New York/Zürich, 14. Juli 2017 (ADN). Der renommierte amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh kommt in seinen Recherchen zum angeblichen Giftgasangriff im syrischen Chan Scheichun am 4. April 2017 und dem nach drei Tagen folgenden Militärschlag der US-Army auf einen syrischen Militärflugplatz zu gänzlich anderen Ergebnissen als das offizielle Washington. Darüber berichtet die Schweizer Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Unter Bezugnahme auf hochrangige Quellen aus dem US-Sicherheitsapparat, die er anonym hält, lege er detailreich klar, dass die syrische Luftwaffe bei ihrem Angriff auf Chan Scheichun kein Giftgas einsetzte. Vielmehr habe sie ein Treffen hochrangiger Kommandeure islamistischer Gruppierungen mit einer schweren, lasergesteuerten konventionellen Bombe angegriffen. Russland habe Syrien den Sprengkörper zur Verfügung gestellt. Im unteren Stock des Gebäudes habe sich ein Lager mit Dünge- und Desinfektionsmitteln befunden. Dort sei bei dem Angriff eine giftige Wolke verursacht worden, die unter anderem Chlor enthalten habe. Der Angriff sei den US-Militärs im üblichen Rahmen angekündigt worden. Das ist eine Praxis, die verhindern soll, das man sich gegenseitig in dem gefährlichen syrischen Luftraum in die Quere kommt. Laut Hershs Quelle ging es auch darum, dass die US-Dienste ihre Informanten oder Agenten unter den Dschihadisten vor dem Anschlag warnen konnten.
Die Version der US-amerikanischen Regierung über den Militärschlag geht in eine völlig andere Richtung. Die syrische Regierung plane einen neuen Giftgasangriff auf die Zivilbevölkerung. Der amerikanischen Regierung lägen entsprechende Hinweise vor. „In diesem Fall“ – so hieß es in einer Pressemitteilung – „würden Präsident Assad und sein Militär ‚einen hohen Preis‘ dafür zahlen.“ ++ (mi/mgn/14.07.17 – 196)
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