Sammelklage von 15.374 VW-Kunden

Braunschweig, 9. Dezember 2017 (ADN). Die deutschen Regierungen sind seit mehr als 20 Jahren die größten Bremser der europäischen Sammelklage. Dagegen wird nun aus den USA Front gemacht. Im Falle des von deutschen Autokonzernen ausgelösten Abgasskandals hat die US-amerikanische Rechtsanwaltskanzlei Hausfeld im Interesse von 2,4 Millionen VW-Kunden in Deutschland eine Initiative vor dem Landgericht Braunschweig ergriffen. Wie der Deutschlandfunk am Sonnabend weiter berichtet hat Anwalt Christopher Rother, Vertreter der Hauschild Depandance in Berlin, eine Sammelklage von 15.374 VW-Kunden eingereicht und Entschädigungszahlungen eingefordert. Nach Auffassung der Stiftung Warentest haben nun deutsche Verbraucher eine echte Chance, Forderungen gegen große Unternehmen ohne Prozesskostenrisiko geltend zu machen. 

Das Rechtsmittel der Sammelklage wurde vor 50 Jahren in den USA eingeführt, um Verbraucher besser zu schützen. ++ (ju/mgn/09.12.17 – 354)

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Lithium avanciert im Schnelldurchlauf zum geostrategischen Rohstoff

Düsseldorf/Aue, 11. August 2017 (ADN). Vom „Aufbruch in die Lithium-Epoche“ schreibt das „Handelsblatt“ am Freitag und lässt dazu den VW-Strategie-Vorstand Thomas Sedran ausführlich zu Wort kommen. Damit dürfte nun auch offiziell die auffällige Ignoranz der deutschen Automobilhersteller gegenüber der Elektromobilität hinfällig geworden sein. Der Abgaskandal hat wohl das Übrige beigetragen, um erste konstruktive Zukunftsschritte zu gehen und eine Wende in der allgemeinen Antriebstechnik einzuleiten. Sedran rechnet mit einem überproportionalen Anstieg des Bedarfs an Lithium. Bis 2025 werde er sich verdreifachen.

Die Automobilindustrie, auf die derzeit nur ein kleiner Teil entfällt, wird nach den Worten des Managers auf längere Sicht die Hälfte des Weltbedarfs beanspruchen. Elektroautos mit Batterien als Herzstück der E-Mobilität – vergleichbar mit dem Verbrennungsmotor heute – verlangen nach extrem leistungsstarken Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Das kaum bekannte Alkalimetall Lithium mit der Ordnungszahl 3 avanciert im Schnelldurchlauf zu einem begehrten strategischen Rohstoff. Schon jetzt steckt es in jedem Mobiltelefon, Smartphon und Coputer sowie in Solar- und Photovoltaik-Anlagen. Als die drei wichtigsten Lithium-Förderländer nennt der VW-Vorstand Argentinien, Chile und Australien. China werde noch dazukommen. „Nach jüngsten Prognosen sollten die Lithium-Reserven ungefähr 400 Jahre ausreichen – vielleicht auch eine längere Zeit“, meint Sedran. Am Ende verhalte es sich beim Lithium wie beim Rohöl. Jetzt werde es vergleichsweise einfach und kostengünstig aus Salzseen herausgefiltert. Wenn der Preis steige, dann können auch jene Fördergebiete erschlossen werden, in denen die Lithium-Gewinnung teurer ist. Dann könnten auch wieder Minen und Bergwerke Förderstätten werden. Dann werden gewiss auch alte Erzschächte in Sachsen wieder aktiviert, um neue Schätze zu bergen. Experten vermuten im Erzgebirge eine der größten Lagerstätten in Mitteleuropa. Sie böten insbesondere deutlich verlässlichere Lieferungen auf kurzen Wegen. Die alte sächsische Bergbautradition hätte die überraschende Chance, neu belebt zu werden und fortgesetzt zu werden. Nach Rohstoffen wie Silber im Mittelalter und Uran im Nuklearzeitalter steht das Mittelgebirge augenscheinlich vor einer dritten historischen Prosperitätsphase. ++ (st/mgn/11.08.17 – 224)

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In Sachen VW-Dieselgate ist Empörung angebracht

Berlin, 16. Juni 2017 (ADN). VW diskriminiert seine deutschen Kunden in einer kaum noch zu überbietenden Weise gegenüber denen in den USA. Schon aus dieser Sicht ist die vielbeschworene westliche Wertegemeinschaft nicht einmal ein Torso, sondern am Ende. Die Zeitung „Der Tagesspiegel“ weist am Freitag darauf hin, dass der deutsche Autokonzern für seinen gigantischen Abgasbetrug in den USA inzwischen 22 Milliarden Euro berappt, währenddessen er seiner europäischen und deutschen Kund- und Anhängerschaft nicht mehr als „vertrauensbildende Maßnahmen“ zumutet. Die Zeitung schreibt dazu weiter: „Kulanz ist die denkbar billigste Lösung, sich aus der Affäre zu ziehen und einen der größten Skandale in der deutschen Unternehmensgeschichte auszusitzen.“ Empörung sei also angebracht. ++ (st/mgn/16.06.17 – 168)

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Jährlich stirbt eine halbe Million Menschen an Autoabgasen in Europa

Washington/Berlin, 29. Mai 2017 (ADN). Die unzureichende Durchsetzung der Abgasvorschriften hat es zugelassen, das mehr als 30 Millionen schmutziger Dieselfahrzeuge auf Europas Straßen unterwegs sind. Diesen Vorwurf äußerte Margo Oge in einem am Montag in der Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ veröffentlichten Gastbeitrag. Dieser Tatbestand, bei dem es sich um Betrug handelt, habe dazu geführt, dass durch die dadurch verursachte Luftverschmutzung pro Jahr etwa eine halbe Million Menschen sterben. 

Oge übt scharfe Kritik an den europäischen Behörden. Sie mögen angenommen haben, dass sie den Herstellern helfen, indem sie Vorschrift lax durchsetzen.“Tatsächlich haben sie den Herstellern aber erlaubt, Milliarden von Euro in eine Technologie zu investieren, die weltweit nicht mehr vermarktet werden kann, und die zu Hause nur noch geringe Aussichten hat.“ Obwohl sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Kontrollbehörden jahrlang für dumm verkauft worden sind, habe die zuständige amerikanische Umweltbehörde (EPA) nach dem Dieselskandal schnell und wirksam gehandelt. Im Vergleich dazu sei die Antwort der EU auf Dieselgate sehr zurückhaltend gewesen. Das ist nach Einschätzung von Oge, die 32 Jahre lang für die USA-Umweltbehörde EPA tätig war, die Folge der schwachen Umsetzung der Abgasstandards. ++ (iv/mgn/29.05.17 – 150)

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Kurzes VW-Gastspiel des Vorstands für „Integration und Recht“

Stuttgart, 27. Januar 2017 (ADN). Der seit 1. Januar vorigen Jahres beim Volkswagen-Konzern amtierende Amt Vorstand für „Integration und Recht“ hat seine Position bereits wieder aufgegeben. Wie die „Stattgarter Zeitung“ am Freitag weiter mitteilte, hatte die Konzernleitung der ehemaligen Bundesverfassungsrichterin Chrstine Hohmann-Dennhardt, nur ein  „begrenztes Spiefeld“ für ihren Wirkungskreis mit dem hehren Namen zugestanden und sie von Vorneherein in eine Nebenrolle gedrängt. Offensichtlich sollte die prominente Juristin, die zuvor bei der Daimler-Benz AG eine ähnlich komplizierte Aufgabe hatte, nur als schöne Fassade für einen nicht vorhandenden Aufklärungswillen in der immer widerwärtiger werdenden Dieselabgas-Betrugsaffäre dienen.

„Hohmann-Dennhardt hatte es sich auch zur Aufgabe gemacht, den Gründen auf die Spur zu kommen, weshalb es überhaupt zu dem gigantischen Betrug hatte kommen können“, schreibt die Zeitung. Offensichtlich habe ihr der Rückhalt in der Geschäftsspitze gefehlt, um die von ihr gestellten Fragen tiefgründig zu beantworten. Zu diesen Fragen gehörten diese: Wie kam es dazu, die Software zu installieren und das so lange laufen zu lassen ? Warum ist das nicht früher ans Tageslicht gekommen ? Welche Rolle spielte die Angst, bei einem Problem nicht weiterzukommen ? Welchen Beitrag haben die Belonungssysteme geleistet ? Wie ist das Verhältnis von Führungskräften und Mitarbeitern ? Vor solchen Fragen wich offensichtlich ein Teil der Spitzenriege des Automobilunternehmens zurück, wie „der Teufel vor dem Weihwasser“. ++ (kr/mgn/27.01.17 – 027)

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