2017 (ADN). Die Zahl der Flüchtlinge ist weltweit auf 65,5 Millionen angestiegen. Dabei beträgt der Anteil der oftmals unbeachtet bleibenden Binnenflüchtlinge mit 40,3 Millionen Menschen weit mehr als das Doppelte oder rund zwei Drittel. Das geht aus aktuellen Angaben der UN-Beobachtungsstelle für Binnenflüchtlinge, Konflikte, Gewalt und Naturkatastrophen in New York hervor. 

Den Binnenflüchtlingen wird juristisch und völkerrechtlich nicht der nötige Rechtsschutz und Status gewährt wie Flüchtlingen, die bei ihrer Vertreibung Staatsgrenzen überschreiten. Während es für Letztere klar definierte völkerrechtliche Schutzmechanismen und Garantien gibt, fehlen diese den Binnenflüchtlingen, obwohl auch sie gewaltsam aus ihrer angestammten und rechtmäßigen Heimat vertrieben wurden.

Zu den Binnenflüchtlingen gehören bislang per definitionem nicht die wegen ökonomischer Repressalien aus ihren Heimatregionen wegziehenden Bewohner. Diese große Menschengruppe, die mit dem verharmlosenden Begriff der Gentrifizierung in Zusammenhang gebracht wird und als dessen Opfer zu betrachten ist, müsste nach Meinung einiger Demographie-Experten auch zu den Binnenflüchtlingen gezählt werden. Dazu heißt es in einer Studie der Technischen Universität (TU) Darmstadt aus dem Jahr 2013/14 unter dem Titel „Umgang mit Gentrifizierung“, dass der erzwungene Wegzug von Gruppen geringeren Einkommens wie Studenten, ALG-II-Empfänger, ältere Menschen, Künstler und Alleinerziehende aus städtischen Zentren eine logische, aber sicherlich ungerechte Konsequenz steigender Mieten sein mag, zieht diese Bedrohung zunehmend auch in den Lebensraum von Mittelstandsfamilien ein. ++ (df/mgn/20.06.17 – 172)

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