Köln/Potsdam, 5. Juni 2016 (ADN). Die von den Medien in Szene gesetzte Gauland-Boateng-Show währt nun bereits eine Woche und wird am Sonntagabend von Anne Will einem neuen Höhepunkt entgegengeführt. Die Basis der verwirrenden Diskussion ist überhaupt äußerst schwach und mickrig. Nicht einmal klar und deutlich ist bisher, wer in einem Interview was genau gefragt und gesagt hat. Dennoch wurde das verbale Schattenboxen zwischen dem Vizevorsitzenden der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, und zwei Redakteuren der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) so unerträglich, unausweichlich und vordergründig in Szene gesetzt, dass sich Leser, Zuhörer und Zuschauer deutscher Medien erschauernd abwenden und die Lektüre ausländischer Zeitungen aufnehmen.
Nach Meinung der Journalistik-Professorin Margret Lünenborg von der Freien Universität (FU) Berlin werden solche märchenhaften Zitate wie das von Gauland über den Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng bewusst hervorgezaubert, um öffentliche Aufmerksamkeit zu provozieren. Bevor etwas passiert sei, werde ungeheure Empörung oder Abgrenzung erzeugt sagte sie im Deutschlandfunk (DF). Es würden am frühen Morgen – gerne auch im Deutschlandfunk – Zitate in die Welt gesetzt, um sie den ganzen Tag über zu wiederholen und zu multiplizieren. Ein Nicht-Ereignis mache man zum scheinbar manifesten Diskurs. Dies setzt nun Anne Will unter dem Titel „Guter Nachbar, schlechter Nachbar – Wie rassistisch ist Deutschland ?“ fort und versucht eine gesellschaftliche Debatte zu entfachen. ++ (me/mgn/05.06.16 – 150)
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