Eisenach/Gotha, 18. November 2015 (ADN). Erst vier Jahre nach dem Brand des berüchtigten Wohnmobils des NSU-Trios in Eisenach sind wichtige bislang verschollene Fotos Ende der vergangenen Woche aufgetaucht. Sie waren von der Berufsfeuerwehr Eisenach unmittelbar nach dem Ereignis gemacht worden und sind die einzigen, die die Situation im Inneren des Fahrzeugs unmittelbar am Ort der Handlung im Eisenacher Ortsteil Stregda am 4. November 2011 abbilden und unverzüglich mitsamt der Kamera von der Polizei beschlagnahmt wurden. Darüber berichtet der Radiosender MDR info am Mittwoch. Die Fotografien waren bei einer diskreten Suchaktion in den Räumen der Polizei Gotha gefunden worden. Zudem tauchte dabei eine bislang ebenso unbekannte 400seitige Ermittlungsakte über einen Banküberfall in Arnstadt am 7. September 2011 auf, der den beiden NSU-Angehörigen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zugeschrieben wird.
Der Fund, der wesentlich zur Aufklärung der NSU-Mordserie beitragen könnte, dürfte sich angesichts des Umfangs des Verbrechens und dessen mysteriöser Hintergründe zu einem Skandal im Skandal entwickelt. Den Stein zu der bemerkenswerten Suchaktion bei der Gothaer Polizei hatte der NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags ins Rollen gebracht, der intensiv nach dem Verbleib der Feuerwehrfotos gefahndet hatte. ++ (ne/mgn/18.11.15 – 313)
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